Nachlass Robert Musil
, aufgenommen 2014
- Österreichische Nationalbibliothek
Musils Weltruhm als herausragender Vertreter der österreichischen literarischen Moderne gründet sich neben den veröffentlichten und in mehr als hundert Sprachen übersetzten Teilen seines Hauptwerks „Der Mann ohne Eigenschaften“ (in Teilen veröffentlicht 1930 und 1932) besonders auch auf den Nachlass, der bis heute Gegenstand aufwändiger editionsphilologischer Darstellungsversuche bildet.
Vergleichbar ist er in seiner Bedeutung mit den ähnlich strukturierten Nachlässen von Ludwig Wittgenstein und Ingeborg Bachmann.
Der literarische Nachlass Robert Musils entstand zwischen 1900 und 1942. Er setzt sich aus 64 Mappen und 40 Heften zusammen und umfasst insgesamt ca. 12.000 Manuskriptseiten. Dazu kommen von Musil selbst gesammelte Zeitungsausschnitte mit Besprechungen seiner Bücher. Der Nachlass dokumentiert die Entstehungsgeschichte des Romans „Der Mann ohne Eigenschaften“ und er enthält die Romanfortsetzung, an der Musil bis zu seinem Tod 1942 arbeitete, ohne sie abzuschließen. Die Manuskripte zum Romanprojekt sind mit Tagebuchaufzeichnungen, Essay-, Dramen- und Erzählprosafragmenten sowie umfangreichen wissenschaftlichen Materialsammlungen mittels eines Siglensystems des Autors zu einem Ganzen verwoben. Der Nachlass ist in seiner Gesamtheit und in seiner Ergänzung durch drei Teilnachlässe als Werk sui generis zu betrachten, als literarisch-philosophisches Laboratorium. In ihm wird das historische, soziologische, psychologische, philosophische und naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit in einem groß angelegten erzählerischen, essayistischen und aphoristischen Verarbeitungsversuch durch Robert Musil synthetisiert.
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