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Querschnittsthemen

 

UNESCO-Weltbildungsbericht veröffentlicht - der Bericht fordert verantwortungsvolle Integration von Technologie in die Bildung

Der kürzlich erschienene UNESCO-Weltbildungsbericht (Global Education Monitoring Report) über „Technologie im Bildungswesen“ unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer angemessenen Steuerung und Regulierung des Einsatzes von Technologie für das Lernen.

Der UNESCO-Weltbildungsbericht fordert Länder auf, ihre eigenen Bedingungen festzulegen, um sicherzustellen, dass die Technologie die Bildung verbessert und gleichzeitig die entscheidende Rolle des persönlichen, lehrer*innengeleiteten Unterrichts im Einklang mit dem gemeinsamen Ziel, eine qualitativ hochwertige Bildung für alle zu bieten, erhalten bleibt.

Der UNESCO-Bericht wirft wesentliche Fragen auf, die politische Entscheidungsträger*innen und Bildungsakteur*innen bei der Einführung von Technologie im Bildungswesen berücksichtigen sollten:

  • Ist sie angemessen?
  • Ist sie gerecht?
  • Ist sie skalierbar?
  • Ist sie nachhaltig?

Der Bericht unterstreicht, dass der angemessene Einsatz von Technologie das Lernen in bestimmten Kontexten verbessern kann. Übermäßiges Vertrauen in die Technologie oder ihr Einsatz ohne qualifiziertes Lehrpersonal schmälert jedoch den Nutzen des Lernens. Der Bericht hebt auch das Problem der Ungleichheit zwischen Schüler*innen hervor, wenn der Unterricht ausschließlich aus der Ferne erfolgt und die Online-Inhalte nicht kontextgerecht sind. Solche Ungleichheiten traten während der COVID-19-Pandemie zutage, die zum Ausschluss von über einer halben Milliarde Schüler*innen weltweit führte, wobei die ärmere Bevölkerungsschicht und Menschen in ländlichen Gebieten unverhältnismäßig stark betroffen waren. Der Bericht unterstreicht, dass das Recht auf Bildung untrennbar mit einer sinnvollen Konnektivität verbunden ist, insbesondere für marginalisierte Bevölkerungsgruppen, und fordert alle Länder auf, bis 2030 Benchmarks für die Konnektivität von Schulen festzulegen.

Der Bericht betont das Fehlen zuverlässiger und unvoreingenommener Forschung über den Nutzen der Technologie für das Lernen. Außerdem übersehen viele Länder die langfristigen Kosten von Technologieanschaffungen, während grundlegende Bildungsbedürfnisse immer noch nicht erfüllt werden. Die Umstellung auf digitale Bildung in einkommensschwachen Ländern und die Bereitstellung von Internetzugang für alle Schulen würde beispielsweise die Finanzierungslücke zur Erreichung des SDG 4 der nachhaltigen Entwicklung um 50 % vergrößern.

Darüber hinaus wird in dem Bericht auf die Herausforderung des raschen technologischen Wandels in den Bildungssystemen hingewiesen. Die Entwicklung von digitalen Kompetenzen und Fähigkeiten zum kritischen Denken wird immer wichtiger, vor allem angesichts des Wachstums der generativen KI. Bei der Anpassung an diese Veränderungen darf die Grundbildung nicht vernachlässigt werden, die für die digitale Anwendung nach wie vor grundlegend ist. Darüber hinaus fordert der Bericht die Entwicklung von Standards für IKT-Fähigkeiten in der Lehreraus- und -weiterbildung.

Die Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen, und der Bericht plädiert für einen besseren Schutz der Rechte von Technologienutzer*innen, insbesondere für den Datenschutz im Bildungsbereich.

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