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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Dokumentenerbe im digitalen Zeitalter

Das Memory of the World-Programm der UNESCO unterstützt die Mitgliedsstaaten bei der Bewahrung und der Organisation von Dokumenten aller Art. Dies schließt auch den exponentiell steigenden Zuwachs an digital erstellten Dokumenten sowie die Digitalisierung analoger Dokumente ein.

Der langfristige Erhalt digitaler Dokumente stellt eine enorme logistische und finanzielle Herausforderung dar, denn jede Veränderung der Soft- und Hardwarelandschaft ist eine potentielle Bedrohung für die Existenz digitaler Daten. Es sind daher wesentlich intensivierte Anstrengungen nötig, um dieser „digitalen Amnesie“ entgegenzuwirken.

Gleichzeitig bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Chancen und Möglichkeiten, da digitale Technologien die Verbreitung und den weltweiten Zugang zu Dokumenten erleichtern. Die nachhaltige Sicherung des digitalen Erbes, die Digitalisierung von Dokumenten und die Langzeitarchivierung von digitalen Inhalten stellen aus diesen Gründen für die UNESCO eine Priorität dar.

Charta zum Erhalt des Digitalen Kulturerbes 2003

Mit der Charta zum Erhalt des Digitalen Kulturerbes 2003 setzte die UNESCO einen Meilenstein in ihren diesbezüglichen Bemühungen. Die Charta umfasst fachliche und kulturpolitische Maßnahmen zur Frage der Langzeitarchivierung digitalisierter Dokumente sowie von ausschließlich digital vorhandenen Materialien. Viele Mitgliedstaaten betrachten das digitale Erbe als wichtigen Teil des kulturellen Gedächtnisses und damit als notwendige Basis der dauerhaften Sicherung der kulturellen Vielfalt.

Empfehlung 2015

Die 2015 verabschiedete Empfehlung zum Schutz von und Zugang zu Dokumentenerbe im Digitalzeitalter ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Zielsetzungen des Memory of the World-Programms umzusetzen. Sie bestärkt die Mitgliedstaaten darin,  sowohl das analoge als auch das digitale Dokumentenerbe auf nationaler Ebene zu identifizieren, zu schützen und zugänglich zu machen. Die Empfehlung forciert außerdem auf internationaler Ebene bilaterale und multilaterale Kooperationen und Forschungsprojekte sowie den Austausch zwischen den Mitgliedstaaten.