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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Reduzierung des Katastrophenrisikos

Der Klimawandel, der Druck der Städte, die unzureichende Katastrophenvorsorge – sie alle tragen dazu bei, dass Naturkatastrophen wie extreme Wetterereignisse, Erdbeben oder Vulkanausbrüche zunehmend zu katastrophalen Ereignissen werden, die Menschenleben und wirtschaftliche Verluste verursachen sowie kulturelle und natürliche Errungenschaften der Menschheit zerstören. Die Organisationen des UN-Systems und damit auch die UNESCO widmen sich daher zunehmend der Verringerung des Katastrophenrisikos (Disaster Risk Reduction, DRR).

Der Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge 2015–2030 (Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015–2030) bildet eine wichtige Handlungsgrundlage für Staaten und Zivilgesellschaften für die Reduzierung des Katastrophenrisikos. Aber auch andere globale Agenden wie die Ziele für nachhaltige Entwicklung, das Pariser Klimaabkommen, die Neue Stadtentwicklungsagenda (New Urban Agenda | UN-Habitat (unhabitat.org)) oder die Agenda für biologische Vielfalt können nicht ohne der Berücksichtigung der Reduzierung des Katastrophenrisikos erreicht werden. 

Aufgaben der UNESCO

Ein wesentliches Anliegen der UNESCO ist es, die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden und UNESCO-Designationen gegenüber Naturgefahren zu stärken, indem sie Kapazitätsaufbau, Wissensaustausch und Vernetzung, Frühwarnung und Politikberatung fördert. In diesem Sinne setzt sich die Organisation für Risikobewusstsein, Prävention und Vorbereitung sowie für den Wiederaufbau ein. 

Reduzierung des Katastrophenrisikos in UNESCO Designationen

Von der UNESCO ausgewiesene Stätten (Welterbestätten, Biosphärenparks und UNESCO Global Geoparks) fördern die nachhaltige Entwicklung und konzentrieren sich auf den Schutz des Natur- und Kulturerbes oder die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt und der geologischen Ressourcen. In diesem Zusammenhang ist auch die Auseinandersetzung mit Möglichkeiten zur Reduzierung des Katastrophenrisikos eine wichtige Aufgabe der Designationen. 
Von der UNESCO ausgewiesene Stätten sind oft eine wichtige Beschäftigungs- und Einkommensquelle für touristische Aktivitäten und Umweltgüter und -dienstleistungen. Sie können teilweise oder ganz Naturgefahren und extremen Wetterereignissen ausgesetzt sein, was sich auf die in oder in der Nähe der Stätten lebenden Gemeinschaften und ihre Lebensgrundlage auswirken kann. Aufgrund ihres hohen kulturellen und symbolischen Werts können die Auswirkungen des Verlusts oder der Beschädigung einer von der UNESCO benannten Stätte weltweit zu spüren sein.
Gleichzeitig haben diese ikonischen Stätten ein enormes Potenzial als Plattformen für den Wissensaustausch über die Verringerung des Katastrophenrisikos. Viele der UNESCO Designationen verfügen über gemeinde- und tourismusorientierte Programme zur Sensibilisierung für die Ursachen von Naturgefahren, die damit verbundenen Risiken und Möglichkeiten zur Verringerung ihrer Auswirkungen.