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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

„Great Spa Towns of Europe“ mit Baden bei Wien als UNESCO-Welterbe eingetragen

24.07.2021

Bei der soeben stattfindenden 44. Sitzung des Welterbekomitees wurde heute die transnationale, serielle Welterbestätte „Great Spa Towns of Europe“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. 11 historischen Kurorten, die einzigartige Zeugnisse für die reiche Kur- und Bäderkultur des 18. und 19. Jahrhunderts darstellen, wurde damit ein „außergewöhnlicher universeller Wert“ für die gesamte Menschheit zuerkannt.

Zwischen 1700 und 1930 entfaltete sich die in Europa bis in die Antike zurückreichende Bädertradition zu ihrer vollen Blüte. Bedeutende Thermal- und Mineralquellen bildeten dabei die Keimzellen für die Entwicklung ganzer Orte und Städte, deren urbane Struktur vom internationalen Kur- und Badebetrieb dominiert war. Nicht nur die medizinischen Bade- und Kuranlagen selbst prägten dabei das Erscheinungsbild dieser Städte, sondern die gesamte gesundheitstouristische Infrastruktur mit Kurhotels, Park- und Sportanlagen, Promenaden, Theatern und ausgedehnten Villenvierteln. Dabei spielten die „Great Spas“ eine wesentliche Rolle in der europäischen Kulturgeschichte, besonders in Bezug auf die Entwicklung der Kurmedizin und des modernen Tourismus.

Die serielle, transnationale Welterbestätte umfasst 11 bedeutende europäische Kurorte: Baden bei Wien (Österreich), Spa (Belgien), das „Böhmische Bäderdreieck“ Karlovy Vary/Karlsbad, Františkovy Lázně/Franzensbad und Mariánské Lázně/Marienbad (Tschechien), Vichy (Frankreich), Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen (Deutschland), Montecatini Terme (Italien) sowie die Stadt Bath (Großbritannien). Diese 11 Orte tragen in ihrer Gesamtheit den „outstanding universal value (OUV)“, der die Eintragung als Welterbestätte begründet. 

Die Thermalquellen von Baden bei Wien wurden erstmals in der Römerzeit dokumentiert. Ab dem 15. Jahrhundert erlangte der Ort unter dem Haus Habsburg zunehmend Bedeutung, ehe Baden ab 1793 unter Kaiser Franz II. zum führenden Kurort Österreichs wurde. In der Folge wurde 1820 das erste freistehende Kurhotel Europas eröffnet, spätestens um 1870 avancierte die Stadt zu einem Kurort von Weltrang.


Mit der Eintragung der seriellen Welterbestätte verpflichten sich die entsprechenden Staaten, gemäß dem völkerrechtlichen Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt (kurz: Welterbekonvention), die eingetragene(n) Stätte(n) und deren außergewöhnlichen, universellen Wert (OUV) im Sinne der gesamten Staatengemeinschaft für kommende Generationen zu schützen.


Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission:
„Mit den „Great Spa Towns of Europe“ wurden nun 11 bedeutende Kurorte als Welterbe anerkannt, die auf einzigartige Weise europäische Geschichte bezeugen. Ich gratuliere der Stadt Baden, die integraler Bestandteil dieser Nominierung ist, sehr herzlich zu dieser internationalen Anerkennung und zu diesem Bekenntnis zur Bewahrung dieses kulturellen Erbes. In diesem Sinne hoffe ich, dass die Empfehlungen von ICOMOS bzw. des Welterbekomitees zum Schutz der Stätte, auch in Österreich, rasch Umsetzung finden.“
 

Wesentlich für die serielle Welterbestätte sind die historischen Badeanlagen, etwa hier das ehemalige Josefsbad in Baden.
© Stadt Baden/Fürnkranz
Nicht nur die Bade- und Kuranlagen prägen die Stadtbilder der "Great Spa Towns of Europe", sondern auch eine umfangreiche kulturelle Infrastruktur, z.B. Theater.
© Stadt Baden/Fürnkranz

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