Immaterielles Kulturerbe - 14 Neuaufnahmen in das Österreichische Verzeichnis
02.10.2018
Entscheidung bei der Tagung des österreichischen Fachbeirats für das Immateriellen Kulturerbe: In der 16. Eintragungsrunde wurden 14 Elemente neu in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.
Unter den Neuaufnahmen aus allen Bundesländern finden sich u.a. folgende Traditionen: Die Rieselbewässerung im Tiroler Oberland, das Goldschlägerhandwerk, das Lichtmesssingen in Niederösterreich, die jahrhundertealte Handwerkstradition des Dombauhüttenwesens St. Stephan Wien und Mariendom Linz, das Kripperlspiel des „Steyrer Kripperl“ in Oberösterreich oder die Wiener Tradition des Rundtanzens am Eis. Insgesamt zählt das Österreichische Verzeichnis aktuell nun 117 Eintragungen.
Seit 2010 führt die Österreichische UNESCO-Kommission das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich. Per 2.10. 2018 wurde das Verzeichnis um 14 weitere Elemente kultureller Ausdrucksformen und lebendiger Traditionen in den fünf Bereichen erweitert. Ein Fachbeirat, angesiedelt bei der Österreichischen UNESCO-Kommission, entscheidet jährlich über Neuaufnahmen.
UNESCO schützt und dokumentiert regionale Traditionen und lokales Wissen
In Ergänzung zur UNESCO-Welterbekonvention wird seit 2003 auch den vielfältigen gelebten Traditionen internationale Aufmerksamkeit geschenkt, sie werden unter dem Begriff ‚Immaterielles Kulturerbe’ weltweit von der UNESCO dokumentiert und geschützt.
Mit der Sichtbarmachung von Bräuchen und Praktiken entsteht ein neues Verständnis für regionale Besonderheiten welteweit und es wird ein wertvoller Beitrag zu deren Erhaltung geleistet. Ob Tanz, Theater, Musik, Bräuche, Feste, Naturwissen oder Handwerkstechniken – alle Formen des immateriellen Kulturerbes sind immer von menschlichem Wissen und Können sowie einer Vielfalt von Fertigkeiten getragen.
14 Neuaufnahmen per 2.10. 2018 - verlinkt Kurztexte und Fotos:
Bereich 1: Mündlich überlieferte Traditionen
· Flurnamen des Bundeslandes Tirol (Tirol)
Bereich 2: Darstellende Künste
· Das Kripperlspiel des „Steyrer Kripperl“ (OÖ)
· Rundtanzen am Eis in Wien (Wien)
· Stegreifspiel der Tschauner Bühne (Wien)
Bereich 3: Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
· Bräuche der Berg- und Hüttenleute an der Steirischen Eisenstraße (Stmk)
· Lichtmesssingen im südlichen Niederösterreich (NÖ)
· Neckenmarkter Fahnenschwingen (Burgenland)
· Untergailtaler Kirchtagsbräuche und Untergailtaler Tracht / Ziljski žegen in ziljska noša (Kärnten)
· Viehumtragen am Fest des Hl. Georg (Salzburg)
Bereich 4: Wissen und Praktiken im Umgang mit Natur und Universum
· Rieselbewässerung im Tiroler Oberland (Tirol)
Bereich 5: Traditionelle Handwerkstechniken
· Dombauhüttenwesen in Österreich (St. Stephan Wien und Mariendom Linz) (Wien, OÖ)
· Goldschlägerhandwerk (Gold-, Silber-, und Metallschläger*innen) (Wien, NÖ)
· Lärchenharz-Gewinnung (Kärnten)
· Pflasterer Handwerk (österreichweit)
Insgesamt zählt das Österreichische Verzeichnis mittlerweile 117 Eintragungen -
11 aus dem Bereich "mündliche überlieferte Ausdrucksformen"
23 aus dem Bereich "Darstellende Künste"
46 aus dem Bereich "Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste"
13 aus dem Bereich "Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum"
24 aus dem Bereich "Traditionelle Handwerkstechniken"
"Vielfalt ist das Grundprinzip des immateriellen Kulturerbes - und das ist auch das Spannende: Die so unterschiedlichen, bunten kulturellen Gestaltungen, die Ausdruck der in vielfältigen sozialen und kulturräumlichen Kontexten entstandenen Erfahrungen sind", so Gabriele Eschig, Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Link zum gesamten Österreichischen Verzeichnis
Auf Instagram werden einzelne Traditionen regelmäßig vorgestellt: @Intangibleculturalheritageaustria, #intangibleculturalheritageaustria
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