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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Heilwissen der Pinzgauer*innen
Umgang mit der Natur in Salzburg, aufgenommen 2010

Das überlieferte Heilwissen der Pinzgauer*innen und seine praktische Anwendung wurden im Jahr 2005 erstmals erhoben und schriftlich dokumentiert. Die verwendeten Heilmittel, wie Pech, Arnika oder Johanniskraut, sind lokal verfügbar, in den kulturellen Kontext eingebettet und so untrennbar mit der Region verbunden. Das Erfahrungswissen wird mündlich und praktisch nach dem „Meister*in-Schüler*in-Prinzip“ tradiert, wobei ein wesentliches Kriterium die Wirksamkeit des Heilmittels ist.

Durch die Geringschätzung von „Hausmitteln“ ab den 1960er Jahren, verschwanden langsam viele hausgemachte Salben, Tinkturen u.ä. und damit auch ihre Rezepte. Nach einer ersten Erhebung liegt dem TEH Verein eine Liste mit bisher 106 Heilmitteln sowie deren Indikationen und Wirkungen vor. Damit ein Rezept weitergegeben wird, muss sich seine Wirksamkeit über Jahrhunderte hinweg bewährt haben.
Einen besonderen Bezug haben die Saalachtaler zu den Harzen, vor allem Fichten-, Tannen- und Lärchenharz, denen eine zusammenziehende und desinfizierende Wirkung zugeschrieben wird. Darüber hinaus ist auch die Arnika Tinktur (Arnika Schnaps) ein beliebtes traditionellen Heilmittel. Sie wird hauptsächlich bei Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Insektenstichen, blauen Flecken und rheumatischen Beschwerden äußerlich angewendet.
Da die Anforderungen an Hygiene, Haltbarkeit und Produktsicherheit wuchsen, wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Zutaten, wie zum Beispiel tierische Fette, durch länger haltbare Stoffe mineralischer Herkunft ersetzt. Zunehmend werden jedoch wieder natürliche Salbengrundlagen (Olivenöl, Bienenwachs) verwendet.
Aus- und Fortbildungen für traditionelle einheimische Heilpraktiken erfahren heute eine besonders starke Nachfrage, wodurch die Bedeutung des regionalen Heilwissens gegenüber den außereuropäischen Systemen bekräftigt wird.

Kontakt

Theresia Harrer Vitzthum
5091 Unken
buche@teh.at
www.teh.at

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