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Querschnittsthemen

 

Historische und dekorative Malerhandwerkstechniken mit traditionellen Materialien

Die Geschichte der historischen und dekorativen Malerhandwerkstechniken mit traditionellen Materialien reicht zurück bis in die Zeit der Höhlenmalerei und das damit verbundene Wissen und Können findet nach wie vor Anwendung. Die zur Ausübung benötigte Herstellung und Verwendung der Materialien, Werkstoffe und Werkzeuge für Kalktechniken, Schabloniertechniken und Sgraffitotechniken in Zusammenhang mit entsprechender Findung der Farbgebung und Formensprache, verlangt eine intensive Ausbildung und in hohem Maße handwerkliches Können.

Ursprünge der Techniken lassen sich fast 45.000 Jahren bis zu Zeiten der Höhlenmalereien zurückführen; diese ersten Techniken wurden vor allem in der Antike durch griechische und römische Handwerker*innen in Form von Freskenmalerei oder des Malens auf trockenem Untergrund mit Leimfarbe, verfeinert. Diese bilden eine Grundlage der Vielzahl der Malereitechniken welche sich im  Laufe des Mittelalters zu unterschiedlichsten Strömungen des Malerberufes (Glas- Wand- Holzmalerei, etc.) entwickelten. Die bereits damals angewandten Fertigkeiten der Kalktechniken (Fresco-, Secco-, Stucco- oder Kalkpress), Kammzug- oder Walztechniken, Techniken des Liniierens, des Tupfens, Wickelns, Rollens oder Imitationstechniken wie die Maserierung und Marmormierung blieben bis in die heutige Zeit unter dem Sammelbegriff der historischen und dekorativen  Malerhandwerkstechniken erhalten.

Einhergehend mit diesen Techniken, sind für die Maler*innen das Wissen um die Herstellung der Materialien in Form von Pigmenten, Füllstoffen und Bindemitteln und deren entsprechende Anwendung. Das Einstellen eines Anstriches auf den zu bemalenden Untergrund und dem zu erzielenden Effekt bedarf viel Erfahrung und Wissen der Maler*in. Angewandt wird dieses Wissen nicht nur zur Schaffung neuer Werke, sondern auch zur Erhaltung historischer Substanzen. Das Wissen um diese komplexe Praxis wird zum Teil im Lehrberuf, aber vor allem durch Beobachtung und langjährige Erfahrung vermittelt. 

Neben dem Handwerk tragen gemeinsame Rituale und Feste wie die Lukasfeier am 18. Oktober zu Ehren des Schutzpatrons und der Lehrlingsfreispruch im Rahmen des Rupertikirtags zur Identität der Gemeinschaft bei. Zum Erhalt der traditionellen Handwerkstechniken wird der Nachwuchs über die Lehre stark gefördert. Zudem bieten die Bundesinnungen Ausbildungen, zwischenbetriebliche Austauschprogramme und Zusatzkurse zur Wissensweitergabe und -Erhaltung an.

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