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Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Freiräume für Kunst und Kultur  
Foto: © Caroline Minjolle

ARGE Kulturelle Vielfalt unterstützt Ruf nach Wahrung der Medienvielfalt

Die ARGE Kulturelle Vielfalt, ein zivilgesellschaftliches Gremium der Österreichischen UNESCO-Kommission, unterstützt den Offenen Brief von Kulturakteur*innen an ORF- und Medienverantwortliche. "Die drohende Kommerzialisierung von FM4 sowie die Streichung von Ö1-Programmen ist nicht nur eine Einschränkung der Medienvielfalt, sondern eine Bedrohung für die Medien- und Informationsfreiheit vieler Personen, die in Mainstreammedien nicht vorkommen."

Das UNESCO-Übereinkommen „Vielfalt kultureller Ausdruckformen“ begreift die Medienvielfalt als essentiellen Bestandteil der Vielfalt der kulturellen Ausdrucksformen. Ohne eine Vielfalt an Medien ist kulturelle Vielfalt nicht denkbar.

Vielfalt muss auch fernab von ökonomischer Verwertungslogik garantiert werden. "Die kulturelle Vielfalt im ORF wird finanziell gewinnträchtigeren mehrheitsfähigen Programmen geopfert. Der ORF ist aufgefordert, Kunst und Kultur in all ihren Facetten in all seinen Sendern zu berücksichtigen. Zentral dafür ist die Produktion und Ausstrahlung zeitgenössischer Kunst- und Kulturprogramme", so Vertreter*innen der ARGE Kulturelle Vielfalt.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die ARGE Kulturelle Vielfalt die Forderung die aktuellen Pläne betreffend Ö1, FM4 und orf.at umgehend zurückzunehmen und gegenzusteuern.

Streichorgie bei Ö1, Radikalumbau bei FM4, Halbierung von orf.at
Wir lassen die Zerstörung des ORF nicht zu

Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF wird soeben vor aller Augen entsorgt. FM4 wird kommerzialisiert, die blauen Seiten von orf.at werden halbiert, Ö1 wird zusammengestrichen*, Kulturkooperationen werden abgebaut.

Die großen Verlierer des ORF-Radikalumbaus sind die Popkultur abseits des Mainstreams und die Neue und zeitgenössische Musik, Literatur, Kindersendungen, die Information und Hintergrundinformation sowie sämtliche Bereiche der Kunst, Kultur und Bildung. Die Zentralisierung des ORF auf dem Küniglberg hat vor allem eines bewirkt, den Rückzug des ORF aus seinen öffentlich-rechtlichen Aufgaben.

Wir fordern die Verantwortlichen im ORF und alle seine Organe sowie die Zuständigen in der Regierung und in den Parlamentsparteien zur umgehenden Zurücknahme und Gegensteuerung aller Pläne auf, die sich gegen Kunst, Kultur, Bildung, Information und nicht-kommerzielle Interessen richten. Wir erwarten uns darüber hinaus von der Regierung, hier und jetzt ihrem im Regierungsprogramm selbstgestellten Anspruch nachzukommen, und zwar in den folgenden Punkten:

„1. Öffentlich-rechtlichen Auftrag im Bereich Kunst und Kultur stärken und klares Profil für ORF III als Kultur- und Kunstsender sowie für Ö1 und FM4 im Bereich des Radios,
2. Abbilden der österreichischen Pop- und Jazzszene im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ (Regierungsprogramm 2020 – 2024: „Aus Verantwortung für Österreich“)

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* Abgeschafft bei Ö1 werden sollen: „Kunstradio ­–­ Radiokunst“, „Zeit-Ton“, „Rudi – der rasende Radiohund“, „Moment – Leben heute am Sonntag“, „Jazznacht“, „Passagen“, „Kinderuni“, „Heimspiel“, „Philosophie am Feiertag“ und Beteiligungen von Ö1 an Kultur-Events

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© Photo by Lucas George Wendt on Unsplash

"Die drohende Kommerzialisierung von FM4 sowie die Streichung von Ö1-Programmen ist nicht nur eine Einschränkung der Medienvielfalt, sondern eine Bedrohung für die Medien- und Informationsfreiheit vieler Personen, die in Mainstreammedien nicht vorkommen."

ARGE Kulturelle Vielfalt