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Bildung

Alle haben das Recht auf Bildung  

80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: UNESCO mobilisiert zum Gedenken an den Holocaust

Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau veröffentlicht die UNESCO drei neue Leitfäden für Lehrer*innen und Journalist*innen zur Bekämpfung von Holocaust-Leugnung und Desinformation. Zugleich unterstützt sie die Einrichtung eines neuen Forschungs- und Bildungszentrums zu Extremismus.

“At a time when survivors and direct witnesses of the Holocaust are growing fewer, it is vital to further invest in education to pass on memory to younger generations. as well as to combat contemporary forms of antisemitism. Since it’s creation, UNESCO has been resolutely committed to carrying out this mission. Over the past ten years, we have led such actions in 85 countries”, so Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO.

Am 27. Januar 2025, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, nimmt Audrey Azoulay an den offiziellen Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau teil, das seit 1979 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes steht.

Im Rahmen dieser Zeremonie wird die Generaldirektorin der UNESCO auch das künftige Auschwitz Research Centre on Hate, Extremism and Radicalisation (ARCHER) besuchen, das vom Counter Extremism Project (CEP) unter der Schirmherrschaft der UNESCO und in Partnerschaft mit dem Museum Auschwitz-Birkenau gegründet wurde. Dieses Forschungs- und Bildungszentrum wird in der ehemaligen Wohnung des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höss eingerichtet.

Drei neue Leitfäden zur Bekämpfung von Holocaust-Leugnung
Zur Unterstützung dieses wichtigen Gedenktags veröffentlicht die UNESCO drei neue Leitfäden, die Pädagog*innen und Journalist*innen dabei helfen sollen, die Leugnung des Holocaust, die Verzerrung und Manipulation historischer Fakten im Zusammenhang mit dem Holocaust und zeitgenössische Formen des Antisemitismus besser zu bekämpfen.

Der Leitfaden für Lehrkräfte und die Unterrichtsaktivitäten für die Sekundarstufe befassen sich mit den Besonderheiten der Holocaust-Leugnung und des antisemitischen Diskurses im Internet und im Klassenzimmer. Außerdem werden Erfahrungsberichte von Überlebenden und Unterrichtspläne angeboten, die Lehrkräften helfen sollen, das Wissen und das kritische Denken ihrer Schüler*innen zu verbessern und kritisches Denken gegenüber Fehlinformationen über den Holocaust zu entwickeln.

Der Leitfaden für Journalist*innen stellt den bestehenden rechtlichen Rahmen in Bezug auf Desinformation über den Holocaust dar und gibt Medienschaffenden Empfehlungen für die Berichterstattung über Holocaustleugnung und Antisemitismus.

Diese neuen Instrumente ergänzen die zahlreichen und maßgeblichen Publikationen der UNESCO, darunter „AI and the Holocaust: Rewriting History? The Impact of Artificial Intelligence on Understanding the Holocaust“ (2024), “History Under Attack: Holocaust-Leugnung und -Verzerrung in sozialen Medien“ (2022) und ‚Addressing anti-semitism through education: guidelines for policymakers‘ (2018).

Holocaust-Bildung: UNESCO-Maßnahmen vor Ort und online
In den letzten zehn Jahren hat die UNESCO mit ihrem Internationalen Programm zur Aufklärung über Holocaust und Völkermord (IPHGE), das gemeinsam mit dem United States Holocaust Memorial Museum durchgeführt wird, 24 Länder in allen Regionen der Welt dabei unterstützt, die Geschichte des Holocaust und anderer gewalttätiger Ereignisse in ihre Lehrpläne zu integrieren.

Die UNESCO spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von Fehlinformationen über den Holocaust in sozialen Netzwerken, unter anderem durch die Website AboutHolocaust.org. In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Weltkongress bietet diese Website Nutzer*innen auf den Plattformen von Meta und TikTok sachliche Antworten auf grundlegende Fragen über den Holocaust und verzeichnete allein im Jahr 2024 mehr als 4,4 Millionen Besucher*innen.

Darüber hinaus unterstützt die UNESCO über ihr Register „Memory of the World“ die Bewahrung und Verbreitung außergewöhnlich wertvoller Holocaust-Archive, darunter die Tagebücher von Anne Frank, der Frankfurter Auschwitz-Prozess, das Archiv des Warschauer Ghettos und Claude Lanzmanns Film „Shoah“.

Die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten, ist notwendige Voraussetzung, um dem Wiederaufleben von Antisemitismus und Hassreden entgegenzuwirken. Aus diesem Grund hat die UNESCO 2024, im Rahmen ihres Global Citizenship and Peace Education Programme, mehr als 1.000 Pädagog*innen darin geschult, wie man Antisemitismus durch Bildung verhindern kann. Gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der OSZE hat die UNESCO ein spezielles Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte ins Leben gerufen, das bereits in zwölf EU-Ländern durchgeführt wird und in diesem Jahr auf alle EU-Mitgliedstaaten ausgeweitet werden soll.

Downloads

Der Guide wurde von der UNESCO in Kooperation mit dem BMBWF erarbeitet und enthält ein Vorwort von Hernn Bildungsminister Polaschek.
© UNESCO