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Querschnittsthemen

 

Jugenddelegierter Jakob Mohl beim UNECE Regional Forum on Sustainable Development 2025

Gemeinsam mit der österreichischen Delegation nahm Jakob von 02.–03. April 2025 am Regional Forum on Sustainable Development (Regionales Forum für Nachhaltige Entwicklung) in Genf teil. Das Forum wird einmal jährlich von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) ausgerichtet. Eine Rückschau.

Das Regional Forum on Sustainable Development (RFSD) 2025 fand unter dem Motto „Advancing Sustainable, Inclusive, Science- and Evidence-based Solutions for the 2030 Agenda for Sustainable Development and its SDGs in the ECE region, Leaving no one Behind” statt und hatte zum Ziel, über die Umsetzung der SDGs in der UNECE-Region zu berichten und Erfahrungswerte zur Umsetzung der SDGs 3, 5, 8, 14 und 17 auszutauschen. Jedes Jahr dient das RFSD als offizieller Beitrag der UNECE-Region zum High-Level Political Forum on Sustainable Development (HLPF) der Vereinten Nationen. Dabei geht es darum, regionale Fortschritte, Herausforderungen und politische Empfehlungen zu dokumentieren und damit zur Überprüfung der weltweiten Fortschritte bei den SDGs durch das HLPF beizutragen.

Die österreichische Delegation, geleitet von Elisabeth-Ellison Kramer (Botschafterin und Abteilungsleiterin im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten), bestand aus Désirée Schweitzer (Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen in Genf), Anna Strigl (Attachée für Technologie, Digitalisierung und Umweltpolitik bei den Vereinten Nationen in Genf), Silvia Gehrer (Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur) Melina Matzawrakos (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft) und Jakob Mohl (Jugenddelegierter der Österreichischen UNESCO-Kommission).

Ernüchternde Bilanz zur Umsetzung der SDGs

Die Konferenz stand unter dem Vorzeichen der globalen Erosion des Multilateralismus und der Stellung der Vereinten Nationen in der Weltpolitik; etliche Sprecher*innen adressierten daher die Herausforderungen, mit denen die Weltordnung im Moment konfrontiert ist. So sprach der Präsident von ECOSOC, dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, davon, dass die Vereinten Nationen ihre schwierigste Zeit seit 1945 durchlebe, vor allem in finanzieller Hinsicht.

Auch bei der Umsetzung der SDGs wurde zu Beginn eine ernüchternde Bilanz gezogen – bislang sind bloß 17% der SDGs in der UNECE-Region auf dem Weg der Umsetzung, was 21 Unterzielen entspricht. Der Großteil, 84 Unterziele, benötigt größere Anstrengungen und 20 Unterziele zeigen sogar einen rückläufigen Trend. Dabei wird der Fortschritt der SDGs mittels des Unterschieds zwischen einem „anticipated value“ und einem „desired value“ gemessen, also zwischen einem erwarteten und einem erwünschten Ergebnis; hier zeigt sich jedoch auch, dass für einige Unterziele zu wenige Daten vorhanden sind – so bei SDG 5, das nur zur Hälfte erfasst werden kann. Trotz dieser Herausforderungen steht die UNECE-Region hinter der Agenda 2030 und das Forum bot einen wichtigen Raum für Austausch, Vernetzung und Kooperation zur Umsetzung der SDGs.

Stimme(n) der Jugend

Im Vorfeld der Konferenz wurde von der UN Major Group on Children and Youth ein Jugendstatement erarbeitet, das die Sprecherin Maria Szczerbowska bei der Eröffnung vortrug. Dabei gab es am 30. März und am 01. April einen Youth Summit zur Erarbeitung des Statements. Die Stellungnahme findet sich im Downloadbereich weiter unten auf dieser Seite.

Die Jugendbeteiligung auf dem RFSD war im Vergleich zu anderen Konferenzen gering und in einer Gruppe der UN Children and Youth Major Group konzentriert; explizite nationale Jugenddelegierte gab es nicht. Diese Gruppe war jedoch darauf bedacht, ihre Stimme zu nutzen – so im Opening Statement und bei den Roundtables. Dabei wurde darauf geachtet, Redebeiträgen der Jugend genügend Raum zu geben – wenn auch meist am Ende aller Statements.

Als Jugenddelegierter nahm Jakob an den Roundtables zu SDG 8 und SDG 17 teil und bekam durch engen Austausch mit Elisabeth-Ellison Kramer die Möglichkeit, einen kurzen Beitrag zu Jugendpartizipation in ihr Abschluss-Statement zu integrieren:

“To ensure long-term and inclusive governance for sustainable development, youth efforts must be recognized and meaningfully elevated. Across the UNECE region - often in their free time and with limited resources - young people are driving the change needed to achieve the SDGs.” 


„Um eine langfristige und integrative Governance für nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, müssen die Bemühungen der Jugend anerkannt und sinnvoll gefördert werden. In der gesamten UNECE-Region treiben junge Menschen – oft in ihrer Freizeit und mit begrenzten Ressourcen – den für die Erreichung der SDGs erforderlichen Wandel voran.” 

Hauptaussagen des Roundtables zu SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum)

Eine gerechte digitale und grüne Transformation, um niemanden zurückzulassen

Damit die digitale und grüne Transformation der UNECE-Region gerecht umgesetzt wird, müssen die Auswirkungen angemessen angegangen werden, um einen robusten Arbeitsmarkt mit gleichen Chancen für alle zu schaffen. Umfangreiche Investitionen in digitale Schulungen, KI-Kenntnisse, lebenslanges Der Roundtable diskutierte, dass Lernen und digitale Bildung notwendig sei, um die digitale Qualifikationslücke zwischen den Arbeitnehmer*innen zu schließen und die Herausforderungen des demografischen Wandels und der Bevölkerungsalterung zu bewältigen. Es sei gelungen, durch die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen den Zugang zu diesen Dienstleistungen zu erleichtern. Obwohl sich Digitalisierung und KI-Technologien insgesamt positiv auf eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auswirken würden, do die Teilnehmer*innen des Roundtables, sei ein auf den Menschen ausgerichteter Ansatz erforderlich, der die Inklusion fördert und die Menschenrechte, wie das Recht auf Privatsphäre und Meinungsfreiheit, respektiert.

Hauptaussagen des Roundtables zu SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele)

Die Lücke schließen  Regionale Prioritäten für eine stärker diversifizierte und widerstandsfähigere Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung

Hier stand die strategische Finanzierung der SDGs im Mittelpunkt. Es wurde über internationale Kooperationen, nationale Entwicklungsstrategien, grüne Anleihen und die Rolle von Investitionsbanken diskutiert. Zentrale Themen waren nachhaltige Finanzarchitekturen, die Koordination zwischen Sektoren und die Bedeutung des politischen Willens. Besonders hervorgehoben wurden Herausforderungen bei der Umsetzung der SDGs, wie ein mangelndes Bewusstsein für die SDGs auf politischer Ebene, fragmentierte Finanzstrukturen und fehlende Partnerschaften. Auch der Privatsektor und zivilgesellschaftliche Akteure, insbesondere Jugendorganisationen, wurden als Schlüsselakteure identifiziert. Innovation, Risikomanagement und Vertrauen in Institutionen wurden als Voraussetzung für Fortschritt genannt.


Jakob ist Jugenddelegierter der Österreichischen UNESCO-Kommission und setzt sich im Rahmen einer Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft insbesondere für SDG 4.7 ein. 


Hintergrund

Jugenddelegierte der Österreichischen UNESCO-Kommission im Einsatz für SDG 4.7

Die Position der Jugenddelegierten für Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship Education wurde im Jahr 2023 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Österreichischen UNESCO-Kommission und dem (damaligen) Klimaministerium (BMK), Abteilung V/9 – Nachhaltige Entwicklung und Bewusstseinsbildung, eingerichtet. Ziel ist es, Entwicklungen im Kontext von SDG 4.7 aus einer Jugendperspektive zu reflektieren und Akteur*innen dabei zu unterstützen, diese Sichtweise bei Umsetzungsmaßnahmen besser zu berücksichtigen. 

Kontakt: youthrep@unesco.at

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