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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Internationales Jahr des Gletscherschutzes 2025

Die UNESCO und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) haben 2025 das Internationale Jahr des Gletscherschutzes ausgerufen. Ziel ist es, die weltweiten Bemühungen zum Schutz dieses lebenswichtigen Eises weiter voranzutreiben.

Rund 70 % des weltweiten Süßwassers sind in Gletschern und Eisschilden gespeichert. Der sommerliche Abfluss des Schmelzwassers versorgt rund zwei Milliarden Menschen mit Trinkwasser und sorgt für ökologisches Gleichgewicht und wirtschaftliche Stabilität. Durch Klimaveränderungen schrumpfen Gletscher weltweit in dramatischer Geschwindigkeit.  

Hintergrund

Im Dezember 2022 verabschiedete die UN-Generalversammlung die Resolution, das Jahr 2025 zum Internationalen Jahr des Gletscherschutzes zu erklären, und proklamierte den 21. März eines jeden Jahres ab 2025 zum Welttag der Gletscher. Die UNESCO und die WMO wurden mit der Durchführung beauftragt.

Gletscher spielen bei der Regulierung des Klimas eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus bilden sie für Milliarden von Menschen eine lebensnotwendige Süßwasserquelle. Der immer rascher fortschreitende Klimawandel, der seit dem 19. Jahrhundert hauptsächlich menschengemacht ist, führt zu einem dramatischen Schwund der Gletscher weltweit.

Ziele

Das Internationale Jahr des Gletscherschutzes konzentriert sich auf mehrere kritische Bereiche:

  • Ausweitung globaler Gletscherüberwachungssysteme zur Verbesserung der Datenerfassung und -analyse
  • Entwicklung von Frühwarnsystemen für gletscherbezogene Gefahren
  • Förderung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft in gletscherabhängigen Regionen
  • Erhaltung des kulturellen Erbes und des traditionellen Wissens im Zusammenhang mit Gletscherumgebungen
  • Einbindung der Jugend in Gletscherschutzbemühungen und Klimaschutzmaßnahmen

Bedeutung von Gletschern

Gletscher versorgen mehr als die Hälfte der Menschheit mit Süßwasser. Durch ihren Rückzug verändern sie die Wasserverfügbarkeit und -qualität flussabwärts, was Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme und verschiedene Branchen wie die Landwirtschaft oder die Wasserkraft hat. Darüber hinaus führen Gletscherschmelzen zu kurzfristigen Erdrutschen, Lawinen, Überschwemmungen und Dürren sowie einer langfristigen Bedrohung für die Wasserversorgung von Milliarden von Menschen.

Als gefrorene Zeitkapseln der Vergangenheit der Erde liefern Gletscher Wissenschaftler*innen unschätzbar wertvolle Daten über historische Klimamuster, die Zusammensetzung der Atmosphäre und sogar über menschliche Aktivitäten, die tausende von Jahren zurückreichen. Das Verschwinden der Gletscher führt auch zum Verlust einzigartiger Ökosysteme und der biologischen Vielfalt, die sich in diesen speziellen Umgebungen entwickelt hat.

Insbesondere für indigene Völker haben Gletscher eine tiefgreifende kulturelle und spirituelle Bedeutung, da sie oft als heilige Orte und Wohnstätten von Gottheiten gelten. Der Verlust dieser Eisformationen würde das unwiderrufliche Verschwinden von Stätten bedeuten, die für das kulturelle Erbe und spirituelle Praktiken von zentraler Bedeutung sind und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurden.

Das Internationale Jahr der Erhaltung der Gletscher 2025 zielt darauf ab, Regierungen, wissenschaftliche Institutionen, Organisationen des Privatsektors und die Zivilgesellschaft zu mobilisieren, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und wirksame Anpassungsstrategien umzusetzen. Nur durch gemeinsames Handeln und eine stärkere Sensibilisierung können diese lebenswichtigen Ressourcen für künftige Generationen erhalten werden.

Links

„Der Erhalt der Gletscher ist eine der dringendsten Herausforderungen der Menschheit. Diese uralten Eisformationen sind nicht nur gefrorenes Wasser – sie sind die Hüter der Klimageschichte unseres Planeten, die Lebensquelle für Milliarden von Menschen und heilige Stätten für viele Kulturen. Ihr rasches Verschwinden ist eine deutliche Mahnung, dass wir jetzt handeln müssen.“

Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO