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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Sammlung Anton Bruckner
, aufgenommen 2014

Anton Bruckner (1824-1896) zählt mit Johannes Brahms und Gustav Mahler zu den großen österreichischen Komponisten des späten 19. Jahrhunderts; vor allem mit seinem symphonischen Werk erlangte er weltweite Bedeutung.

Er schrieb neun Symphonien (die 9. Symphonie blieb unvollendet), zahlreiche Chorwerke (darunter das „Te Deum“ und drei große Orchestermessen), Kammermusikwerke und Klavier- bzw. Orgelkompositionen.

Bruckner hinterließ testamentarisch der k.k. Hofbibliothek (der Vorläuferin der heutigen Österreichischen Nationalbibliothek) die Originalhandschriften seiner Hauptwerke, worunter in konkreter Aufzählung die neun Symphonien, die drei großen Messen (d-Moll, e-Moll, f-Moll), das Te Deum, der 150. Psalm, das Chorwerk „Helgoland“ und das Streichquintett F-Dur zu verstehen waren. Am 26. November 1896 konnte die Hofbibliothek dieses Legat auch übernehmen, allerdings nicht vollständig; einige der testamentarisch zugesagten Handschriften fanden erst im Verlauf des frühen 20. Jahrhunderts ihren Weg in die Bibliothek. Dennoch wurde dieser kleine, aber kostbare Bestand von zunächst 14 Originalhandschriften zum Grundstock einer Sammlung, die in den folgenden Jahrzehnten bis zur Gegenwart systematisch ausgebaut wurde und heute als das größte Bruckner-Archiv der Welt anzusehen ist. Den Direktoren der Musiksammlung, die sich großteils als Brucknerforscher von internationalem Rang profilierten – zu nennen sind vorrangig Robert Haas und Leopold Nowak – , war es einerseits ein Anliegen, durch Betreuung der Bruckner-Gesamtausgabe für authentische Editionen der Quellen zu sorgen, andererseits durch Ankäufe und Legate den autographen Bruckner-Bestand zu erweitern. Es wurden alternative Fassungen der Symphonien erworben, weiters zahlreiches Skizzenmaterial und Jugendwerke; im biographischen Bereich gelang der Ankauf sämtlicher Taschenkalender Bruckners, die biographische Notizen und Gebetseintragungen enthalten, sowie eines großen Bestandes an Briefen und zahlreichen Dokumenten, die sich auf das biographische Umfeld des Komponisten beziehen. So verwahrt die Musiksammlung heute mit 345 autographen Objekten die weltweit größte Sammlung zu Anton Bruckner.

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© Österreichische Nationalbibliothek
ID: 609

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