Nach dem Ende der napoleonischen Kriege ordnete der Wiener Kongress die Landkarte Europas neu und schuf eine stabile Balance zwischen den politischen Mächten, die Europa über ein halbes Jahrhundert prägten. Das Schlussdokument des Kongresses dokumentiert dieses historisch bedeutsame Ereignis.
Der Wiener Kongress tagte von 1814-1815 in Wien, unter Beteiligung vieler europäischer Monarch*innen und Machthaber*innen. Dies machte Wien zur damaligen Zeit zum Zentrum internationaler diplomatischer Beziehungen. Der spätere österreichische Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar von Metternich spielte hierbei eine maßgebliche Rolle. Verhandelt wurden unter anderem die Regelung des internationalen Schiffverkehrs, die Abschaffung der Sklaverei und die Neutralität der Schweiz. Das wichtigste Resultat des Wiener Kongresses war die Etablierung einer neuen politischen Ordnung in Europa sowie die Gründung des Deutschen Bundes.
Das Schlussdokument vom 9. Juni 1815 umfasst über hundert Artikel und hält die Überlegungen und Ergebnisse des Kongresses fest. Von besonderem ästhetischem Interesse ist das österreichische Exemplar, das als eines von acht Exemplaren den Unterzeichnermächten - Österreich, Frankreich, Großbritannien, Portugal, Preußen, Russland, Spanien und Schweden - überreicht wurde. Es umfasst 220 Blätter, elegant in einem roten Samteinband gebunden und mit Ziergoldverschlüssen in Form der Wappen der acht Unterzeichnermächte versehen.
Weltweite Bedeutung
Der Wiener Kongress hatte einen großen Einfluss auf die Weltgeschichte und wirkte über Europa hinaus. Er war Treffpunkt der europäischen Großmächte, welche über internationale Fragen berieten und gemeinsam Europa neu formten. Das vom Wiener Kongress implementierte politische System bestimmte die europäische politische Landschaft über ein halbes Jahrhundert und schuf die Grundlage für eine lange Periode des Friedens. Das Schlussdokument dokumentiert das historische Ereignis, dessen Nachwirkungen bis in die heutige Zeit reichen, auf außergewöhnliche Weise.