Jubiläum: 10 Jahre „Recommendation on the Historic Urban Landscape
Die UNESCO begeht diese Woche das 10-Jahres-Jubiläum der „Empfehlung zur historischen Stadtlandschaft“, die 2011 von der Generalkonferenz der UNESCO verabschiedet wurde, mit einer Online-Festveranstaltung.
Im Kern der Empfehlung, die an die Mitgliedsstaaten der UNESCO gerichtet ist, steht die stetig wachsende Bedeutung von Städten für die globale Entwicklung. Bereits mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt aktuell in Städten, laut Prognosen der Vereinten Nationen soll dieser Anteil bis 2050 auf beinahe 70% anwachsen. Urbane Räume spielen also mit Blick auf die sozio-ökonomische und ökologische Zukunft des Planeten eine zunehmend zentrale Rolle. Angesichts dieser Entwicklungen kommt historischen Städten bzw. urbanem Kulturerbe eine besondere Rolle zu, stellen sie doch wesentliche Ressourcen für die Lebensqualität in Städten dar.
Bei der HUL Recommendation handelt es sich um ein völkerrechtliches Instrument, das sich dem Schutz dieser Ressource in allen ihren Dimensionen annimmt. Sie operiert dabei mit dem Begriff der „historischen Stadtlandschaft“, der weit über das klassische Verständnis einer „historischen Altstadt“ oder eines „historischen Stadtkerns“ hinausgeht: Die „historische Stadtlandschaft“ versucht historisch gewachsene urbane Räume in ihrer Gesamtheit und ihrem Zusammenspiel aus materiellem und immateriellem Kulturerbe, naturräumlichen, topographischen und geographischen Bedingungen und gewachsenen sozialen und ökonomischen Strukturen zu erfassen und so zur nachhaltigen Sicherung dieser Aspekte über die reine Bewahrung des gebauten Erbes hinaus zu gewährleisten.
Von 23.-24. Juni 2021 wird im Rahmen von Online-Jubiläumsveranstaltungen der UNESCO Fokus auf die HUL Recommendation gesetzt. Anhand konkreter Fallbeispiele aus unterschiedlichen globalen Kontexten und international besetzten Diskussionspanels sollen Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und internationale Zusammenarbeit im Schutz historischer Stadtlandschaften gefördert werden. Österreich ist mit Beispielen aus den Welterbestädten Graz und Salzburg vertreten.