Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut
Unter dem Generalthema "Dignity for all in Practice" ("Menschenwürde für alle - in der Praxis") begehen die UN-Organisationen am 17. Oktober diesjährigen Welttag für die Beseitigung der Armut.
Mit dem Welttag für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober rücken die UN-Organisationen den Kampf gegen die weltweite Armut besonders in den Fokus. Die Beendigung der Armut ist in Ziel 1 der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung formuliert: "Armut in allen ihren Formen und überall beenden". Dies bedeutet: Bis 2030 soll kein Mensch auf der Welt mehr in extremer Armut – das heißt mit weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag – leben müssen. Die Zahl der Menschen in Armut, gemessen an nationalen Definitionen, soll mindestens halbiert werden. Alle Menschen sollen durch soziale Sicherungsleistungen abgesichert sein und alle sollen gleiche Rechte und Chancen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Vermögen und (natürlichen) Ressourcen haben.
Der Welttag rückt die Millionen von Menschen, die in extremer Armut leben, in den Mittelpunkt und weist auf die unerlässliche globale Solidarität und die gemeinsame Verantwortung hin, die wir für die Beseitigung der Armut und die Bekämpfung aller Formen von Diskriminierung tragen.
Die Menschenwürde, die 2022 im Mittelpunkt des Welttages steht ("dignity for all"), hängt dabei ganz wesentlich auch vom Zugang zu Kultur, Bildung und Wissenschaft ab. Diese drei Grundpfeiler der Arbeit der UNESCO tragen unmittelbar zu einem nachhaltigen Kampf gegen Armut bei. So hat die Organisation schon 2017 in einem Policy Paper darauf hingewiesen, dass dass die weltweite Armutsrate mehr als halbiert werden könnte, wenn alle Menschen eine weiterführende Schule abschließen würden.
Auch die Arbeit der UNESCO im Kultursektor wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf die Armutsbekämpfung aus und steht in engem Zusammenhang Zielen der Agenda 2030, die den multidimensionalen Charakter von Armut betont. Alle Anstrengungen der UNESCO im Kulturbereich zielen darauf, den Zugang zum und die Teilhabe am kulturellen Leben zu verbessern. Dies geschieht durch die Förderung des immateriellen und materiellen Kulturerbes, die Unterstützung der Kulturwirtschaft und die Förderung partizipativer kulturpolitischer Instrumente.
Nicht zuletzt ist die Klimakrise ein zentraler Treiber von Armut. Klimaschutz ist daher zu einer zentralen Querschnittsmaterie für die UNESCO geworden. Er ist zum Beispiel nicht nur eine der wichtigsten thematischen Prioritäten des globalen Rahmens der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE 2030), sondern spielt etwa auch in den UNESCO-Programmen für Geo- und Hydrowissenschaften eine vordergründige Rolle.
Gleichzeitig sind arme Menschen am stärksten vom Klimawandel betroffen - Armut erhöht die Anfälligkeit und die Exposition gegenüber Klimarisiken, insbesondere für Frauen und Kinder, und Armut verringert die Anpassungsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit der Menschen gegenüber dem Klimawandel, z.B durch begrenzte finanzielle Möglichkeiten und Bildung oder schlechte Wohnqualität. Obwohl von Armut betroffene Menschen am meisten gefährdet sind, sind sie am wenigsten für den vom Menschen verursachten Klimawandel verantwortlich.
All dies bedeutet: "we must revitalize our collective mobilization against poverty. Our actions must not address only the state of poverty, but also its causes and consequences. Poverty is not simply financial insufficiency, even if it is measured as such; it is, above all, an absence of opportunity." (Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin)
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