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UNESCO Global Geopark Karawanken/Karavanke

UNESCO Global Geopark Karawanken – Karavanke

Der Geopark Karawanken- Karavanke liegt zwischen zwei über 2000 Meter hohen Alpengipfeln, der Petzen und der Koschuta. Er ist durch die reiche geologische Vielfalt zwischen den Alpen und Dinariden gekennzeichnet. 14 Gemeinden aus Österreich und Slowenien bilden das Gebiet des heutigen Geoparks Karawanken. Der Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 1067 km² mit einer Bevölkerung von ca. 53.000 Einwohnern.

Zur ersten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit informellen Sitzungen kam es in diesem Gebiet schon im Jahre 1985 aber erst im Jahre 2004 wurde eine erste formale, bilaterale Organisation mit dem Namen ARGE Petzenland gegründet, in welche 9 Gemeinden integriert waren du das Ziel zur gemeinsamen Entwicklung des Natur- und Kulturraumes gesetzt wurde.

Im Zuge eines Interreg – Projektes gelang zwischen 2007 und 2013  die Errichtung eines grenzüberschreitenden Geoparks Karawanken, dem sich mittlerweile 5 weitere Gemeinden angeschlossen haben. Insgesamt umfasste der Geopark somit 9 österreichische und 5 slowenische Gemeinden. Im selben Jahr erfolgte die Aufnahme ins Europäische als auch das Globale Gopark Netzwerk. Seit November 2015 darf sich dieser Karawanken Abschnitt stolz als UNESCO Global Geopark Karawanken bezeichnen.

Periadriaditsches Lineament

Die Karawanken sind ein junges Gebirge, immer noch in Entwicklung. Sie liegen an der Schnittstelle zweier Kontinentalplatten, der Europäischen im Norden und der Adriatischen im Süden. Das tektonische Hauptelement in den Karawanken ist die Periadriatische Naht, die als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet werden kann und einen bedeutenden Lateralversatz aufzuweisen hat. Die Karawanken selbst bestehen größtenteils aus Kalksteinen und Dolomiten des Mesozoikums. Entlang der periadriatischen Naht finden sich magmatische Gesteine wie Granit, Diorit, Tonalit und metamorphe Gesteine.

Um die herausragende plattentektonische Situation nachhaltig - touristisch zu nutzen, wurde im Rahmen des Projektes Nature Game eine Zipline in Črna na Koroškem errichtet, die eine Verbindung der beiden Kontinentalplatten symbolisieren soll.

Obir - Tropfsteinhöhlen

Geologisch betrachtet zählen die Obir-Höhlen im Wettersteinkalk zu den schönsten Naturhöhlensystemen Österreichs. Die lebenden Tropfsteine stellen Zeugen von 2,6 Millionen Jahren Geschichte dar. Auf einer Länge von ca. 5 km erstrecken sich 12 Höhlen, der Teil der besichtigt werden kann ist durch ein 1,3 km langes System von Gängen verbunden.Seit 1991 sind sie von Mitte April bis zum ca. Mitte Oktober geöffnet und können in geführten Gruppen besichtigt werden. 

Die Verwaltung der Obir – Tropfsteinhöhlen ist ein wichtiger Partner im Geopark Karawanken, und als solcher formal in die Arbeitsgruppen des EVTZ Geopark integriert sowie laufend eingebunden in die Weiterentwicklung von nachhaltigen touristischen Entwicklungen.

Blei- und Zinkablagerungen von Mežica – Herkunft und Charakteristik

Die Bergbaugeschichte der Karawanken ist über 340 Jahre alt. Bis zum Jahr 1874 wurde nur Bleiglanz (Galenit) abgebaut, die Produktion von Zinkerzkonzentrat (Sphalerit) begann anschließend. In der gesamten Abbaugeschichte wurden ca. 19 Millionen Tonnen Erz aus über 1000 km Stollen und Schächten gewonnen. Mehr als eine Million Tonnen Blei und 500.000 Tonnen Zinkmetall lieferte der Bergbau von Mežica an die wichtigen europäischen Produzenten. Während des 2. Weltkriegs wurden wegen des Molybdänbedarfs Deutschlands über 3000 Tonnen Wulfenit (PbMO4)-Konzentrat produziert und somit ausgebeutet. 

Wunderschöne Wulfenitstufen, von denen einige in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in der ganzen Welt ausgestellt waren, wurden zerstört und für die Produktion von Kanonenstahl verwendet. Wegen niedriger Weltmarktpreise wurde der Bergbau Mežica im Jahr 1994 eingestellt.

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