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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Weltwasserbericht 2019: Leaving no one behind

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich durch die UNESCO und deren World Water Assessment Programme (WWAP) für UN-Water erstellt. Für die Berichterstellung kooperieren 31 UN-Organisationen mit der UNESCO.

UN Weltwasserbericht 2019: Leaving no one behind

Der diesjährige Titel des Berichts  ‘Leaving no one behind’ (Niemanden zurücklassen) bezieht sich auf das zentrale Anliegen der 2030 Agenda for Sustainable Development der Vereinten Nationen, dass alle von der nachhaltigen Umsetzung der 17 Ziele (SDG's) profitieren sollen und müssen.  Dem Thema Wasser widmet sich vor allem SDG 6: "Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten".

Weltwasserbericht - summary

2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser
. 4,3 Milliarden Menschen können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen. Besonders betroffen sind dabei ohnehin diskriminierte Gruppen. Der Bericht macht auch deutlich, dass Umweltschäden und mangelnde Wasserressourcen bis zum Jahr 2050 voraussichtlich 45 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts und 40 Prozent der weltweiten Getreideproduktion bedrohen.

Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, Alters, sozioökonomischen Status, ethnischen, religiösen oder sprachlichen Identität ohnehin benachteiligt oder diskriminiert werden, haben seltener Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen als andere. D.h. Menschen, die ohnehin schon benachteiligt sind, sind überdurchschnittlich stark betroffen. So zeigen sich Unterschiede nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch innerhalb von Ländern zwischen Arm und Reich. Die Hälfte der Menschen weltweit mit unzureichendem Zugang zu sicherem Trinkwasser lebt in Afrika. Lediglich 24 Prozent der Bevölkerung Subsahara-Afrikas haben Zugang zu sicherem Trinkwasser. Nur 28 Prozent nutzen sanitäre Einrichtungen, die sie nicht mit anderen Haushalten teilen müssen.

Stadtbewohner*innen sind weiterhin meist bessergestellt als Bewohner*innen ländlicher Regionen. Im Jahr 2015 hatten nur zwei von fünf Personen in ländlichen Regionen Zugang zu fließendem Wasser, hingegen vier von fünf Personen in urbanen Räumen. In Städten waren 63 Prozent der Haushalte an ein Abwassersystem angeschlossen, in ländlichen Gebieten dagegen nur 9 Prozent.

Für Geflüchtete bestehen häufig große Hindernisse beim Zugang zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Auch in Unterkünften für Menschen mit Fluchterfahrung ist die Wasserversorgung häufig besorgniserregend.

Ausblick
Die Autor*innen des aktuellen Weltwasserberichts betonen, dass Ungleichheiten nur dann wirksam bekämpft werden können, wenn Länder auch mehr Mut zu unkonventionellen Lösungen aufbringen und auf nachhaltige, systemeffiziente und menschenrechtsbasierte Strategien setzen. Auch transparente und zielgerichtete Subventionen sind ein wesentlicher Teil der Lösung. Leitbild für die Umsetzung der Empfehlungen sollen eine „Good Governance“ und menschenrechtsbasierte Ansätze sein, um Transparenz, Legitimität, Bürger*innenbeteiligung, Gerechtigkeit und Effizienz zu steigern.  

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Der diesjährige Titel des Berichts ‘Leaving no one behind’ bezieht sich auf das zentrale Anliegen der 2030 Agenda for Sustainable Development.
Der Weltwasserbericht wird jährlich durch die UNESCO für UN-Water erstellt. 31 UN-Organisationen kooperieren dafür mit der UNESCO.
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