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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Die Landesaufnahme des Johannes Clobucciarich
, aufgenommen 2022

Der Augustinermönch Johannes Clobucchiarich (ca. 1545-1605) zählt zu den bedeutensten Kartographen seiner Zeit.

Das Steiermärkische Landesarchiv verwahrt 99 Blätter mit rund 500 Einzelskizzen, die als Vorarbeit für ein Kartenwerk Innerösterreichs und der angrenzenden kroatischen Gebiete dienten und aus den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts stammen. Schöpfer dieser Skizzen war Johannes Clobucciarich, geboren um 1545 in Rijeka, Augustinermönch und abwechselnd Prior der Ordensklöster in Rijeka, Fürstenfeld und Völkermarkt sowie Generalvikar der Augustinerprovinz Steiermark-Kärnten. In Kenntnis seines grafischen Talents beauftragte ihn Erzherzog Ferdinand 1601 mit der Anfertigung einer Karte der innerösterreichischen Länder. Es gelang ihm, die Fehler älterer Karten auszumerzen. Zur Fertigstellung der Landkarte kam es aufgrund des Todes Clobucciarichs um die Jahreswende 1605/1606 nicht mehr.

Clobucciarich zeichnete zuerst Panoramen, in die er Berg- und Talsysteme einordnete, und führte danach im Detail die Ortschaften, Schlösser und Kirchen aus. Er legte in seinen Zeichnungen bei aller notwendigen Skizzenhaftigkeit der dargestellten Örtlichkeiten den Fokus auf herausragende Gebäude. Diese Bauwerke wurden aber nicht schematisch, sondern mit ihrer charakteristischen Architektur festgehalten, wenn auch in der Miniaturausgabe nicht ganz detailgetreu. Bei diesen Darstellungen Clobucciarichs handelt es sich sehr oft um die ältesten erhaltenen Ansichten, auch von Bauwerken, die abgekommen sind oder umgebaut wurden.

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