Springe zum Hauptinhalt

Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

FOR WOMEN IN SCIENCE 2023 – Vier exzellente Forscherinnen mit dem UNESCO-L’Oréal Österreich Stipendium ausgezeichnet

Am 22. November wurden vier exzellente junge Grundlagenforscherinnen mit dem L’ORÉAL Österreich Stipendium ausgezeichnet. Das Stipendium unterstützt bereits zum 17. Mal exzellente Forscherinnen dabei, ihre innovativen Projekte in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik oder Informatik voranzutreiben.

Die Wissenschaft lebt von Diversität. Sie braucht die besten Köpfe aus den unterschiedlichsten Denkschulen und mit diversesten Hintergründen, um auch die besten Resultate hervorbringen zu können. Die Wissenschaft gilt jedoch nach wie vor als Männerdomäne, gerade in den Naturwissenschaften sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Je höher in der Karriereleiter, desto drastischer der Unterschied. 
Die FOR WOMEN IN SCIENCE Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, diesem Missstand entgegenzuwirken. Im Rahmen der L’ORÉAL Österreich Stipendien werden jährlich vier exzellente junge Wissenschaftlerinnen ausgezeichnet und öffentlich sichtbar gemacht. Damit sollen nicht nur die Karrieren dieser Frauen vorangetrieben, sondern auch Vorbilder geschaffen werden, die Mädchen und junge Frauen dazu ermutigen, es ihnen gleichzutun. 
Am 22. November wurden vier dieser vorbildlichen Forscherinnen auf die Bühne geholt und im Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien feierlich geehrt.
 

Die Stipendiatinnen

  • Anna Bychek, MSc, Physikerin, Universität Innsbruck
    Forschungsprojekt: Entwicklung von Superradiant Active Optical Atomic Clocks. Das Hauptziel besteht darin, ein neuartiges Schema für aktive Atomuhren zu untersuchen, das einen stabilen Betrieb in einem einfacheren und robusteren Gerät verspricht. 
     
  • Federica Caforio, PhD, angewandte Mathematikerin, Universität Graz
    Forschungsprojekt: Entwicklung von „In-silico-Modellen“ der Herzfunktion, die mathematische, physikalische und datengesteuerte Ansätze integrieren. Durch die mehrskalige 3D-Modellierung der Herz-Elektromechaniken wird eine umfassende Darstellung des Organsverhaltens während des Herzschlags, unter Berücksichtigung von Blutzirkulation und physiologischen Aspekten ermöglicht. Die Forschung zielt darauf ab, personalisierte Modelle für die klinische Anwendung zu entwickeln, wobei moderne Methoden des maschinellen Lernens für die genaue Kalibrierung von elektromechanischen Herzmodellen verwendet werden. 
     
  • Aglaja Kopf, PhD, Molekularbiologin, Medizinischen Universität Wien
    Forschungsprojekt: CIA Granuloma konzentriert sich auf sogenannte „granulomatöse Erkrankungen“, die weltweit Millionen betreffen und oft einen chronischen Verlauf mit hoher sozioökonomischer Belastung haben. Granulome sind evolutionär alte Strukturen, die sich als Schutzmechanismus entwickelt haben, um schädliches Material zu eliminieren oder zu umkapseln. Die „granulomatöse Entzündung“, gekennzeichnet durch kompakte Zellaggregaten und Narbengewebe, ist ein pathologisches Merkmal vieler granulomatöser Erkrankungen. Das Hauptrisiko für Organtransplantationen besteht in der Vernarbung des Gewebes, da gezielte Therapien fehlen und Organfunktionen verloren gehen. Das Forschungsziel von Kopf ist die Untersuchung der Rolle von „Granulom-assoziierten Fibroblasten in der Pathogenese“. 
     
  • Charlotte Zajc, PhD, Biochemikerin, Universität für Bodenkultur Wien
    Ihr Projekt „Features of scFvs that influence tonic signaling of CAR T cells“ konzentriert sich darauf, das optimale Design von CARs (chimäre Antigenrezeptoren), die auf T-Zellen angewendet werden, zu verstehen. Bei Krebspatient:innen, insbesondere Kindern, die nicht gut auf herkömmliche Therapien ansprechen oder mehrere Rückfälle erleiden, bieten CAR T-Zelltherapien eine vielversprechende Alternative. 

Dotierung 

Die Stipendien sind jeweils mit € 25.000 dotiert. Sie richten sich an Doktorand*innen und Post-Docs in den Naturwissenschaften, der Medizin und der Mathematik. Die Möglichkeiten der Mittelverwendung sind sehr breit gefächert, auf individuelle Karrieresituationen wird Rücksicht genommen.


Finanzierung

L’ORÉAL Österreich/Deutschland finanziert jährlich zwei Stipendien. Die Finanzierung zweier weiterer Stipendien erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.


Jury und Auswahlverfahren

Die eingegangenen Anträge werden durch eine Expert*innen-Jury der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter Beiziehung ausländischer Gutachter*innen beurteilt. Kriterien sind unter anderem wissenschaftliche Exzellenz, Relevanz und Realisierbarkeit des auszuführenden Projekts.

Ein internationales Programm

FOR WOMAN IN SCIENCE ist eine weltweite Partnerschaft von L'ORÉAL und UNESCO, die 1998 ins Leben gerufen wurde und bisher über 3.600 Frauen aus allen Erdteilen mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet hat. In Österreich ist 2007 – in Anlehnung an das internationale Programm – eine Kooperation von L'ORÉAL Österreich mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entstanden, mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums.

In der Vergangenheit konnten zahlreiche internationale Stipendiatinnen eine erfolgreiche Forschungskarriere aufbauen und wichtige wissenschaftliche Ergebnisse erarbeiten. Bereits sieben unter ihnen wurden für ihre Arbeiten mit dem Nobelpreis ausgezeichnet:
Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna (Nobelpreis für Chemie 2020), Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreis für Medizin 1995), Ada Yonath (Nobelpreis für Chemie 2009), Elizabeth H. Blackburn (Nobelpreis für Medizin 2009), Katalin Kariko (Nobelpreis für Medizin, 2023) und Anne L’Huillier (Nobelpreis für Physik, 2023).

Die nächste Ausschreibung der erfolgreichen L’ORÉAL Österreich Stipendien findet im Frühjahr des folgenden Jahres statt. Die Deadline für Einreichungen ist für den 1. Februar 2024 anberaumt. Weitere Informationen werden zeitgerecht auf der Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht.

Links

"For Women in Science Zeremonie" (v.l.n.r.): Kenneth Campbell, Mag. Barabara Weitgruber, Dr. Daisy Kopera, Anna Bychek MSc, Federica Caforio PhD, Aglaja Kopf PhD, Charlotte Zajc PhD, Dr. Ulrike Diebold & Dr. Sabine Haag.
© L'ORÉAL Deutschland GmbH