Neue Publikation: "IMMATERIAL MATTERS | Immaterielles Kulturerbe in der pädagogischen Praxis“
Die Österreichische UNESCO-Kommission veröffentlich eine Publikation zur Implementierung des Immateriellen Kulturerbes in die schulische Bildung. In fünf Projekten wurde erkundet, wie mit und über Immaterielles Kulturerbe innerhalb bestehender Curricula auch interdisziplinär unterrichtet werden kann. Daraus erarbeitete die Österreichische UNESCO-Kommission klare Empfehlungen und Handlungsanweisungen.
In einem zweijährigen Kooperationsprojekt des Fachbereichs Bildung und des Fachbereichs Immaterielles Kulturerbe der Österreichischen UNESCO-Kommission entstanden fünf außerordentliche Projekte, die in Zusammenarbeit von Lehrpersonen an UNESCO-Schulen und Träger*innen des Immateriellen Kulturerbes erarbeitet und in den Schulunterricht implementiert wurden.
Die vorliegende Publikation setzt das Projekt in Beziehung zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung und stellt die Ergebnisse der zweijährigen Auseinandersetzung, zur Implementierung von Kulturpraktiken in den schulischen Unterricht, vor.
Besondere Highlights der Publikation sind die
- Konkrete Darstellung von Herausforderungen, die bei der Umsetzung von Projekten entstehen können;
- Empfehlungen, die sich daraus ableiten lassen und als Richtlinie für die Implementierung von Projekten herangezogen werden können;
- Auflistung konkreter Bereiche, wie Träger*innen und Schulen zusammen ein gemeinsames Verständnis von IKE fördern können;
- Detaillierten Projektbeschreibungen, im Kontext der Agenda 2030
IMMATERIAL MATTERS sind Aspekte des Lebens, die nicht physisch greifbar sind, aber dennoch einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesellschaft, Kultur und unser individuelles Leben haben. Diese immateriellen Aspekte spielen eine wesentliche Rolle in unserem Verständnis von Identität, Werten, Beziehungen und sogar in der Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Die Elemente des österreichischen Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes eröffnen mit ihrer Vielschichtigkeit eine reiche Palette an Interpretationsmöglichkeiten und lassen Raum für kreative Auseinandersetzung. Der Umgang mit kulturellem Erbe und das Bewusstsein dafür muss gelernt und erlebt werden.
Cristina Biasetto und Stephanie Godec - Österreichische UNESCO-Kommission
Bildung und Immaterielles Kulturerbe
Die Weitergabe von Wissen von einer Person und einer Generation zur Nächsten ist einer der Schlüssel zum Erhalt und Fortbestehen von Praktiken des Immateriellen Kulturerbes. Die UNESCO erkennt an, dass die Verflechtung von Bildung und kulturellem Erbe eine sich beidseitig bereichernde Symbiose darstellt. Dies spiegelt sich unter anderem auch in den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030) wider. Das Unterziel 4.7 des SDG 4, „Hochwertige Bildung“, hebt den Beitrag von Kultur zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung und die Wertschätzung der kulturellen Vielfalt hervor. Insbesondere die Konvention von 2003, „Das Übereinkommen zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes“ betont seit Anbeginn die Wichtigkeit von Bildung für die Verbreitung, Erhaltung und Aufwertung des lebendigen Erbes. Andererseits kann Immaterielles Kulturerbe kontextspezifische Inhalte und Lehrmethoden für Bildungsprogramme liefern und somit als Impulsgeber dienen, um die Relevanz und Qualität der Bildung zu erhöhen und die Lernergebnisse zu verbessern.
Bereits 2019 fanden im Rahmen des UNESCO-EU Projekts innovative Pilot-Projekte „Raising awareness for and learning with intangible cultural heritage in European schools“ in Kooperation mit 10 ASPnet Schulen (darunter eine aus Österreich), EU-weit statt. Die Publikation „IMMATERIAL MATTERS | Immaterielles Kulturerbe in der pädagogischen Praxis" greift die Initiative für Österreich auf und erweitert sie um den Aspekt der engen Kooperation zwischen Lehrpersonen der UNESCO-Schulen mit nationalen Träger*innen des Immateriellen Kulturerbes. Die Initiative der Österreichischen UNESCO-Kommission reiht sich darüber hinaus in eine weltweite Serie an nationalen und transnationalen Initiativen, die sich zum Ziel gesetzt haben, lebendiges Erbe in den Schulunterricht zu integrieren.
EINLADUNG an alle Interessierten
Die Publikation wird im Rahmen der "Tage des Immateriellen Kulturerbes" auf der Burg Hohenwerfen, Salzburg am 15. Juni 2024 präsentiert. Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie zur Anmeldung finden Sie über folgenden Link: https://www.unesco.at/querschnittsthemen/article/einladung-immaterial-matters-immaterielles-kulturerbe-in-der-paedagogischen-praxis