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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Jubiläum: 50 Jahre UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“

03.09.2021

Seit 50 Jahren setzt sich die UNESCO mit dem „Man and the Biosphere“-Programm für den Schutz von Naturgebieten und für innovative Lösungen zur nachhaltigen Entwicklung ein. Österreich ist an vorderster Front mit dabei und engagiert sich national und international für das MAB-Programm.

Waldbrände, Überschwemmungen, Hitzewellen – der Schutz von Umwelt und Klima wird drängender denn je. Die Antworten auf die kommenden Herausforderungen liegen im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und in innovativer, praxisorientierter Forschung. Das UNESCO-Programm “Der Mensch und die Biosphäre (Man and the Biosphere, MAB)”, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, hat genau diese Lösungsansätze im Fokus. Seit seiner Gründung 1971 wurden im Rahmen des Programms weltweit über 700 UNESCO-Biosphärenparks eingerichtet. Diese fungieren als Modellregionen nachhaltiger Entwicklung und leisten damit einen großen Beitrag dazu, Mensch und Umwelt in ein harmonisches Verhältnis zu bringen sowie die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 voranzutreiben.

„Die Verschränkungen von Mensch und Umwelt stehen seit nun 50 Jahren im Zentrum dieses erfolgreichen UNESCO-Programmes. In einer Zeit, in der der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen durch den Menschen immer mehr in den Fokus rückt, gewinnt auch das MAB-Programm mit seinen weltweit mehr als 700 Modellregionen immer mehr an Relevanz. Dass Österreich mit vier Regionen in diesem globalen Netzwerk vertreten ist, ist nicht nur erfreulich, sondern stellt einen ganz konkreten Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 für eine bessere Zukunft für uns alle dar.“
Patrizia Jankovic,
Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission

Ziel der Forschungsaktivitäten im Rahmen des internationalen MAB-Programms ist die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen dem Schutz der Artenvielfalt, der Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der Bewahrung der kulturellen Werte einer Region.

Während die UNESCO-Biosphärenparks zu Beginn des MAB-Programmes noch ausschließlich dem Naturschutz und der Forschung gewidmet waren, sind die Biosphärenparks von heute Modell- und Vorreiterregionen der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung von Modellen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen. So bringen sie Naturschutz, Erhalt der biologischen Diversität und Regionalentwicklung in Einklang. Durch den aktiven Einbezug der lokalen Bevölkerung wecken sie zudem das Bewusstsein für einen achtsamen Umgang mit dem eigenen natürlichen Lebensraum.

In Österreich gibt es vier Biosphärenparks in den Regionen Wienerwald, Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge, Großes Walsertal und Unteres Murtal, die nach internationalen Maßstäben geführt werden. Die Arbeit der Parks ist sehr vielfältig und reicht von Projekten in Bildung und Forschung bis hin zu Regionalentwicklung, Kultur und Tourismus. Die österreichischen Biosphärenparks sind Teil des globalen Biosphärenpark-Netzwerkes, das Parks in 129 Ländern auf der ganzen Welt umfasst. Dadurch ist ein wertvoller Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Expert*innen auf der ganzen Welt möglich, die heimische Expertise wird gestärkt und das MAB-Programm international weiterentwickelt.

Die Biosphärenparks werden durch das Österreichische MAB-Nationalkomitee koordiniert. Dieses ist weltweit das einzige seiner Art, das über ein eigenes Forschungsbudget verfügt. An der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt und im Rahmen des ESS-Programmes vom BMBWF finanziert, ist es ein wichtiger Partner für die Biosphärenparks und trägt zur heimischen Umsetzung sowie zur internationalen Weiterentwicklung des MAB-Programmes bei.

Österreich ist international gut vertreten und wurde letzten zehn Jahren mehrfach in das Entscheidungsgremium des MAB-Programms, den MAB-International Coordinating Council (MAB-ICC) gewählt. Aktuell hat der Koordinator der ÖAW-Forschungsprogramme, Dr. Günter Köck, bereits zum vierten Mal den Vizevorsitz des internationalen MAB-Programms bei der UNESCO inne.

Der MAB-ICC tritt am 13.-17. September zum 33. Mal zusammen. Im Rahmen der Sitzung soll die Einrichtung Biosphärenparks im Mur-Drau-Donau-Korridor beschlossen werden. Dieser wäre der weltweit erste Biosphärenpark, der fünf Länder (Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Österreich) verbindet. Dieser 5-Länder-Biosphärenpark würde einen besonderen Beitrag leisten – nicht nur zum Schutz und zur Entwicklung des besonderen Ökosystems und der reichen Artenvielfalt in der europäischen Flusslandschaft, sondern auch zur internationalen Zusammenarbeit im Sinne der UNESCO.

Weiterfürhende Links:

https://en.unesco.org/mab/50years

http://www.biosphaerenparks.at/index.php/de/

https://www.oeaw.ac.at/ess

https://www.unesco.at/presse/artikel/article/neuer-unesco-biosphaerenpark-unteres-murtal-in-der-steiermark

https://www.wwf.at/das-schuetzen-wir/fluesse/mur-drau-donau/

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