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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Herstellung und Verwendung der Montafoner Trachten
Traditionelles Handwerk in Vorarlberg, aufgenommen 2023

Das Montafoner Schäppele, ein aus silbernen und goldenen, gekräuselten Metallfäden und kleinen Metallblumen zusammengesetztes Krönchen oder etwa das Montafoner Mäßle sind Merkmale der Montafoner Tracht. Die typische Stoff- und Farbwahl, Motive, Herstellungsart sowie die verwendeten Materialien sind durch die Region bestimmt. Alle die Bekleidung zierenden Stickereien werden mit Seide und Baumwolle auf schwarzem Samt in Handarbeit ausgeführt, an denen geübte Sticker*innen ca. 500 Stunden arbeiten.

Die Vorbilder und Vorlagen der Tracht stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert, deren Wurzeln jedoch weit tiefer reichen. Die Montafoner Tracht hat im Laufe der Zeit Veränderungen in Farbe und Form einzelner Elemente erfahren, jedoch bleibt der für die Region typische Gesamteindruck gewahrt.
Die Montafoner Tracht ist in der Bevölkerung tief verankert und wird an zahlreichen Fest- und Feiertagen im Jahresverlauf getragen. Dabei werden einzelne Elemente je nach persönlichem Geschmack der Trachtenträger*innen leicht verändert. Dies wird an den unveränderten einzelnen Elementen deutlich, aus denen die Tracht seit mindestens zweihundert Jahren besteht: Juppe, Untermieder, Brusttuch, Briesnöstel, Schürze, Schürzenbänder, Kragen, Zopfbänder, Unterrock, Schlutta, Glöggletschopa, Montafoner Mantel, Schal, Mäßli, Sanderhut oder Pelzkappe, Schuhe, Strümpfe, Halsschleife (Festtagstracht Frauen) bzw. Juppa, Rock, Unterrock, Blusa, Schürze und Halstuch, Muntafuner Jäckle, Strickjäckle, Schal, Schuhe und Strümpfe (Werktagstracht Frauen).
Die mit Sorgfalt aus natürlichen Materialien hergestellte Tracht wird einmal im Leben erworben, sukzessiv an das Alter angepasst und gewöhnlich bis zum Lebensende getragen. Kindertrachten werden innerhalb der Familien aber auch in den Trachtenvereinen sowie Nachbarschaften an jene Kinder weitergereicht, denen die Kleidungsstücke aufgrund der Größe aktuell passen.

Die Weitergabe erfolgt oft im Familienkreis, sowie durch lokale Trachtenvereine, die das Wissen und die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten zur Herstellung der Tracht des Montafons tradieren. Den Vereinen kommt zudem eine wichtige Rolle um den Erhalt der Tradition zu, da sich das Wissen hinsichtlich der nötigen Handwerkstechniken unter den Mitgliedern fokussiert und von diesen in Kursen an andere weitegegeben wird.

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