UNESCO-Bericht: Künstler*innen gefährdet
31.08.2023
Linz: Am 7. September ist die Österreichische UNESCO-Kommission gemeinsam mit Artist at Risk (AR) zu Gast auf der Ars Electronica und präsentiert den neuen UNESCO-Bericht „Defending Creative Voices: Artists in emergencies – Learning from the safety of journalists” im Kontext des State of the ART(ist) Calls der Ars Electronica.
Künstler*innen, kreatives Schaffen sowie die künstlerische Freiheit sind weltweit bedroht. Die Berufsgruppe ist damit nicht allein, doch im Gegensatz zu Journalist*innen, gibt es für Künstler*innen bisher kein Instrument auf UN-Ebene, welches für ihren Schutz in Notsituationen steht.
Mit der neuen Publikation „Defending Creative Voices: Artists in emergencies – Learning from the safety of journalists” ruft die UNESCO dazu auf, maßgeschneiderte Hilfe zum Schutz und zur Förderung der Kunstfreiheit in Notfällen zu entwickeln. Bewährte Praktiken im Bereich der Pressefreiheit haben dabei Vorbildwirkung. Die NGO Artist at Risk (AR), Kooperationspartner der UNESCO, hat ein weltweites Netzwerk entwickelt, um gefährdete Künstler*innen zu unterstützen und Zuflucht zu bieten.
Bedrohung von Kunstfreiheit in Notsituationen verschärft
Notsituationen verschärfen in der Regel die Bedrohung von Künstler*innen, da die künstlerische Arbeit oft kritisch gesehen wird. Krisen beeinträchtigen auch die Möglichkeiten von Künstler*innen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die internationale Staatengemeinschaft kann eine wichtige Rolle bei ihrem Schutz spielen. Zu den innovativen Praktiken gehören unter anderem die Einrichtung von Exilprogrammen oder die beschleunigte Ausstellung von Visa (einschließlich humanitärer oder Notfallvisa). Der Bericht fordert Staaten auf, den Schutz von gefährdeten Künstler*innen zu verstärken.
Wo: Ars Electronica, Lecture Stage at POSTCITY
Wann: Donnerstag, 7. September 2023 um 14:30 Uhr
Programm: https://ars.electronica.art/who-owns-the-truth/en/conferences-lectures/
Bericht: https://unesdoc.unesco.org/ark:/48223/pf0000385265 /
Kontakt: presse@unesco.at
Die wichtigsten Zahlen
Laut dem UNESCO Global Report 2022 Re|Shaping Policies for Creativity
- haben nur 27 % der 152 Vertragsstaaten des UNESCO-Übereinkommens über die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005 sichere Räume für Künstler*innen geschaffen oder unterstützt.
- Nur etwas mehr als die Hälfte der Vertragsstaaten des Übereinkommens von 2005 (53 %) verfügt über unabhängige Stellen, die Beschwerden entgegennehmen oder Verletzungen und Einschränkungen der Kunstfreiheit überwachen.
Laut Freemuse-Bericht wurden im Jahr 2021
- Mehr als 1.200 Verletzungen der Kunstfreiheit weltweit wurden dokumentiert
- Eine Rekordzahl von 39 Künstler*innen wurde in 12 Ländern getötet
- 119 Künstler*innen wurden in 24 Ländern inhaftiert

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