Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps
Umgang mit der Natur in ganz Österreich, aufgenommen 2020
Das Kneippen ist eine traditionelle Heilmethode, die der Krankheitsprävention und Gesundheitserhaltung dient. Es handelt sich dabei um eine Anregung des Blutkreislaufs, Stärkung des Immunsystems und Verbesserung des vegetativen Nervensystems. Kneippen ist eine ganzheitliche Methode und umfasst die fünf Säulen Bewegung, Ernährung, Wasser, Kräuter und Lebensordnung. Das klassische Kneippen besteht aus mehreren Wassergüssen sowie weiteren Anwendungen wie Barfußgehen, Steinegehen, Bädern, Waschungen und Wickeln.
Nach der Heilung von Lungentuberkulose durch Tauchbäder in der Donau erkannte Sebastian Kneipp (1821-1897) die positive Wirkung wiederholter Temperaturreize durch äußerliche Wasseranwendungen auf das Immunsystem. Wasser als Temperaturreiz mobilisiert nicht nur die eigenen Kräfte des Körpers, sondern stimuliert auch das vegetative Nervensystem und das Hormonsystem. Das von Kneipp erschaffene fünfgliedrige Konzept der Kneipp-Therapie verbindet Erkenntnisse der Hydrotherapie (Güsse, Bäder, Waschungen, Wickel, Auflagen) mit Heilkräuterwissen, gesunder Ernährung, Bewegung und der Bedeutsamkeit des seelischen Wohlbefindens. Dieses gut durchdachte Gesundheitskonzept wird seit Jahrhundert angewandt, verbreitet und weiterentwickelt. Kaum jemand hat nicht zumindest schon von den Kneip‘schen gehört: den Wadenwickeln bei hohem Fieber, dem Wassertreten zur Stärkung der Abwehrkräfte oder dem wohltuenden Auflegen eines Heusackes bei Gelenksschmerzen. Viele Wirkungen der Kneippanwendung sind heute auch wissenschaftlich untermauert. Da das Kneippen die Eigenkompetenz der Anwender*innen im Umgang mit einer als umfassend verstandenen Gesundheit und den zur Verfügung stehenden Ressourcen der Natur, wie Wasser oder Kräuter fördert, wirkt es sich positiv auf die nachhaltige Entwicklung aus.
Das Kneippen kann ohne viel Aufwand erlernt und praktiziert werden. Die Kneipp-Lehre wird u.a. in Kuranstalten und Heilbädern, im medizinischen Bereich, speziell aber in den Vereinen und Verbänden gepflegt und weitergegeben. Die aktiven Kneipper*innen sind in circa 200 Kneipp-Aktiv-Clubs, den Landesverbänden sowie dem Österreichischen Kneippbund organisiert. Durch eine Reihe von Maßnahmen des Kneippbundes in den Bereichen Medizin, Erziehung, Tourismus und Bildung, z.B. „Kneipp im Kindergarten“ sowie durch eine umfangreiche Publikationstätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit wird das Kneippen auch jüngeren Menschen zugänglich gemacht. Besonderen Wert legt der Kneippbund dabei auf Qualitätssicherungen, damit der gesundheitsfördernde Nutzen gewahrt bleibt.
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