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Kultur

Kulturelle Entwicklung: Erbe und Vielfalt  

UNESCO-Kulturgipfel: 150 Staaten beschließen historische Abschlusserklärung

150 Staaten beschließen eine historische Abschlusserklärung für Kultur. Sie fordern insbesondere die Anerkennung von Kultur als „globales öffentliches Gut“, das heißt, dass Kultur als Lebensgrundlage aller sichergestellt und unterstützt wird.

Von 28. bis 30. September 2022 versammelten sich in Mexico City 150 Staaten sowie zahlreiche Kulturakteur*innen der Zivilgesellschaft zur UNESCO-Weltkulturkonferenz MONDIACULT 2022. Sie diskutierten unter anderem die Vulnerabilität des Kultursektors und notwendige Gegenmaßnahmen sowie die Verbesserung der kulturstatistischen Datenlage. Die Konferenz ist ein kulturpolitischer Meilenstein. Sie folgt dem historischen Event „MONDIACULT 1982“, bei welchem der aktuelle Kulturbegriff wesentlich mitgeschrieben wurde: Kultur passiert nicht im Elfenbeinturm. Kultur ist Lebensweise, Ausdruck kultureller Vielfalt und Grundpfeiler der menschlichen Identität.

Angesichts der aktuell tiefgehenden Krisen, Konflikte und Transformationen, verpflichten sich die Staaten erneut zu einem fairen Kunst- und Kultursektor. Die Abschlusserklärung unterstreicht die gemeinsame Verantwortung: Kulturpolitik muss garantieren, dass Kultur ihr volles Potential für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft entfalten kann. Die Staaten rufen u.a. dazu auf, die Kulturfinanzierung verlässlich zu stärken sowie den Dialog zur Restitution von Kulturgütern zu intensivieren. Kultur wird in der Abschlusserklärung nachdrücklich als Menschenrecht bestätigt.

Sustainable Development Goal 18: Kultur

Die Abschlusserklärung ist vor allem in einem konkret: Kultur soll in der Agenda für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen nach 2030 ein eigenes Ziel erhalten. 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Agenda 2030. Darin enthalten sind aktuell 17 Sustainable Development Goals (SDGs) – ökologische, ökonomische und soziale Ziele. Kultur trägt einen wesentlichen Beitrag zu all diesen Zielen bei. Aber nur durch die Verankerung als eigenes Ziel in der Agenda nach 2030, wird Kultur als Grundpfeiler der nachhaltigen Entwicklung anerkannt.

Kultur als „globales öffentliches Gut“

MONDIACULT 2022 gibt Hoffnung: Die Abschlusserklärung zeigt Einigkeit der Staatengemeinschaft darüber, wie wichtig Kultur für alle Bereiche der Gesellschaft ist. Mit Blick auf die bestehenden Krisen und den Krieg in der Ukraine ist dies ein starkes Zeichen für internationalen Zusammenhalt und Multilateralismus. Die Abschlusserklärung zeigt klar, dass nur durch gemeinsamen Einsatz gegen globale Asymmetrien und Diskriminierung, Kultur zum „globalen öffentlichen Gut“ werden kann.

Auf das neue gemeinsame Versprechen folgen auch neue Vorhaben: Ab 2025 soll ein Weltforum der Kulturpolitik alle vier Jahre stattfinden. Ein neuer umfassender UNESCO-Bericht zu Kulturpolitik wird hierfür maßgeblich Daten und Erkenntnisse liefern.

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