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Welterbe

Kultur- und Naturerbestätten mit außergewöhnlichem universellem Wert  
Foto: © Alexander Eugen Koller

Zukunft der Seeklause im UNESCO-Welterbe am Hallstätter See

Die Seeklause Steeg am Hallstätter See ist ein weltweit einzigartiges technisches Denkmal und Teil des UNESCO-Welterbes ‚Hallstatt-Dachstein / Salzkammergut Kulturlandschaft‘. Seit mehr als 500 Jahren wird damit der Wasserstand des Hallstätter Sees und der Traun unterhalb des Sees geregelt. Aufgrund ihres Alters sowie durch Hochwassersituationen in den letzten Jahren wurde die Seeklause als ‚nicht zeitgemäß’ gedeutet. Nun zeigt eine Grundlagenstudie von Fachexperten technisch machbare und denkmalverträgliche Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich Hochwasserschutz und Automatisierung auf. Die Ideen zur Grundlagenstudie stammen von ICOMOS Österreich und TICCIH Austria.

TICCIH Austria, die österreichische Sektion des internationalen Denkmalrates für technische Denkmäler, initiierte und begleitete eine Grundlagenstudie zur Abflussregulierung durch die Seeklause Steeg am Hallstätter See.  Die Konzeptstudie wurde durch die Wasserbauexpert*innen DI Swantje Dettmann und Univ.Prof. Dr. Stephan Theobald (Universität Kassel) erstellt.  Finanziert wurde die Studie von der Österreichischen UNESCO-Kommission sowie der Oberösterreichischen Landesregierung. 

Alle Akteur*innen sind sich einig, dass das gemeinsame Ziel sowohl die Erhaltung der Seeklause als auch die Sicherstellung der heutigen Anforderungen wie beispielsweise des Hochwasserschutzes sein muss.

Mit der Grundlagenstudie, der Analyse der vorgeschlagenen Maßnahmen und der nunmehrigen Einleitung der weiteren Vorgangsweise sind nun wichtige Schritte für die Erhaltung dieses weltweit einzigartigen technischen Denkmales gemacht worden - als auch die Einbeziehung und Sicherstellung eines Hochwasserschutzes am See. Die Grundlagenstudie zeigt, dass auch mit einem technischen Denkmal zeitgemäße Anforderungen erfüllt werden können,“ fasst Günter Dinhobl von TICCIH Austria zusammen.

Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung des Hochwasserschutzes

Von den vorgeschlagenen Maßnahmen werden nun die Machbarkeit einer weiteren Eintiefung der bestehenden automatischen Wehrklappe sowie deren Verbreiterung in das linke Vorland im Detail weiter untersucht. Ebenfalls weiter untersucht wird der Vorschlag zur Automatisierung des Schließvorgangs der historischen Tore der Seeklause mittels eines verdeckt eingebauten Schließmechanismus; diese werden in Abstimmung mit dem Denkmalamt nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Die anderen vorgeschlagenen Maßnahmen sind derzeit aufgrund der aufgezeigten geringeren Wirksamkeit zum Hochwasserschutz zunächst zurückgestellt. Entsprechend der Grundlagenstudie ist für eine Gesamtbetrachtung ebenfalls zu berücksichtigen, dass es zu keiner Verschärfung der Hochwassersituation für die Unterlieger kommt.

TICCIH INTERNATIONAL - TICCIH AUSTRIA

The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage TICCIH hat zum Ziel, durch Erforschung, Dokumentation, Untersuchung und Interpretation des industriellen Erbes an der Erhaltung und Konservierung von materiellen Zeugnissen der Industrie mitzuwirken. Das Arbeitsgebiet dieser nichtstaatlichen Organisation umfasst Industriearchitektur wie Fabrikanlagen mit ihren technischen Einrichtungen, Werkssiedlungen, Wohnhäuser und Bauten der Infrastruktur sowie industrielle Erzeugnisse und Fertigungsprozesse.

Zu den TICCIH-Mitgliedern aus aller Welt zählen Fachleute aus den Bereichen Geschichte, Konservierung, Architektur, Museen, Forschung und Lehre sowie alle an Industriekultur und Industriegesellschaft Interessierten.

TICCIH Austria, der Österreichische Denkmalrat für das kulturelle Erbe von Industrie und Technik ist eine von weltweit 44 nationalen Arbeitsgruppen.

Kontakt:
TICCIH Austria - österreichischer Denkmalrat für das kulturelle Erbe von Industrie
und Technik , Dr. Günter Dinhobl
guenter.dinhobl@ticcih.at
www.ticcih.at

Link: APA/OTS Presseaussendung

Downloads

Eine Grundlagenstudie von Fachexperten zeigt technisch machbare und denkmalverträgliche Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich Hochwasserschutz und Automatisierung für die Seeklause am Hallstätter See auf.
© Gerhard Bögner, pixabay
© © Günter Dinhobl, TICCIH Austria

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