Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule
Mündliche Traditionen in Wien, aufgenommen 2010
- Spanische Hofreitschule - Lipizzanergestüt Piber
Das Wissen um die klassische Reitkunst und ihre Darstellung als Hohe Schule wird bis heute an der Spanischen Hofreitschule in Wien von einer Bereitergeneration an die nächste mündlich weitergegeben und in nationalen wie internationalen Reitvorführungen der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei lernen die jungen Elev*innen und Bereiteranwärter*innen nicht nur von ihren älteren Kolleg*innen, sondern auch von den Schulhengsten selbst.
Seit über 430 Jahren wird an der Spanischen Hofreitschule mit eigens dafür gezüchteten Pferden - den Lipizzanern - kontinuierlich jene Reitkunst gepflegt, die bereits in der Antike bei den Griechen in hoher Blüte stand. Die ursprünglich höfische Tradition hat die verschiedenen politischen Systeme und Umbrüche in Österreich unbeschadet bis in die Gegenwart überstanden. Seit 2001 ist die klassische Reitkunst ausdrücklich als eine im öffentlichen Interesse gelegene Aufgabe der Spanischen Hofreitschule festgeschrieben.
Der tägliche Betrieb einer Reitschule, die Ausbildung der Pferde und der Reiter*innen, somit die Weitergabe der Kunst der Hohen Schule lag seit jeher allein in den Händen der Stallmeister*innen oder Oberbereiter*innen. An der Spanischen Hofreitschule geben Oberbereiter*in und Bereiter*in ihr über viele Jahre angesammeltes Wissen mündlich an die nächste Generation weiter. Bereiteranwärter*innen und Elev+nnen lernen von den erfahrenen Kolleg*innen durch Instruktion und Beobachtung, sie lernen aber auch von den bereits ausgebildeten Schulhengsten, u.a. um dieses Wissen bei der Ausbildung junger Pferde später anwenden zu können.
2015 wurde die Tradition in die internationale Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit eingetragen.
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