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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Korbmachen - Flechtkunst mit Weiden, Stroh und gespaltenem Holz
Traditionelles Handwerk in Steiermark, aufgenommen 2013

  • Die Stainzer Korbflechter
  • Korbflechtergruppe Gniebing-Weißenbach
  • Korbflechtergruppe Frutten-Gießelsdorf
  • Blaurackenverein LEiV

Die Jahrtausende alte Handwerkstechnik des Korbmachens aus unterschiedlichen natürlichen Materialen war seit jeher ein wichtiger Bestandteil des Alltages. Die Körbe, geflochten und genäht aus Weiden, Stroh und gespaltenem Holz, wurden zum Tragen und Aufbewahren von verschiedensten Dingen verwendet. In vielen Teilen Österreichs war das Flechthandwerk ein wichtiges Hausgewerbe. In der Region der Südoststeiermark hat sich ein umfangreicher Variantenreichtum der Flechtkunst erhalten.

Nach dem Sammeln und Trocknen des notwendigen Materials über das Jahr treffen sich im südoststeirischen Vulkanland während der Wintermonate regelmäßig KorbmacherInnen und Interessierte. In gemeinsamen Runden und bei Veranstaltungen werden neben der traditionellen Handwerkstechnik auch Wissen um die Produktion des Materials selbst – etwa das Setzen von Korbweiden, das Säen und händische Ernten von Roggen-Stroh, das Bearbeiten der Weiden für das Flechten und Nähen – sowie die Herstellung bestimmter Werkzeuge für die Bearbeitung der Weiden vermittelt.
Am weitesten verbreitet sind die Weidenkörbe, die geflochten werden. Ab Mitte November, sobald die Weidenruten ihr Laub verloren haben, können diese geerntet werden; anschließend werden die ungeschälten oder vereinzelt aus geschälten Ruten der Korbweide oder Bandweide, geflochten. Strohkörbe sind in ihrer Produktion aufwändiger und es bedarf mehr Vorbereitungsarbeiten, da zuerst das Roggenstroh angebaut und von Hand geerntet werden muss.
Durch die zahlreichen Aktivitäten der KorbflechterInnen ist ein Gemeinschaftsgefühl der beteiligten Runden und ein breites öffentliches Bewusstsein um die Bedeutung dieser traditionellen Handwerkstechnik entstanden. Darüber hinaus wurden in der Region die Weidenbestände wieder erhöht und damit das Erscheinungsbild der historischen Fluren der Landschaft und der Lebensraum für Insekten, Vögel und Tiere geschützt.

In Kursen und gemeinsamen Flechtabenden, die jeweils in den Monaten Jänner bis März stattfinden, werden die traditionelle Handwerkstechnik sowie das Wissen um die Produktion des Materials weitergegeben. Interessierte sind herzlich willkommen und können sich unter folgenden Kontaktadressen anmelden.

Kontakt

Leopold Riedrich
8345 Straden
maria4010@gmx.at
Josef Fink
8330 Feldbach
fink95@gmx.at
Gertrud Weiss
8354 St. Anna am Aigen
gertrud.weiss@gmx.at
Karl Lenz
8345 Straden
lenzkarl@gmail.com

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