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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Umsetzung in Österreich

Seit dem Inkrafttreten des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes  begleitete die Österreichische UNESCO-Kommission den Ratifizierungsprozess in Österreich und ist seit dem offiziellen Beitritt Österreichs im Jahr 2009 mit der nationalen Umsetzung des Übereinkommens betraut.

Ihre zentralen Aufgaben sind Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für die Erhaltung, Vermittlung und Förderung des immateriellen Kulturerbes in Österreich zu schaffen und ein Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich zu erstellen.

Die Österreichische UNESCO-Kommission:

  • verfügt über ein Netzwerk an Fachinstitutionen und Expert*innen;
  • setzt Maßnahmen, die das immaterielle Kulturerbe in der Gesellschaft aufwertet;
  • berät in Hinblick auf beispielhafte Praxis und empfiehlt Maßnahmen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes;
  • regt Studien und Forschungsprojekte zum immateriellen Kulturerbe an;
  • macht auf die Bedeutung von Aus- und Fortbildungseinrichtungen für die Weitergabe des immateriellen Kulturerbes aufmerksam;
  • gibt Anregungen für die Ermittlung und Dokumentation des immateriellen Kulturerbes.

Die Österreichische UNESCO-Kommission setzt den Fokus in der Auseinandersetzung mit der Thematik immaterielles Kulturerbe neben dem Bereich der bei uns etablierten „Volkskultur“ (regionale Lied-, Musik-, Tanz- und Erzählkultur etc.) bewusst auf das lokale, über Generationen gesammeltes Erfahrungswissen. Gerade in Zeiten von Klimawandel und Globalisierung kann eine solche Vertiefung Impulse für die Rolle des Individuums für eine nachhaltige Entwicklung setzen.


Frau mit Holzsieb zur Saatgutreinigung

Thematische Schwerpunkte
Weitergabe nachhaltigen Wissens und Könnens

Seit der Ratifizierung im Jahr 2009 hat die Österreichische UNESCO-Kommission gemeinsam mit den TraditionsträgerInnen und dem Fachbeirat Schwerpunkte in der Umsetzung einzelner Bereiche der Konvention erarbeitet. Im Bewusstsein, dass immaterielles Kulturerbe immer von Erfahrungswissen getragen wird, gilt den beiden Bereichen ‚Wissen im Umgang mit der Natur‘ und ‚Traditionelles Handwerk‘ besonderes Augenmerk. Die Bewusstmachung tradierter Wissensbestände sowie deren Sicherung und Weitergabe stehen dabei im Mittelpunkt.

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Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung
Lebendiges Erbe und die Agenda 2030

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist ein Aktionsplan, der sich mit den drei Dimensionen - Wirtschaft, Soziales und Umwelt - der nachhaltigen Entwicklung befasst. Immaterielles Kulturerbe kann einen wirksamen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in jeder ihrer drei Dimensionen wirksam sein, sowie zur Gewährleistung von Frieden und Sicherheit als Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung beitragen.

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Bewusstseinsbildung & Kompetenzaufbau
Projekte, Workshops und Tagungen

Bewusstseinsbildung und Capacity Building sind zwei wesentliche Bereiche des Immateriellen Kulturerbes. Die Österreichische UNESCO-Kommission ist deswegen bestrebt, durch verschiedene Partnerschaften und Kooperationen, Projekte zu unterstützen und selbst Maßnahmen zu ergreifen, die nicht nur die Bedeutung des Immateriellen Kulturerbes sichtbar machen. In den letzten Jahren entstanden dadurch eine Reihe von Workshops, Tagungen, Ausstellungen, usw.

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Staatenbericht
Berichterstattung zur nationalen Implementierung der Konvention

Die regelmäßige Berichterstattung ermöglicht es den Vertragsstaaten, ihre Umsetzung des Übereinkommens zu beurteilen, ihre Maßnahmen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes zu bewerten, über ihre Verzeichnisse des immateriellen Kulturerbes zu berichten und den Status der in die Repräsentative Liste eingetragenen Elemente zu aktualisieren.

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Am Tisch rebeln viele Hände zusammen die Beeren ab

Kulinarisches Erbe
Wissensweitergabe über Anbau und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse

Die Aufnahme eines Produkts aus dem Lebensmittelbereich in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes ist nicht möglich. Dennoch geben Elemente des nationalen Verzeichnisses, die mit dem Bereich des "Wissens um Natur und Universum" zusammenhängen, wichtige Impulse und Bespiele, dass ein respektvoller Umgang und die Beobachtung der Natur und ihrer Gegebenheiten, heute wie damals von Relevanz sind für nachhaltige Entwicklung.

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