Heiligenbluter Sternsinger
Darstellende Künste in Kärnten, aufgenommen 2010
In der Nacht vom 5. auf den 6. Jänner ziehen in Heiligenblut am Großglockner jedes Jahr die Sternsinger von Haus zu Haus, um den Bewohner*innen Segen zu bringen. Eine Rotte - also eine Gruppe von Sternsingern- besteht dabei aus einem Sternträger, fünf Musikanten und neun Sängern – Männern im Alter von mindestens 16 Jahren. Die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammende Tradition des Heiligenbluter Sternsingens hat sich bis heute zum größten Teil in seiner ursprünglichen Form erhalten.
Am Nachmittag des 5. Jänner findet die Aussegnung der einzelnen Sternsingerrotten in der Pfarrkirche St. Vinzenz statt. Danach werden bis in die frühen Morgenstunden des 6. Jänner alle Häuser des Ortes von insgesamt neun Sternsingerrotten aufgesucht. Elemente, wie das Sternlied oder das Segnen des Hauses mittels Anbringung des Segensspruches Christus Mansionem Benedicat (CMB) über der Haustüre, sind bis heute ein fixer Bestandteil dieser Tradition.
Die Heiligenbluter Sternsinger sind ein immanenter Bestandteil des Kulturerbes der Gemeinde Heiligenblut.
Die Identifikation der Bevölkerung mit dieser Tradition ist hoch – alle örtlichen Arbeitgeber*innen stellen ihre Mitarbeiter*innen zur Ausübung des Sternsingens vom Dienst frei.
Auch wenn am Brauch der Heiligenbluter Sternsinger seit Jahrhunderten kaum nennenswerte Veränderungen feststellbar sind, existieren doch Initiativen, um diese Tradition an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen. So wird das Sternsingen heute etwa auch touristisch genutzt, Besucher*innen kommen etwa speziell an diesen Tagen nach Heiligenblut, um dem Auftritt beizuwohnen.
Downloads
- Bewerbungsformular 29 KB (doc)
- Expertise Schachner und Heinz 2 MB (pdf)