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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Bräuche der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße
Gesellschaftliche Praktiken in Steiermark, aufgenommen 2018

Das bergmännische Kulturerbe mit speziellen Tänzen und Liedern sowie einer eigenen Festtagstracht und Feierlichkeiten hat sich über die Jahrhunderte an der Steirischen Eisenstraße entwickelt. Es wird bis heute in der noch aktiven Bergbauregion um den Steirischen Erzberg praktiziert und spiegelt die Identität der Region wider. Der Schwerpunkt der heutigen Praxis findet rund um das Fest der Hl. Barbara, Patronin der Bergleute, am 4. Dezember statt.

Das Kulturerbe der Steirischen Eisenstraße entwickelte sich direkt aus dem alltäglichen berg- und hüttenmännischen Arbeitsgeschehen der Erzgewinnung. Heute wirkt die lange Geschichte dieser Bergbauregion noch in den zahlreichen Praktiken, wie dem Eisenerzer Bergmannstanz, dem bergmännischen Liedgut, der bergmännischen Frömmigkeit (u.a. praktiziert in den Mettenschichten), der Bergmannsmesse, dem Ledersprung bei den Barbarafeiern in der Region und den umfangreichen studentischen Bräuchen der Montanuniversität Leoben u.v.m. nach und weiter. Das Verbindende aller Praktiken sind die seit Jahrhunderten überlieferten Trachten, die seit 1882 in der Leobener Maßschneiderei Woschner – der letzten Schneiderei Österreichs, die den Bergkittel noch original in Handarbeit herstellt – gefertigt werden.

Die erfolgreiche Bergbautätigkeit am Erzberg und die traditionsreiche Montanuniversität Leoben bilden eine fundierte Basis für den langfristigen Erhalt des gelebten Kulturerbes. Risikofaktoren im Erhalt liegen – unter anderem auf Grund neuer Berufsfelder in Bergbau und metallverarbeitender Industrie – im Finden engagierten Nachwuchses für die Traditionsvereine und dem Verlorengehen der bergbaulichen Wurzeln und entsprechenden Zugängen zur bergmännischen Kultur. Die wichtigsten Träger*innen bergmännischer Bräuche in der Region, die bergmännischen Traditionsvereine, sind heute maßgeblich für die Weitergabe des Kulturerbes verantwortlich. Verschiedene Schritte, wie die Einbindung von Schulen oder die filmische Aufzeichnung der Tänze, wurden diesbezüglich bereits gesetzt.

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