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UNESCO

 
Foto: © UNESCO / M. Ravassard

Aktueller Weltbildungsbericht – Appell an Bildungspolitik

Der Weltbildungsbericht / Global Education Monitoring Report 2017/18, der am 24. Oktober 2017 unter dem Titel „Verantwortung für Bildung“ erschienen ist, analysiert, wie alle relevanten AkteurInnen Bildung effektiver, effizienter und gerechter gestalten können. Der Bericht stellt den Bildungssystemen kein gutes Zeugnis aus: Die Verwirklichung einer inklusiven, hochwertigen und chancengerechten Bildung liegt weltweit noch in weiter Ferne – auch der Anteil für Bildungsinitiativen der weltweiten Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit wurde in den letzten Jahren deutlich reduziert.

264 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren haben keinen Zugang zur Bildung. Auch Kinder, die eine Schule besuchen, schließen diese oft nicht ab. Zwischen 2010 und 2015 lagen die Abschlussraten im Grundschulbereich (6-11 Jahre) bei lediglich 83 Prozent, im unteren Sekundarschulbereich (12-14 Jahre) bei 69 Prozent und in der oberen Sekundarschulbildung (15-17 Jahre) bei nur 45 Prozent.

In nur 17 Prozent aller Länder gibt es ein Jahr mit verpflichtender und kostenfreier frühkindlicher Bildung.  In Entwicklungs- und Schwellenländern hatten zwischen 2010 und 2015 drei- bis vierjährige Kindern der Reichsten fünfmal so oft eine frühkindliche Bildungseinrichtung besucht wie die Ärmsten.

Geschlechtergerechtigkeit in der Grundschulbildung wurde nur in 66 Prozent der Länder weltweit erreicht. In der Sekundarschulbildung sind die Erfolge noch geringer. In der Sekundarstufe I wurde Geschlechtergerechtigkeit in lediglich 45 Prozent der Länder und auf Ebene der Sekundarstufe II in nur 25 Prozent der Länder weltweit durchgesetzt. Die Analphabetenrate unter Jugendlichen ist zwar seit dem Jahr 2000 um 27 Prozent gefallen, dennoch haben über 100 millionen junger Menschen weltweit gravierende Basisbildungsdefizite.

39 Milliarden US-Dollar fehlen in der Bildung weltweit

39 Milliarden US-Dollar fehlen weltweit jedes Jahr für eine inklusive, hochwertige und chancengerechte Bildung, wie sie die UNESCO in ihrer Bildungsagenda 2030 propagiert. Durchschnittlich geben Länder 4,7 Prozent ihres Bruttoinlandproduktes bzw. 14,1 Prozent der öffentlichen Mittel für die Bildung aus. Der Bildungsanteil der weltweiten Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit wurde in den letzten Jahren deutlich reduziert. Im Jahr 2009 waren es noch 10 Prozent, im Jahr 2015 nur mehr 6,9 Prozent. Ein angemessener Rechtsrahmen und entsprechende politische Strategien können jedoch nur mit ausreichenden Mitteln umgesetzt werden, betonen die AutorInnen des Weltbildungsberichts.

Hintergrund

Im September 2015 haben die Vereinten Nationen nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) verabschiedet und sich dazu verpflichtet, diese bis 2030 umzusetzen. Aus dem Ziel 4 „Bis 2030 allen Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern“ leitet sich die globale Bildungsagenda für die Jahre 2016 bis 2030 ab. Die UNESCO koordiniert die Umsetzung und ist für das Monitoring verantwortlich.

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