Das war die Veranstaltung „Klimaangst und Klimagerechtigkeit – Zusammenhänge verstehen, ins Handeln kommen“
Am 17. Februar 2025 fand die fünfte Veranstaltung der Reihe „Turning Point. Youth for Sustainable Development“ in Wien statt. Die Veranstaltung bot zwei Schulklassen mit rund 45 Schüler*innen im Alter von 16-19 Jahren Raum, um Zusammenhänge zwischen der Klimakrise, psychischen Phänomen und globaler Gerechtigkeit zu reflektieren. Ein Fokus lag dabei darauf, gemeinsam Handlungsoptionen zur Stärkung der persönlichen Resilienz zu erarbeiten und eine positive Entwicklung hin zu einer gerechteren Welt zu skizzieren.
Den Auftakt der Veranstaltung „Klimaangst und Klimagerechtigkeit – Zusammenhänge verstehen, ins Handeln kommen“ bildete eine thematische Einführung des Youth Representative der Österreichischen UNESCO-Kommission, Jakob Mohl. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über die Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 (SDGs) und wesentliche Zusammenhänge zwischen diesen Zielen und der Klimakrise. Der Fokus lag hierbei auf SDG 10 (Weniger Ungleichheiten) und SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen).
Anschließend nahmen die Schüler*innen an je zwei Workshops zu den Themenfeldern „Klimakrise und Kolonialismus“ und „Klimapsychologie“ teil, in denen gemeinsam folgende Fragen diskutiert und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet wurden:
- Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen psychologischen Phänomenen und den Herausforderungen der Klimakrise?
- Wie lassen sich Strategien entwickeln, um mit Klimaangst und den Diskrepanzen zwischen Einstellung und Handlung umzugehen?
- Welche Zusammenhänge zwischen der Klimakrise und Kolonialismus lassen sich identifizieren?
- Wie können wir alle zu einer gerechteren Zukunft beitragen?
Im Rahmen einer Abschlussrunde kamen alle Schüler*innen und Workshopleiter*innen nochmals zusammen. Die Schüler*innen präsentierten ihren Kolleg*innen die zentralen Ergebnisse aus den Workshops und teilten ihre Bilder möglicher (gerechterer) Zukünfte. Den Vorstellungen waren dabei keine Grenzen gesetzt und so stellten die Schüler*innen Ideen für grundlegende gesellschaftliche Transformationen vor. Erarbeit wurden auch diverse Werkzeuge zur Stärkung der eigenen psychischen Resilienz angesichts der Klimakrise.
Wir danken den teilnehmenden Schüler*innen und Lehrpersonen des Schulzentrums HTL HAK Ungargasse und des Bundesrealgymnasiums Wien 18.
Workshop „Klimakrise und Kolonialismus: Eine gerechtere Zukunft gestalten“: Camila Schmid Iglesias (D!SRUPT) beleuchtete gemeinsam mit den Schüler*innen im Workshop „Klimakrise und Kolonialismus: Eine gerechtere Zukunft gestalten“ die Geschichte von Klimakrise und Kolonialismus. Aus einer dekolonialen Perspektive lernten die Schüler*innen, wie die historische Ausbeutung von Ressourcen und Menschen nach wie vor bestehende Ungerechtigkeiten und Nord-Süd-Ungleichheit geprägt hat.
Über die Organisation: D!SRUPT ist ein Verein für diskriminierungs- und rassismuskritische Bildungsarbeit. Der Verein bietet Workshops, Vorträge und Trainings zu Themen wie Anti-Rassismus, Empowerment, dekoloniale Perspektiven und soziale Gerechtigkeit an. Das Ziel ist es, Menschen zu sensibilisieren, Strukturen kritisch zu hinterfragen und Handlungsspielräume für eine gerechtere Gesellschaft aufzuzeigen. Mit kreativen und interaktiven Methoden fördert D!SRUPT Reflexion, Dialog und Empowerment für diverse Zielgruppen.
Über die Referentin: Camila Schmid Iglesias (rechts im Bild) engagiert sich als Aktivistin, politische Bildnerin, Medienmacherin und Wissenschaftlerin mit Fokus auf Antirassismus, Feminismus, Intersektionalität, Dekolonialität, Soziale Bewegungen, Diaspora und Kuba. Sie schreibt Texte, hält Vorträge, moderiert Workshops und begleitet diskriminierungskritische Prozesse.
Workshop „Klimapsychologie – Wie wir uns und unsere Umwelt schützen“: Leon Lukavsky und Tobias Schabetsberger (Psychologists / Psychotherapists for Future) griffen das Thema psychische Resilienz angesichts gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen auf und diskutierten gemeinsam mit den Schüler*innen Wege des effektiven Umgangs mit diesen psychischen Belastungen. Dabei erarbeiteten die Schüler*innen eigene Strategien, setzten sich mit Klimapsychologie auseinander und befassten sich mit Themen wie Selbstfürsorge, psychischer Resilienz und der Stärkung der Selbstwirksamkeit.
Über die Referenten (rechts im Bild): Leon Lukavsky engagiert sich seit mehreren Jahren bei den Psy4F – seit September 2024 auch im Vorstand. Generell beschäftigt er sich insbesondere mit Emotionsverarbeitung und Achtsamkeit innerhalb von aktivistischen Gruppen, beispielsweise durch emotionale Austauschräume. Tobias Schabetsberger ist Gesundheits- und klinischer Psychologe mit einem Fokus auf Klimapsychologie und Notfallpsychologie. Er hat die Psy4F – Austria mitgegründet und koordiniert die kostenlose Beratung für Menschen, die durch die Klimakrise oder ihr Klimaengagement psychisch belastet sind.
Über die Organistation: Die Psychologists and Psychotherapists for Future (Psy4F) sind ein gemeinnütziger Verein, der versucht, das Thema Klimakrise in bestehende Strukturen hineinzutragen (z.B. Hochschulen oder Berufsverbände) und die Klimabewegung mit psychologischem und psychotherapeutischem Wissen zu unterstützen. Dabei ist das Hauptziel von Psy4F die Förderung von individueller und gesellschaftlicher psychischer Klimaresilienz. Das bedeutet eine Widerstandsfähigkeit aufzubauen, um möglichst gut als Gesellschaft sowie als Einzelperson mit der Klimakrise umgehen zu können.
Wir danken dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung.
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- Poster_VA_Klimaangst_und_Klimagerechtigkeit_17-02-2025_.png 51 MB (png)
© Baris Gör





