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Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Freiräume für Kunst und Kultur  
Foto: © Caroline Minjolle

Kunstfreiheit in Österreich - Monitoring

Das Netzwerk Arts Rights Justice Austria (ARJ Austria) hat ein Monitoring-Instrument erarbeitet, das die systematische Dokumentation von Einschränkungen künstlerischer Freiheit in Österreich ermöglichen soll. Bei einem partizipativen Workshop am 6. Dezember kamen Expert*innen aus dem Sektor zusammen, um dieses durch Expertise und Erfahrung anzureichern sowie feinzuschleifen. Es steht allen Interessierten offen, sich der Dokumentation von Einschränkungen künstlerischer Freiheit anzuschließen.

Aktuelle Daten zeigen, dass Verletzungen sowie Einschränkungen des Rechts auf Kunstfreiheit weltweit steigen. Für Österreich kann jedoch aktuell nur spekuliert werden – der Ist-Zustand ist in internationalen Berichten nicht erfasst, da keine verlässlichen Daten vorliegen. Während vereinzelt prominente Fälle in der Öffentlichkeit diskutiert werden, finden Kunstschaffende ohne große Reichweite oft kaum Gehör. 

Expert*innen-Workshop am 6. Dezember 2020
Vor diesem Hintergrund widmeten sich im Rahmen des partizipativen Workshops  etwa 30 Expert*innen  dem Thema Monitoring von Einschränkungen der Kunstfreiheit.  Moderiert von Anna Schreilechner (ARJ Austria) wurde in Kleingruppen unterschiedlichen Fragestellungen nachgegangen: Mit welchen Formen von Verletzungen oder Einschränkungen war ich bereits konfrontiert? Wie können wir uns gegenseitig bei der Sichtbarmachung von Verletzungen der Kunstfreiheit stärken? Im Mittelpunkt des Workshops stand zudem der von ARJ Austria  erarbeitete Entwurf des Monitoring-Systems. Analog im Raum aufgebaut, stellte ARJ Austria die unterschiedlichen Kategorien und Subkategorien vor. In Diskussionen teilten die Teilnehmer*innen ihre Expertise und gaben wertvolle Inputs, um das Monitoring-System so zielführend und wirksam wie möglich zu gestalten. 

Repression von Kunst- und Kulturschaffenden kann sich auch unterschiedliche Art und Weise manifestieren. ARJ Austria versteht deshalb Verletzungen der Kunstfreiheit nicht ausschließlich im engen, juristischen Sinne, sondern widmet sich auch jenen Einschnitten, die eine freie Produktion, Distribution sowie Teilhabe an Kunst und Kultur einschränken, z.B. Diffamierung, Einschüchterung oder Verweigerung der Einreise nach Österreich.  Vor diesem Hintergrund, im Rahmen des Workshops gab Juristin Dr. Lioba Kasper einen Impulsvortrag zu den rechtlichen Rahmenbedingungen. 

Macht mit!
Zusammenfassend soll die Dokumentation solcher Einschränkungen bzw. Verletzungen künstlerischer Positionen sowohl von Zuschauer*innen, Vermittler*innen wie auch von Kunstschaffenden – gleich von welcher Seite ausgehend – umfassen, um einen möglichst breiten Überblick über die derzeitige Lage künstlerischer Freiheiten in Österreich zu geben. Die Dokumentation soll von Organisationen, Initiativen und/oder im Kunstbereich tätigen Einzelpersonen durchgeführt, die sich im Rahmen des ARJ Monitoring, der Dokumentation von Fällen (mithilfe eines gemeinsamen Dokumentationsformulars) widmen. Es handelt sich um die Dokumentation von Fällen, die sowohl aus Medienberichterstattung sowie aus persönlichen Erfahrungen von Direktbetroffenen an die dokumentierenden Akteur*innen gemeldet oder herangetragen werden. Die Dokumente zum Download stehen zum Download bereit. Interessierte können sich jederzeit an die ARJ-Monitoring & Dokumentations-Arbeitsgruppe wenden: info@kunstfreiheit.at

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