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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung am 10. November

Das Vertrauen in die Wissenschaft stärken – darum geht es beim diesjährigen Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung (World Science Day for Peace and Development). Die UNESCO begeht den Tag jährlich am 10. November. 2023 markiert auch das Internationale Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung, welches in die Internationale Dekade der Wissenschaften für nachhaltige Entwicklung (2024-2033) übergehen wird.

Der Aktionstag unterstreicht die Bedeutung der Wissenschaft für die Verwirklichung der Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 und für die Friedenssicherung. Denn ohne (Grundlagen-)Forschung wären der technologische Fortschritt und die großen wissenschaftlichen Durchbrüche in Bereichen wie der Medizin undenkbar. Um die Entwicklung evidenzbasierter Lösungen für die vielschichtigen Herausforderungen unserer Zeit weiter voranzutreiben, ist Vertrauen in die Wissenschaft dringender denn je geboten. Wichtige Impulse hierfür liefert die UNESCO-Empfehlung zu Open Science. Der Text aus dem Jahr 2021 unterstreicht darüber hinaus die Bedeutung des Zugangs von Wissenschafter*innen zu Daten und Finanzmitteln sowie von internationaler Zusamemnarbeit, um das Potenzial von Wissenschaft zu erschließen und Wissenslücken in und zwischen Ländern zu schließen. Zudem empfiehlt der Text, die Wissenschaft offener, inklusiver und diverser zu gestalten. So sind etwa Frauen in der Wissenschaft im Vergleich zu Männern mit rund 33 Prozent nach wie vor unterrepräsentiert.

(Mangelndes) Vertrauen in die Wissenschaft hat komplexe Folgewirkungen

Ein wertschätzendes Verhältnis gegenüber der Wissenschaft und Forscher*innen stärkt die Menschenrechte und kann den Zugang zu Wissenschaft und ihrer Nutzung verbessern. Die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und (mangelndem) Vertrauen sind jedoch vielfältig und komplex. Vertrauen beeinflusst generell, wie Wissenschaft von der Gesellschaft wahrgenommen wird. Es kann sich aber auch auf die Forschungsinfrastruktur und die (Arbeits-)bedingungen auswirken, unter denen Wissenschafter*innen tätig sind. Ebenso kann Vertrauen eine Rolle bei der Wahl von Forschungsgegenständen spielen. Darüber hinaus kann es beeinflussen, ob politische Entscheidungen wissenschaftsbasiert getroffen werden – und ob darauf aufbauende Maßnahmen in der Bevölkerung Akzeptanz finden.

Veranstaltungen zum Aktionstag 2023

Am 13. November findet anlässlich des Welttages der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung eine Roundtable-Diskussion zum Thema „Building Trust in Science at the Nexus of Science, Policy and Society“ am UNESCO-Hauptsitz in Paris statt. Ziel dieser Veranstaltung ist die Auseinandersetzung mit einer Reihe von Themen, die in Verbindung mit der Frage des Vertrauens in die Wissenschaft stehen, darunter „scientific literacy“ – Wissenschaftskompetenz –, die Ausrichtung der Wissenschaft auf gesellschaftliche Bedürfnisse sowie die Wissenschaftsfreiheit und die Sicherheit von Wissenschafter*innen.

Anschließend wird der UNESCO Kalinga Prize for the Popularization of Science verliehen. Der UNESCO-Kalinga-Preis für die Popularisierung der Wissenschaft wurde 1951 ins Leben gerufen und ist somit der älteste Preis der UNESCO. Mit der Auszeichnung werden herausragende Beiträge zur Wissenschaftsvermittlung und zur Förderung der Popularisierung von Wissenschaft und Technologie bedacht. Diesjährige Preisträgerin ist Ana María Cetto. Die Physikerin erhält die Auszeichnung in Anerkennung ihrer Bemühungen, wissenschaftliche Erkenntnisse der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In ihrer früheren Rolle als Präsidentin der Mexikanischen Physikalischen Gesellschaft leitete sie u.a. die Übersetzung von Informationsmaterial zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen in zehn indigene Sprachen ihres Landes. Auch nach dem Ende ihrer Amtszeit werden die Übersetzungen in weitere indigene Sprachen fortgesetzt.

Beide Veranstaltungen werden am 13. November ab 18.30 Uhr auch online übertragen: http://webcast.unesco.org/events/2023-11-WSD/

Hintergrund des Welttages

Der Welttag geht auf die Weltwissenschaftskonferenz in Budapest im Jahr 1999 zurück. Er wurde 2001 erstmals ausgerufen, um jährlich auf die Zielsetzung der Declaration on Science and the Use of Scientific Knowledge sowie des Science Agenda-Framework for Action hinzuweisen. Der Welttag soll zur Bewusstseinsbildung beitragen, zu Diskussionen anregen und der Öffentlichkeit zeigen, welchen wichtigen Einfluss Wissenschaft und Forschung auf das eigene Leben haben. Er soll darüber hinaus die internationale Solidarität im Sinne der Open Science stärken, auf aktuelle Herausforderungen aufmerksam machen und das Bekenntnis von Staaten für Wissenschaft und Forschung im Sinne der nachhaltigen Entwicklung und des Friedens stärken.

Links

© UNESCO

"[...] In our rapidly changing world, supporting scientific development and fostering an understanding of science are imperatives, not mere options. [...] Science that is more open, better funded and more equitable is the science the world urgently needs."

UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay