Springe zum Hauptinhalt

Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Neue Publikation: Immaterielles Kulturerbe im Dialog

Als Nachtrag zum 20-jährigen Bestehen der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes (IKE) präsentiert der Fachbereich Immaterielles Kulturerbe der Österreichischen UNESCO-Kommission die Publikation „Immaterielles Kulturerbe im Dialog“. Sie fasst die zentralen Diskussionen, Ergebnisse und Reflexionen aus den Veranstaltungen zusammen, die 2023 anlässlich dieses Jubiläums stattfanden.

Das Jubiläum bot die Gelegenheit, über die vergangenen Jahre und die Umsetzung der Konvention in Österreich zu reflektieren und über rekurrente sowie aktuelle Themen, Erfolge und Defizite zu sprechen. Auf nationaler Ebene wurden von der Österreichischen UNESCO-Kommission in Kooperation mit verschiedenen Institutionen und Partner*innen konzipierte, Reihe von Veranstaltungen in mehreren Bundesländern organisiert. Diese schufen die Möglichkeit, aktuelle Debatten, Herausforderungen und Wünsche an das IKE anzusprechen und die 14 Jahre, die seit der Ratifizierung der Konvention durch Österreich vergangen sind, Revue passieren zu lassen. Drei Veranstaltungen mit drei je unterschiedlichen Formaten (Tagung, Diskussion und Workshop) boten zudem für Träger*innen aus den verschiedenen Bundesländern die Gelegenheit, zusammenzukommen und sich miteinander auszutauschen. Dabei wurden zentrale Fragen zur Rolle des Immateriellen Kulturerbes in einer sich wandelnden Gesellschaft diskutiert:

  • Welche Erkenntnisse können wir aus den letzten 20 Jahren gewissen?
  • Welche Herausforderungen bestehen für die Erhaltung und Weitergabe von IKE?
  • Welche neuen Perspektiven und Strategien braucht es für die Zukunft?

Die Publikation dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse und Inhalte aus diesen Veranstaltungen und bringt die Stimmen von Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen zusammen. Folgende Veranstaltungen wurden dabei mit unterschiedlichen Schwerpunkten durchgeführt:

Interdisziplinäre Tagung: „Immaterielles Kulturerbe als Chance für Teilhabe und regionale Entwicklung"
in Kooperation mit dem Slovenski narodopisni inštitut / Slowenisches Volkskundeinstitut „Urban Jarnik“
Im Fokus der Veranstaltung stand einerseits der Erfahrungsaustausch zwischen Träger*innen zur Entwicklung ihres Kulturerbes seit der Eintragung in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich. Andererseits fokussierte sich die Tagung auf die Frage, wie lebendiges Erbe Teilhabe ermöglicht bzw. sich die Kulturerbe-Praktiken durch Teilhabe in vielfacher Weise entwickeln und so auch zu einer breiteren Akzeptanz bestimmter Praktiken beigetragen haben.

Diskussion: „Immaterielles Kulturerbe: ein Tourismusfaktor?“
in Kooperation mit den Montafoner Museen
Der Tourismus kann das Kulturerbe fördern, birgt aber auch das Risiko, lebendige Praktiken zu vereinnahmen. Die Veranstaltung widmete sich daher der Frage, wie eine nachhaltige Balance zwischen Erhalt und touristischer Nutzung kultureller Praktiken erreicht werden kann. Die Anerkennung der Praktiken als wertvolles Kulturgut und die Kooperation mit Träger*innen sind dabei wichtige Lösungsansätze.

Workshop: „20 Jahre Immaterielles Kulturerbe: Erfahrungen, Perspektiven und ethische Prinzipien"
in Kooperation mit dem Kulturverein I N D I G O elementar
In diesem Rahmen reflektierten die Teilnehmenden bisherige Erfolge, Herausforderungen und aktuelle ethische Fragestellungen. In einem World-Café-Format erarbeiteten sie Vorschläge für die Österreichische UNESCO-Kommission sowie andere relevante Institutionen und Einrichtungen, um den aktuellen Bedürfnissen der Träger*innen kulturellen Erbes besser gerecht zu werden. Zu den wesentlichsten Ergebnissen des Workshops zählten die Formulierung des Wunsches nach verstärkter Vernetzung untereinander, verbesserter Sichtbarmachung der Praktiken auf dem Verzeichnis, Etablierung von Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung sowie der Förderung einer wertschätzenden Haltung gegenüber den Träger*innen.

Die Ergebnisse der Veranstaltungen verdeutlichen, dass die Konvention und das Nationale Verzeichnis in Österreich für das Immaterielle Kulturerbe vieles erreicht haben und tiefergehende Diskussionen eröffneten, anders als bei Ratifizierung der Konvention ursprünglich vermutet wurde. Sie zeigen aber auch, dass noch großes Potenzial darin liegt, das Bewusstsein für die Bedeutung der Konvention und der Praktiken Immateriellen Kulturerbes weiter zu stärken.


<<< Die Ergebnispublikation finden Sie hier als Download >>>


Downloads