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Österreichische UNESCO-Kommission

 

FOR WOMEN IN SCIENCE 2021 – Vier exzellente Forscherinnen mit dem UNESCO-L’Oréal Österreich Stipendium ausgezeichnet

Am 27. Oktober wurden vier exzellente junge Grundlagenforscherinnen mit dem L’ORÉAL Österreich Stipendium ausgezeichnet. Das Stipendium unterstützt bereits zum 15. Mal exzellente Forscherinnen dabei, ihre innovativen Projekte in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik oder Informatik umzusetzen.

Immer noch gilt die Grundlagenforschung als Männerdomäne, während die Leistungen von Frauen in diesem Bereich gerne übersehen werden. Das L’ORÉAL Österreich Stipendium wurde ins Leben gerufen, um vielversprechende junge Frauen zu fördern, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen. Ihre exzellenten Leistungen sollen Anerkennung, Unterstützung und öffentliche Sichtbarkeit erhalten. Auf diese Weise sollen auch Vorbilder geschaffen werden, um Mädchen und junge Frauen zu ermutigen, eine Ausbildung und berufliche Laufbahn in Bereichen wie Mathematik, Informatik, Medizin oder den Naturwissenschaften in Erwägung zu ziehen. Am 27. Oktober wurden vier dieser vorbildlichen Forscherinnen auf die Bühne geholt und im Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien feierlich geehrt.

Die Stipendiatinnen

Dr. Anna Breger: Angewandte Mathematikerin an der Universität Wien, beschäftigt sich mit automatisierter Bildqualitätsbewertung von medizinischen Daten und möchte dafür langfristig basierend auf mathematischen Methoden ein adaptierbares Qualitätsmaß entwickeln.

Alice Laciny, Phd: Zoologin am Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung, befasst sich damit, wie vielfältige Denkweisen und Wahrnehmungen bei Wissenschaftlerinnen deren Forschungszugänge im Rahmen von Untersuchungen an sozialen Insekten (z.B. Ameisen) beeinflussen können.

Monika Malik, MSc: Pharmazeutin an der Universität Wien, erforscht die Optimierung von Wirkstoffen durch Halogenierung, welche für die Arzneimittelherstellung von hoher Bedeutung ist und z.B. zu erhöhter Stoffwechselstabilität der Verbindung führen oder ihre Bioaktivität verbessern kann.

Dipl. Ing. Kerstin Rastädter: Biotechnologin an der Technische Universität Wien, untersucht die möglichen Anwendungen von Archaeosomen (Liposome, die aus hitzeresistenten Mikroorganismen gewonnen werden) für die orale Verabreichung von Medikamenten z.B. mRNA Impfungen.

Die Welt braucht Wissenschaft – die Wissenschaft braucht Frauen

Die Verleihungszeremonie wurde vom Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Dr. Anton Zeilinger eröffnet. Zeilinger sprach Grußworte und betonte, wie wichtig weibliche Vorbilder in Wissenschaft und Forschung sind.

„Die Stipendien FOR WOMAN IN SCIENCE wollen herausragenden jungen Forscherinnen die Chance eröffnen, ihre innovativen und mutigen Ideen umzusetzen. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften unterstützt diese Auszeichnung seit vielen Jahren. Wir wollen so die exzellenten Leistungen von Frauen in der Forschung vor den Vorhang holen. Erfolgreiche Wissenschaftlerinnen sind wichtige Rollenmodelle“.

Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Anschließend bekräftigte Wioletta Rosolowska, Geschäftsführerin von L’ORÉAL Österreich/Deutschland, den hohen Stellenwert des Stipendiums für L’ORÉAL.

„Uns liegt es am Herzen, Frauen zu befähigen und mit Innovationen Fortschritt zu schaffen. Mit den Stipendien möchten wir dazu beitragen, dass Wissenschaftlerinnen Spitzenleistungen erbringen und gleichberechtigt an der Lösung der großen Herausforderungen der Menschheit mitwirken können. Denn die Welt braucht die Wissenschaft - und die Wissenschaft braucht die Frauen."

Wioletta Rosolowska, Geschäftsführerin von L’ORÉAL Österreich/Deutschland

Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, betonte die Bedeutung von Frauen in Wissenschaft und Forschung bei der Suche nach innovativen Lösungen für drängende aktuelle Probleme, die uns global beschäftigen.

Die UNESCO misst Wissenschaft und Forschung einen hohen Stellenwert für das Entwickeln von nachhaltigen, friedlichen und inklusiven Gesellschaften bei. Gerade heutzutage sehen wir besonders drastisch, wie wichtig Wissenschaft und Forschung für unser aller Wohlergehen ist. Deshalb müssen wir die hellsten Köpfe weltweit darin unterstützen, ihren Beitrag zu leisten – unabhängig von ihrem Geschlecht. Ich freue mich, dass heuer bereits zum vierzehnten Mal herausragende und vielversprechende junge Grundlagenforscherinnen dank der L’ORÉAL Österreich Stipendien FOR WOMEN IN SCIENCE unterstützt werden können.

Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission

Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Bundesminister Dr. Heinz Faßmann spricht sich nachdrücklich für Frauenförderung aus.

„Frauen waren in der Wissenschaft jahrhundertelang unterrepräsentiert und sind es auch heute noch. Die L'ORÉAL-UNESCO For Women in Science Stipendien sollen diesem Umstand, im Zusammenspiel mit vielen weiteren dahingehenden Initiativen und Programmen, Abhilfe verschaffen. Dass dieses Stipendien-System erfolgreich ist zeigt für mich auch die Tatsache, dass bereits fünf frühere Stipendienträgerinnen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Ich gratuliere den ausgewählten Österreicherinnen, die in diesem Jahr ein solches Stipendium erhalten konnten, zu ihren wissenschaftlichen Topleistungen und wünsche ihnen viel Erfolg auf dem weiteren Karriereweg.“

Heinz Faßmann, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

In Vertretung von Bundesminister Dr. Heinz Faßmann sprach der Generalsekretär des Bundesministeriums, Mag. Martin Netzer einleitende Worte. Er kommentierte die herausfordernde aktuelle Situation von Forscherinnen national und international kritisch und betonte die Wichtigkeit weitreichender struktureller Maßnahmen, um Geschlechtergerechtigkeit an Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu schaffen.

Dotierung 
Die Stipendien sind jeweils mit € 25.000 dotiert. Sie richten sich an Doktorand*innen und Post-Docs in den Naturwissenschaften, der Medizin und der Mathematik. Die Möglichkeiten der Mittelverwendung sind sehr breit gefächert, auf individuelle Karrieresituationen wird Rücksicht genommen.

Finanzierung
L’ORÉAL Österreich/Deutschland finanziert jährlich zwei Stipendien. Die Finanzierung zweier weiterer Stipendien erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Jury und Auswahlverfahren
Die eingegangenen Anträge werden durch eine Expert*innen-Jury der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter Beiziehung ausländischer Gutachter*innen beurteilt. Kriterien sind unter anderem wissenschaftliche Exzellenz, Relevanz und Realisierbarkeit des auszuführenden Projekts.

Ein internationales Programm
FOR WOMAN IN SCIENCE ist eine weltweite Partnerschaft von L'ORÉAL und UNESCO, die 1998 ins Leben gerufen wurde und bisher über 3.600 Frauen aus allen Erdteilen mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet hat. In Österreich ist 2007 – in Anlehnung an das internationale Programm – eine Kooperation von L'ORÉAL Österreich mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entstanden, mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums.

In der Vergangenheit konnten zahlreiche internationale Stipendiatinnen eine erfolgreiche Forschungskarriere aufbauen und wichtige wissenschaftliche Ergebnisse erarbeiten. Bereits fünf unter ihnen wurden für ihre Arbeiten mit dem Nobelpreis ausgezeichnet:
Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna (Nobelpreis für Chemie 2020), Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreis für Medizin 1995), Ada Yonath (Nobelpreis für Chemie 2009), Elizabeth H. Blackburn (Nobelpreis für Medizin 2009).

Bewerbung für das Stipendium
Die nächste Ausschreibung der erfolgreichen L’ORÉAL Österreich Stipendien findet im Frühjahr des folgenden Jahres statt. Die Deadline für Einreichungen wird voraussichtlich für den 1. März 2021 anberaumt. Weitere Informationen werden zeitgerecht auf der Website der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht.

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