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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Weltwassertag 2022: Grundwasser – das Unsichtbare sichtbar machen

Wasser ist die Grundlage jedes Lebens und somit eine der wertvollsten und schützenswertesten Ressourcen unseres Planeten. Um dies ins Bewusstsein zu rufen, wird seit 1993 jährlich am 22. März der Weltwassertag begangen. Seitens der UNO-Organisation ist die UNESCO hier federführend. Im Jahr 2022 steht der Weltwassertag ganz im Zeichen von "Grundwasser: Das Unsichtbare sichtbar machen".

"Im Zuge der Anpassung unseres Planeten an den Klimawandel und die wachsende Bevölkerung wird das Grundwasser eine wesentliche Rolle hinsichtlich des steigenden Bedarfs an Nahrungsmitteln und Trinkwasser spielen. Doch diese wichtige Ressource ist ernsthaften Gefahren ausgesetzt – einschließlich unzureichendem Schutz und manchmal irreversibler Verschmutzung. Aus all diesen Gründen feiert die UNESCO am Weltwassertag 2022 diese lebenswichtige Ressource –  denn ein besserer Schutz und eine bessere Bewirtschaftung des Grundwassers liegen in unserer gemeinsamen Verantwortung und in unser aller Interesse."  Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO

Weltwasserbericht 2022

Um die Anliegen des Weltwassertages wissenschaftlich zu untermauern, wird jährlich rund um den internationalen Tag der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen veröffentlich. Er wird vom Weltwasserentwicklungsprogramm der UNESCO (WWAP) im Auftrag von UN-Water koordiniert und widmet sich dem Jahresthema des Weltwassertags.

Die Kernaussagen des Weltwasserberichts 2022 lauten:

  • Grundwasser ist unsichtbar, aber seine Auswirkungen sind überall auf der Welt sichtbar.
  • Grundwasser macht rund 99 Prozent des gesamten flüssigen Süßwassers auf der Erde aus, wenn auch ungleich verteilt. Es bedient die Trinkwasserversorgung, die Abwasserentsorgung, die Landwirtschaft, die Industrie und Ökosysteme.
  • Was wir an der Oberfläche tun, hat Auswirkungen auf den Untergrund. Verschmutzungen von Grundwasservorkommen sind meist irreversible.
  • Grundwasser überschreitet Grenzen. Daher bedarf es einer guten Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung grenzüberschreitende Grundwasserressourcen.
  • Wir können nicht bewirtschaften, was wir nicht messen. Folglich müssen Grundwasservorkommen gründlich erforscht, analysiert und überwacht werden. Nur so können sie auch entsprechend Geschütz und nachhaltig bewirtschaftet werden.
  • Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf die natürliche Grundwasserneubildung. Vielerorts wird die Wasserversorgung sowohl aus Grund- wie auch aus Oberflächenwasser speisen.

UNESCO-IHP

Die UNESCO trägt auch im Rahmen ihres Zwischenstaatlichen Hydrologischen Programms (IHP) zu den Zielen des Weltwassertags bei, in dem es wissenschaftliche Grundlagen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen erarbeitet.


Beitrag der Sustainable Development Goals 

Es gibt genug Süßwasser für alle auf unserer Welt. Dennoch sterben jedes Jahr Millionen von Menschen an Krankheiten, die auf unzureichende Wasserversorgung, Abwasserentsorgung oder Hygiene zurückzuführen sind. Ziel 6 der Sustainable Development Goals ist es daher, die Wasserwirtschaft und Infrastruktur zu verbessern und somit die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten.

Glückliche Überschneidung: Einreichung der Traditionellen Bewässerung und ihr Beitrag zur nachhaltigen Verwendung des Wassers

Im Zusammenhang mit dem Weltwassertag ist es besonders erfreulich, dass die Österreichische UNESCO-Kommission die Koordinierung der Einreichung "Traditionellen Bewässerung in Europa" für die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturebes der Menschheit übernehmen durfte. Die Traditionelle Bewässerung als Jahrtausend altes Wissen leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Umgang mit regionalen Ressourcen, insbesondere dem Wasser. Sie trägt nicht nur zum umsichtigen und wasserkreislaufbasierten Nutzung, sondern auch zur Grundwassererhöhung beispielsweise dazu bei, Hochwasserschutzgefahren, sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf lokaler Ebene abzumildern (SDG 13 Klimaschutz). Die mit der Bewässerung verbundenen Kanäle (Waale) tragen ebenso positive zur Erhaltung und Erhöhung der lokalen Biodiversität bei (SDG 15 Leben an Land). Dies zeigt den Beitrag welchen traditionelles Wissen um Natur und Universum zum Schutz des Wassers beitragen kann. 

Nähere Informationen sind hier: https://cutt.ly/cSfvNd3 

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