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Österreichische UNESCO-Kommission

 

Veranstaltungsreihe: (Re)Imagining freedom of expression in postdigital societies2. Youth Cultures

  • 2. Juni 2025
  • 18:30 Uhr
  • Festsaal + online, Diplomatische Akademie Wien

Die Veranstaltungsreihe (Re)imagining freedom of expression in postdigital societies bringt Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kulturakteur*innen und Aktivist*innen zusammen, um das Recht auf freie Meinungsäußerung im Kontext der Digitalisierung zu diskutieren.

Die Veranstaltungsreihe (Re)imagining freedom of expression in postdigital societies bringt Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kulturschaffende und Aktivist*innen zusammen, um das Recht auf freie Meinungsäußerung im Kontext der Digitalisierung zu diskutieren. In einem historischen Moment, in dem private Akteur*innen wie große Technologieunternehmen zu Schlüsselakteur*innen bei der Neugestaltung des öffentlichen Raums und Diskurses geworden sind, ist es wichtig, gemeinsam über die Werte, Ziele und Grenzen der Meinungsfreiheit nachzudenken. Welche geistigen Mittel, welche technischen und rechtlichen Infrastrukturen dienen am besten den Bedürfnissen demokratischer Gesellschaften?

Folgende Veranstaltungen sind geplant:

  1. Memory & Identity (7 April)
  2. Youth Cultures (2 Juni)
  3. AI & and Creativity (tba)


Nächster Termin:
Youth Cultures, 2. Juni 2025

Junge Menschen sind eine starke Stimme im Kampf für Menschenrechte und gegen Ungerechtigkeit, sie setzen sich für Frieden ein und ergreifen Maßnahmen gegen den Klimakollaps.
Die Mitglieder der Generation Z und der Generation Alpha sind sowohl in digitalen als auch in analogen Räumen zu Hause und bilden globale Verbindungen und lebendige Jugendkulturen. Obwohl sie eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft spielen, sind sie häufig von aktuellen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und werden politisch und gesellschaftlich vernachlässigt. Gleichzeitig wächst die Jugend von heute in einer Welt auf, die von anhaltenden Krisen und Bildungsungleichheit geprägt ist. Diese Kombination stellt wohl eine der größten Bedrohungen für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaften dar.
Diese Veranstaltung untersucht die vielfältigen, kreativen, künstlerischen und innovativen Möglichkeiten, mit denen junge Menschen ihre Anliegen zum Ausdruck bringen, sich mit den gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen und Einfluss auf die Entscheidungsfindung nehmen - und sich gleichzeitig mit den Einschränkungen, Ausgrenzungen und Diskriminierungen auseinandersetzen, denen sie nach wie vor ausgesetzt sind.

Anahita Neghabat wird das Erstellen von Memen als subversive, zugängliche Form des politischen Ausdrucks für marginalisierte Jugendliche untersuchen. Ausgehend von ihren Workshops mit rassifizierten Jugendlichen im Rahmen ihres Projekts MEME THE PAIN AWAY zeigt sie, wie Memes eine kritische Auseinandersetzung mit Medien, Normen und systemischer Ausgrenzung ermöglichen. Neghabats Praxis umfasst Kunstunterricht mit Flüchtlingen, co-kreative Arbeit mit kleinen Kindern und kuratorische Arbeit in gemeinschaftsbasierten Kunsträumen. In all diesen Kontexten zeichnet sie nach, wie Jugendliche den öffentlichen Diskurs durch Satire und kollektive Autor*innenschaft zurückgewinnen.


Aron Weigl wird Einblicke in die politische Partizipation Jugendlicher auf der Grundlage aktueller soziologischer Forschung präsentieren. Er wird diese Erkenntnisse mit Erfahrungen aus Kultur- und Forschungsprojekten verbinden, die das Wiener Forschungsinstitut EDUCULT in den letzten Jahren mit Jugendlichen durchgeführt hat. Weigl argumentiert, dass politische Partizipation nicht einfach „gewährt“ werden kann, sondern aktiv „eingefordert“ werden muss, um nachhaltig zu sein. Soziale Medien und ihre Algorithmen können zwar eine Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt darstellen, sie bieten aber auch einzigartige Möglichkeiten, dieser Herausforderung zu begegnen.

Memory & Identity, 7. April 2025 (vergangen)

Moderation
Klara Koštal (Leitung Fachbereich Vielfalt kultureeller Ausdrucksfromen, Österreichische UNESCO-Kommission)

Diskussion mit
Dessy Gavrilova (Kulturunternehmerin und Beraterin, Kuratorin, Dramatikerin) &

Giulia Pelillo (Leiterin des Forschungsbereichs Kulturwissenschaften, Vienna School of International Studies)

Dessy Gavrilova wird die Meinungsfreiheit im Zusammenhang mit den aktuellen politischen Entwicklungen in den USA und in Europa betrachten. Wie definieren der dramatische politische Wandel, den wir heute in den USA erleben, und die Nutzung des Themas durch das neue Regime das Schlachtfeld für die Meinungsfreiheit neu? Müssen die Grenzen des Kampfes um die Meinungsfreiheit heute neu abgesteckt werden, und wenn ja - wie? Wie wirken sich progressive Agenden wie Woke auf die Politik der Meinungsfreiheit aus? Und kann Kultur in einem Kontext überleben, in dem die „Cancel Culture“ normalisiert ist?
 
Giulia Pelillo wird in ihrem Vortrag die historischen und kulturellen Wurzeln sowohl des Begriffs „cancel culture“ als auch der Praxis des Cancelns untersuchen.  Sie betrachtet die Cancel-Kultur als kulturelles Produkt technologischer, wirtschaftlicher und kultureller Entwicklungen, die ihren Ursprung im 18. und 19. Jahrhundert haben und in jüngster Zeit durch die Digitalisierung und Datafizierung der Kommunikation dramatisch beeinflusst wurden. Vor diesem Hintergrund wird der Vortrag die Politik des Cancellings beleuchten, um zu erörtern, wie die Freiheit der Meinungsäußerung geschützt werden kann, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern, anstatt Gesellschaften zu polarisieren.

>>> Registrierung unter: https://www.da-vienna.ac.at/en/Events <<<

© unsplash