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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Empfehlungen für eine zukunftsfähige MedienpolitikErster Ergebnisbericht der Plattform Medienvielfalt veröffentlicht

05.02.2025

Die Österreichische UNESCO-Kommission präsentiert den ersten Ergebnisbericht der Initiative "Plattform Medienvielfalt". Mehr als 30 Expert*innen aus Journalismus, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung erarbeiteten im Herbst 2024 in drei Round Tables konkrete Maßnahmen zur Stärkung eines vielfältigen und nachhaltigen Mediensektors.

Eine vielfältige, freie und unabhängige Medienlandschaft ist essenziell für demokratische Teilhabe und gesellschaftliche Orientierung. Die Frage, wie pluralistische und qualitätsvolle Medienlandschaften weiterhin abgesichert werden können, steht im Zentrum der von der Österreichischen UNESCO-Kommission ins Leben gerufenen Initiative "Plattform Medienvielfalt".

In drei medienpolitische Round Tables haben sich im Herbst mehr als 30 Expert*innen aus Journalismus, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung dazu ausgetauscht, welche Herausforderungen aktuell in Österreich - und darüberhinaus - für Medienpluralismus, Medienfinanzierung und Journalismusförderung sowie Medien(politik) im Kontext der technologischen Transformation bestehen. Die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen der Expert*innen sind nun gesammelt als Bericht verfügbar.

Gefährdete Medienvielfalt als demokratiepolitische Herausforderung
Zu den zentralen Herausforderungen zählen, so der Bericht, die mitunter mangelnde Ausrichtung von Förderungen an journalistischen Qualitätskriterien, die wachsende Marktmacht einiger weniger Akteure und die dominierende Rolle digitaler Plattformen, die zunehmend auch demokratische Strukturen bedrohen.

„Der Konsens der an der Plattform Medienvielfalt beteiligten Expert*innen ist eindeutig: Wenn nicht entschlossen gehandelt wird, riskieren wir eine Medienlandschaft, die zunehmend einseitiger und anfälliger für Desinformation wird. Österreich braucht eine Medienpolitik, die Vielfalt, Qualität und Unabhängigkeit stärkt“, betont die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, Dr.in Sabine Haag.

Empfehlungen für eine zukunftsfähige Medienpolitik:

  • Stärkung des Qualitätsjournalismus: verstärkte Förderung von öffentlich-rechtlichem, nicht-kommerziellem und gemeinnützigem Journalismus sowie Innovation im journalistischen Bereich, klare Abgrenzung zwischen redaktionellen und nicht-redaktionellen Inhalten.
  • Transparente und faire Förderpolitik: Einführung nachvollziehbarer Qualitätskriterien und niederschwelliger Zugänge zu Fördermitteln, die auch kleine und gemeinnützige Medien erreichen.
  • Diversität und Inklusion: Verankerung von Diversitätskriterien in der Fördervergabe, verpflichtende Strategien für Medienhäuser, Maßnahmen gegen strukturelle Diskriminierung im Journalismus.
  • Regulierung digitaler Plattformen: Transparenzpflichten für Algorithmen, wirksame Mechanismen zur Rechenschaftspflicht, faire Vergütung journalistischer Inhalte auf Plattformen und Stärkung der Sichtbarkeit von redaktionell geprüften Beiträgen.
  • Medienkompetenz fördern: Bildungsprogramme zur Stärkung der Medienkompetenz für alle Altersgruppen, Bewusstseinsbildung für Qualitätsjournalismus und kritischen Umgang mit KI-generierten Inhalten.

Mit den vorgestellten Empfehlungen unterstreicht die Plattform Medienvielfalt der Österreichischen UNESCO-Kommission die Dringlichkeit einer zukunftsorientierten Medienpolitik – für eine vielfältige, qualitätsvolle und unabhängige Medienlandschaft in Österreich.

UNESCO: Globale Impulse für Medienvielfalt und Pressefreiheit
Die UNESCO setzt sich weltweit für die Medienvielfalt, die Unabhängigkeit der Presse und das Recht auf freie Meinungsäußerung ein. Durch internationale Kooperationen unterstützt sie staatliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen dabei, die Grundfreiheiten im digitalen wie im analogen Raum zu sichern. Mit gezielten Programmen fördert die UNESCO den Schutz journalistischer Arbeit und schafft Plattformen für den Austausch zwischen Medienorganisationen.

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