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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Neuer UNESCO-Biosphärenpark: „Unteres Murtal“ in der Steiermark

30.07.2019

Seit Juni 2019 hat Österreich einen vierten UNESCO-Biosphärenpark: Der Biosphärenpark Unteres Murtal in der Steiermark, einer beeindruckenden 13.000 Hektar Flusslandschaft. Insgesamt hat der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) 18 neue Biosphärenreservate in das Weltnetz aufgenommen. Aktuell umfasst das weltweite Netz von UNESCO-Biosphären-Reservaten 721 Gebiete in 122 Staaten, mit einer Gesamtfläche von knapp 10 Millionen Quadratkilometern, das sind etwa 2 Prozent der Erdoberfläche.

In Österreich sind nun vier Biosphärenparks von der UNESCO anerkannt:
Das Große Walsertal (2000), der Wienerwald (2005), der Salzburger Lungau und die Kärntner Nockberge (2012) und aktuell seit 2019: Biosphärenpark Unteres Murtal.

Die Aufnahme am 19. Juni 2019 ist Grundlage für die geplante 5-Länder-Einreichung „Biosphärenpark Mur-Drau-Donau“ von Österreich mit Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien.
 

Ich gratuliere dem Land Steiermark, der Region Südoststeiermark und hier besonders den Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck und Murfeld zur erfolgreichen UNESCO-Anerkennung. Weiters gilt mein Dank dem WWF Österreich für die Initiative und die jahrelangen Vorarbeiten, die dieses wichtige und schöne Ergebnis für Österreich nun ermöglicht haben. Mit den Biosphärenparks schafft die UNESCO seit den 1970iger Jahren weltweit modellhafte Schutzräume für das Miteinander von Mensch und Natur. Es sind Reservate zur Erhaltung der Biodiversität und Artenviefalt – und ein Lernraum für nachhaltiges Leben und Wirtschaften für die nächsten Generationen“, so Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.

Für Günter Köck, Generalsekretär des MAB-Nationalkomitees an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das für die Einhaltung der UNESCO-Kriterien von Biosphärenparks verantwortlich ist, bietet die Murregion für einen Biosphärenpark die idealen Voraussetzungen: „Die Auen sind bereits als Natura 2000-Gebiet geschützt und werden durch Revitalisierungsprojekte weiter verbessert. Weiters finden wir hier eine funktionierende kleinteilige Landwirtschaft vor, und gewinnt die touristische Entwicklung zunehmend an Bedeutung.“

Weiters freut sich Sabine Haag, dass „nun der Weg frei ist für eine fünf-Länder-Einreichung und die Entwicklung einer europäischen Modellregion in den Flussgebieten von Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien.“ 

Neuer UNESCO-Biosphärenpark: Flusslandschaft der Mur in der Steiermark

Die UNESCO hat heute 13.000 Hektar Flusslandschaft der Mur in der Steiermark als Biosphärenpark anerkannt. Ein großer Gewinn für Natur und Mensch: Die natürliche Flussdynamik schafft ständig neue Lebensräume für unzählige bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter mehr als 300 Vogelarten. Auch zahlreiche Fischarten nutzen das Flusssystem auf ihren Wanderungen. Und nicht zuletzt schützen intakte Auen Siedlungen vor Hochwässern und garantieren die Versorgung mit sauberem Trinkwasser

Startschuss für Mur-Drau-Donau-Biosphärenpark  - an einer länderübergreifenden Einreichung für Flussgebiete in Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien wird bereits gearbeitet

Mit der Aufnahme des steirischen Biosphärenparks an der Mur, die an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau und diese später in die Donau mündet, kann nun der Startschuss für die Einreichung eines Fünf-Länder Biosphärenparks „Mur-Drau-Donau“, der so genannte „Amazonas Europas“, fallen. Die Flussgebiete von Kroatien und Ungarn erhielten bereits 2012 den Status eines Biosphärenparks, gefolgt von Serbien (2017) und Slowenien (2018). 2019 ist nun das Untere Murtal in Österreich als Biosphärenpark anerkannt - im nächsten Schritt möchten nun alle fünf Länder einen gemeinsamen Antrag zur Anerkennung als Fünf-Länder Biosphärenpark an die UNESCO stellen. An diesem Antrag wird bereits gearbeitet.

UNESCO-Gründungsprogramm „Der Mensch und die Biosphäre“

Das UNESCO-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB), das die Biosphärenreservate anerkennt, wurde 1970 gegründet. Biosphärenreservate stehen für einen Paradigmenwechsel: Es ist das erste zwischenstaatliche Programm, das der Erforschung der Mensch-Umweltbeziehungen diente und über Fragen des reinen Umweltschutzes hinaus auch die Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie und Sozialem untersuchte. Kern des Programms ist das globale Netzwerk der UNESCO-Biosphärenparks -  Modellregionen, die es sich zur Aufgabe machen, Naturschutz, Erhaltung der biologischen Diversität und Regionalentwicklung in Einklang zu bringen.

UNESCO-Biosphärenreservate

Aktuell gibt es weltweit rund 700 Biosphärenreservate in 122 Staaten – 4 davon in Österreich.

Der Internationale Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) hat im Juni 2019 18 neue Biosphärenreservate in das Weltnetz aufgenommen.

Die UNESCO-Biosphärenparks bzw. -reservate sind Modellregionen und Lernorte für nachhaltige Entwicklung. Biosphärenparks verfolgen verschiedene Ziele und Aufgaben:
Sie fördern Naturschutz, Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Wirtschaftsformen. Wichtige Ziele sind auch internationale Kooperationen, Wissenstransfer und die Gründung grenzüberschreitender Reservate. Biosphärenparks sind in Zonen (Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen) unterteilt, in denen unterschiedliche Regeln gelten.

UNESCO-Biosphärenparks sind Vorreiter- und Modellregionen in der Umsetzung der 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ mit dem Kerninhalt der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG’s).

Internationale Netzwerke zum Wissensaustausch und Kooperation

Langfristige internationale Partnerschaften wie zum Beispiel zwischen dem deutschen Biosphärenreservat Rhön und dem südafrikanischen Biosphärenreservat Kruger-to-Canyons fördern globalen Austausch zwischen Expert*innen.  Es gibt eine Vielzahl von internationalen Biosphären-Netzwerken, so zum Beispiel:

Biosphärennetzwerke:
EuroMAB: in Europa und Nordamerika (seit 1987)
IberoMAB: in den lateinamerikanischen Staaten (seit 1992)
AfriMAB: in Afrika (seit 1996)
ArabMAB: in den arabischen Staaten (seit 1997)
Insel- und Küstenbiosphärenreservate weltweit seit 2009

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Seit 19. Juni 2019 hat Österreich einen vierten UNESCO-Biosphärenpark: Das 'Untere Murtal' in der Steiermark
© TV Region Bad Radkersburg, pixelmaker.at
Die Flusslandschaft der Mur in der Steiermark umfasst 13.000 Hektar. Der Bioshärenpark ist ein großer Gewinn für Natur und Mensch: Die natürliche Flussdynamik schafft u.a. ständig neue Lebensräume für unzählige bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
© TV Region Bad Radkersburg, pixelmaker.at
Die Aufnahme des 'Unteren Murtals' als Biosphärenpark ist Grundlage für die geplante 5-Länder-Einreichung „Biosphärenpark Mur-Drau-Donau“ von Österreich mit Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien.
© G. Safarek, WWF

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