Vierter Staatenbericht zur UNESCO-Konvention Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen veröffentlicht
Mit dem Bericht zeigt Österreich Fortschritte in der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen auf. Außerdem werden aktuelle Herausforderungen und zukünftige Prioritäten für die Sicherung einer vielfältigen Kunst- und Kulturlandschaft in Österreich identifiziert.
Im Juni hat das Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport (BMKÖS) den vierten österreichischen Staatenbericht zum UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen an die UNESCO übermittelt. Der Bericht wurde von der Kontaktstelle Kulturelle Vielfalt in der Österr. UNESCO-Kommission in enger Abstimmung mit dem BMKÖS, weiteren zuständigen Ministerien, den Bundesländern sowie Expert*innen aus der Zivilgesellschaft erstellt.
Über 40 innovative Maßnahmen, Projekte und Initiativen zeugen von den vielfältigen Anstrengungen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteur*innen, zu förderlichen Rahmenbedingungen für den Kunst- und Kultursektor und alle in ihm Tätigen in Österreich beizutragen.
Im Berichtszeitraum 2020-2023 kommt den umfassenden Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19 Krise eine besondere Bedeutung zu. Dabei sind nicht nur die finanziellen Unterstützungsleistungen hervorzuheben, vielmehr hat die Pandemie bereits davor bestehende Problemstellungen im Sektor noch deutlicher ans Tageslicht gebracht. Insbesondere die prekäre Arbeitsbedingungen und strukturellen Ungleichheiten im Sektor sind dabei zu nennen. Der Bericht zeigt die Bemühungen Österreichs zur Verbesserung dieser Situation auf. So wurde beispielsweise eine bundesweiter Fairness Prozess gestartet.
Dieser Fairness Prozess zielt wesentlich auf angemessenere Bezahlung von Akteur*innen in Kunst und Kultur ab, adressiert aber auch andere Bereiche. So wird etwa auch eine stärkere Diversifizierung des Sektors angestrebt.
Dieses Anliegen spiegelt sich auch in zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen wieder: Netzwerke und Projekte wie D-Arts, Gewächshaus, MUSMIG oder das Queer Museum Wien zeigen das enorme Engagement mit dem Akteur*innen im und für den Sektor Veränderungsprozesse anstoßen.
Weiters zeigt der Bericht:
- die zunehmende Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung und Klimaschutz für den Kunst- und Kultursektor
- die Herausforderungen, die sich aus technologischen Veränderungen (insbesondere im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz) ergeben
- die Notwendigkeit des Schutzes der Künstlerischen Freiheit sowie der Sicherstellung von Medienvielfalt
- die Bedeutung von fairem Austausch mit dem sog. Globalen Süden ("Vorzugsbehandlung")