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UNESCO-Schulen

Österreichische Projektschulen als Teil des weltweiten Netzwerks  
Foto: © iStock.com

Immaterielles Kulturerbe

Bildung spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines breiten Bewusstseins für das Immaterielle Kulturerbe und die Bemühungen zu dessen Schutz. Seit 2017 arbeitet die UNESCO an der Umsetzung von Initiativen, die zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes durch formale und nicht-formale Bildung beitragen. Derzeit gibt es in weltweit mehr als 30 Ländern Aktivitäten. Die Lebensfähigkeit des lebendigen Erbes beruht auf den Bemühungen, ein Bewusstsein bei jungen Generationen zu schaffen und sie dabei zu unterstützen, ihr lebendiges Erbe zu erforschen, zu erkennen und an der Weitergabe teilzunehmen. Wenn das Immaterielle Kulturerbe wertgeschätzt, anerkannt und weitergegeben wird, besonders in jungen Jahren, kultiviert man Respekt und Wertschätzung für kulturelle Vielfalt, erleichtert den interkulturellen Dialog und trägt zu widerstandsfähigeren, friedlicheren und integrativen Gesellschaften bei. 


Internationale Projekte

Von 2018-2021 fand ein im Rahmen des Europäischen Jahr des Kulturerbes entwickeltes Projekt in Zusammenarbeit von UNESCO und der Europäischen Kommission statt. Das Projekt sollte das Engagement junger Menschen zum Schutz und der Erhaltung ihres kulturellen Erbes anregen und fördern. Es entstanden 10 innovative Pilot-Projekte Raising awareness for and learning with intangible cultural heritage in European schools in Kooperation mit 10 ASPnet Schulen (UNESCO-Schulen), aus dem Primar und Sekundarbereich. Dabei wurden verschiedene Methoden, wie in unterschiedlichen Unterrichtsfächern mit Immateriellem Kulturerbe (IKE) unterrichtet werden kann, erarbeitet und ausprobiert. Basierend auf der Arbeit der UNESCO, sowie Berichten und Erfahrungen aus den Pilotprojekten, entstand eine Pilotstudie und ein sehr praktisches Ressourcen Kit für Lehrpersonen, ein Handbuch mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie mit IKE unterrichtet werden kann, inklusive weitere Materialien wie Beispielsammlungen und praktische Hilfsmittel.


Beispiel: Glöcklerlauf in Physik, Kunst, Deutsch und EDV

Während der Glöcklerlauf immer weniger junge Teilnehmer*innen anzieht, fühlten sich die meisten Schüler*innen der Mittelschule Bad Goisern stark mit diesem lebendigen Kulturerbe verbunden. Sie waren mit den von den Lehrer*innen gegebenen Beispielen und den in den Unterricht integrierten Objekten vertraut und fanden deren Einbindung sinnvoll. Die Lehrenden stellten fest, dass ihre Schüler*innen aufgrund dieses erfahrungsorientierten Ansatzes eine größere Motivation zur Teilnahme zeigten. Trotz anspruchsvoller Übungen, wie z. B. das Digitalisieren komplexer Muster, hatten die Schüler*innen Spaß und erzielten ausgezeichnete Ergebnisse. Alle Lernziele wurden erreicht und die Lehrkräfte bekundeten ihr Interesse, auch in Zukunft anhand des immateriellen Erbes zu unterrichten. 


© ÖUK

Nationale Projekte

Inspiriert durch die internationale Initiative der UNESCO und EU, entstand in einem zweijährigen Kooperationsprojekt (2021-2023) des Fachbereichs Bildung und des Fachbereichs Immaterielles Kulturerbe der Österreichischen UNESCO-Kommission fünf außerordentliche Projekte, die in Zusammenarbeit von Lehrpersonen an UNESCO-Schulen in Österreich und Träger*innen des Immateriellen Kulturerbes des nationalen Verzeichnisses erarbeitet und in den Schulunterricht implementiert wurden. Ziel war es, kreative und für den nationalen Kontext schreitbare Wege zu finden, wie im Unterricht mit und über Immaterielles Kulturerbe unterrichtet werden kann. 

Aus den Erkenntnissen der fünf Projekte enstand die Publikation „IMMATERIAL MATTERS | Immaterielles Kulturerbe in der pädagogischen Praxis". Die Publikation setzt das Projekt in Beziehung zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und stellt die Ergebnisse der zweijährigen Auseinandersetzung, zur Implementierung von Kulturpraktiken in den schulischen Unterricht, vor.

Sie enthält unter anderem:

  • Konkrete Darstellung von Herausforderungen, die bei der Umsetzung von Projekten entstehen können;
  • Empfehlungen, die sich daraus ableiten lassen und als Richtlinie für die Implementierung von Projekten herangezogen werden können;
  • Auflistung konkreter Bereiche, wie Träger*innen und Schulen zusammen ein gemeinsames Verständnis von IKE fördern können;
  • Detaillierten Projektbeschreibungen, im Kontext der Agenda 2030

Die Publikation soll Interessierte Lehrperspnen und Träger*innen mit konkreten Handlungsempfehlungen unterstützen, selbst Immaterielles Kulturerbe in den Unterreicht einzubauen.