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Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Freiräume für Kunst und Kultur  
Foto: © Caroline Minjolle

UNESCO-Bericht: Künstlerische Freiheit

Neuer UNESCO-Bericht zu künstlerischer Freiheit: „Freedom & Creativity – Defending art, defending diversity“ widmet sich der Umsetzung der „Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ und rückt dabei künstlerische Freiheit in den Fokus. Die Spezialauflage präsentiert aktuelle Fortschritte, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen.

Wie ist es um die künstlerische Freiheit international bestellt? Wie wird während der Covid-19 Pandemie mit der Freiheit der Kunst und des künstlerischen Schaffens umgegangen? Die aktuelle Covid-19 Pandemie schränkt künstlerisches Schaffen maßgeblich ein: Veranstaltungsverbote, in Österreichs Kultureinrichtungen bis Ende Juni, setzen Kunst- und Kulturschaffenden unter enormen Druck. Einnahmeausfälle sind für viele existenzbedrohend. Zudem bringt die häufige Verlagerung des künstlerischen Schaffens in Netz große Herausforderungen mit sich. Die Pandemie durchdringt sowohl das wirtschaftliche als auch das soziale System des Kunst- und Kultursektors.

Der UNESCO-Bericht zu künstlerischer Freiheit ist Ergebnis einer tiefgehenden Recherche, die noch vor der Pandemie durchgeführt wurde - Autorin ist Menschenrechtsanwältin und Expertin zu Kunstfreiheit Laurence Cuny. Nichtdestotrotz werden Einschränkungen künstlerischer Freiheit aufgezeigt, die aktuell an Relevanz dazugewinnen. Denn: Verletzungen von Kunstfreiheit, die bisher beobachtet werden konnten, werden durch die Krise nur verschärft. Die Analyse von Laurence Cuny folgt der breiten Auffassung von künstlerischer Freiheit der UNESCO und widmet sich neben dem engen rechtlichen Verständnis künstlerischer Freiheit auch dem Schutz sozialer und wirtschaftlicher Rechte von Kunst- und Kulturschaffenden.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts im Überblick:

  • Ein schützendes Umfeld für künstlerische Freiheit entwickelt sich zunehmend in allen Regionen der Welt, welches die internationale, regionale und nationale Ebene vernetzt.
  • Gesetze zum „Status of the artist” werden nur schleppend entwickelt; Positive Entwicklungen zeigen sich im Schutz von Künstler*innen anhand spezieller Maßnahmen in Bezug auf Besteuerung, soziale Absicherung und Pensionen.
  • Die Gleichstellung der Geschlechter ist nach wie vor herausfordernd: weibliche Kunst- und Kulturschaffende sind öfters prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt.
  • Kunst- und Kulturschaffende greifen zunehmend auf das Internet und soziale Medien zu, um ihre Arbeiten zu präsentieren und so ein breites Publikum anzusprechen; daraus ergeben sich neue Herausforderungen in Bezug auf Fair Pay und Online-Sicherheit.
  • Immer mehr Initiativen unterstützen gefährdete Künstler*innen (Regierungen, Universitäten, Kulturinstitutionen und zivilgesellschaftliche Organisationen).
  • Kunst- und Kulturschaffende werden im Menschenrechts-Diskurs zunehmend als wichtige Akteur*innen wahrgenommen.  

Monitoring als Tool, um mehr Sichtbarkeit zu schaffen

Aus dem UNESCO-Bericht zur künstlerischen Freiheit geht klar hervor: Dokumentation von Einschränkungen und Verletzungen künstlerischer Freiheit sowie Monitoring sind unabdingbar. Zahlen, Daten, deren Analyse und Reporting schaffen eine Grundlage dafür, die Situation für Kunst- und Kulturschaffende zu verbessern und Sichtbarkeit zu schaffen. In Österreich arbeitet seit 2019 die offene Vernetzungsplattform Arts Rights Justice Austria an einem Monitoring-Instrument, das solch eine systematische Dokumentation in Österreich längerfristig ermöglichen soll.

Der UNESCO-Bericht entstand in Zusammenarbeit mit der schwedischen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit und dem UNESCO-Aschberg-Programm.

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Weiterführende Informationen

© UNESCO
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