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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Rina Alluri übernimmt UNESCO-Lehrstuhl an der Universität Innsbruck

Die Friedensforscherin und Co-Leiterin des Masterstudiums „Peace and Conflict Studies“ Ass.-Prof.in Dr.in Rina Alluri wurde am 26.01.2023 feierlich als neue UNESCO-Lehrstuhlinhaberin für Friedensforschung an der Universität Innsbruck eingeführt.

Der UNESCO-Lehrstuhl für Friedensforschung wurde 2008 eingerichtet und ist damit der zweitälteste UNESCO-Lehrstuhl in Österreich. Vergangene Woche übernahm die Friedensforscherin Ass.-Prof.in Dr.in Rina Alluri den Lehrstuhl im Rahmen eines Festakts in der Aula der Universität Innsbruck. Sie folgt auf Dr. Dr. Wolfgang Dietrich.

Nach Grußworten von Rektor Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk, dem Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät, Univ.-Prof. Dr. Dirk Rupnow, und Mag. Martin Fritz, Generalsekretär der Österreichischen UNESCO-Kommission teilte Rina M. Alluri ihre Überlegungen zur Friedensforschung unter dem Titel „On Peace: Reflections on Knowledge and its Liberation“. An der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema "Where are we going? Futures of peace, dialogue and global citizenship" nahmen Univ.-Prof. DDr. Pablo Argárate, UNESCO-Lehrstuhl für interkulturellen und interreligiösen Dialog für Südosteuropa an der Universität Graz und Dominic Ellwardt, Youth Representative der Österreichischen UNESCO-Kommission teil.  

Martin Fritz beglückwünschte die neue Lehrstuhlinhaberin und wies auf die Bedeutung des UNESCO-Lehrstuhlprogramms für die Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele hin:

„Die UNESCO Chairs spielen eine zentrale Rolle für die Vernetzung und Zusammenarbeit wissenschaftlicher Disziplinen. In der gegenwärtigen Weltlage ist multilaterale Kooperation eine der Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung. Der UNESCO-Lehrstuhl für Peace Studies an der Universität Innsbruck ist seit mehr als zehn Jahren Teil dieses Netzwerks und wir freuen uns sehr, die gute Zusammenarbeit nun mit Dr. Rina Alluri weiterführen zu können.“

Generationenwechsel in Innsbruck
Im September 2022 wurde der von Wolfgang Dietrich gegründete Weiterbildungslehrgang „Frieden, Entwicklung, Sicherheit und internationale Konflikttransformation“ in ein reguläres Masterstudium überführt. Rina Alluri ist somit Co-Leiterin des neuen Masterstudiums und Sprecherin des Forschungszentrums INNPeace. Darüber hinaus leitet sie den Arbeitsbereich für Friedens- und Konfliktforschung der Universität Innsbruck. Das Masterstudium in Friedens- und Konfliktforschung bringt Studierende aus aller Welt nach Innsbruck, um sich mit Friedens- und Konflikttheorien sowie -praktiken im Zusammenhang mit kritischer Friedenspädagogik, Dekolonisierung, Gerechtigkeit und Versöhnung, queeren und intersektionalen Ansätzen, humanitären Einsätzen und verwandten Themen zu beschäftigen.

„Was könnte zeitgemäßer sein als ein Programm, das sich mit Frieden beschäftigt: mit Konflikten und ihrer Lösung? Die Innsbrucker Peace and Conflict Studies ziehen seit über 20 Jahren Studierende aus aller Welt an und führen sie nach Tirol. Aus dem ursprünglichen Universitätslehrgang wurde nun ein reguläres Master-Studium, nach einem Generationenwechsel gibt es ein junges internationales Team, das neue Ansätze und Zugänge mitbringt. Die Tatsache, dass die UNESCO der Übergabe ihres Chairs an Rina Alluri zugestimmt hat, unterstreicht noch einmal die gute Entwicklung in der letzten Zeit. Darauf kann in der Zukunft aufgebaut werden“, so Dirk Rupnow.

Rektor Tilmann Märk betonte anlässlich der Amtseinführung, froh und dankbar zu sein, dass die UNESCO und insbesondere die Österreichische UNESCO-Kommission das neue Masterprogramm in Peace and Conflict Studies durch diesen Lehrstuhl weiterhin unterstütze und Rina Alluri diese Position angenommen habe. 

Das UNESCO-Lehrstuhlprogramm

Das UNESCO-Lehrstuhlprogramm wurde 1992 ins Leben gerufen, um die internationale Zusammenarbeit und Vernetzung von Hochschulen zu fördern. Mittlerweile zählt das globale Netzwerk über 850 Einrichtungen in 117 Ländern. Die thematische Vielfalt ist groß – die Lehrstühle forschen und lehren in den Bereichen Bildung, Natur- und Sozialwissenschaften, Kultur und Kommunikation.

Über das Netzwerk bündeln Hochschul- und Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt ihre personellen und materiellen Ressourcen, um einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. In vielen Fällen schlagen die Lehrstühle wichtige Brücken zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, lokalen Gemeinschaften, Forschung und Politik. Sie tragen unter anderem dazu bei, tragfähige Policies und neue Lehrinitiativen zu entwickeln, Innovationen durch Forschung zu fördern und bestehende Universitätsprogramme zu bereichern. Ein weiteres Anliegen der Lehrstühle ist zudem die Zusammenarbeit mit Universitäten in Ländern des Globalen Südens.

Zur Person

Dr. Rina M. Alluri ist Assistenzprofessorin und Leiterin des Arbeitsbereichs für Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Innsbruck. Sie ist Co-Leiterin des Masterstudiengangs Friedens- und Konfliktforschung und Sprecherin des Forschungszentrums INNPeace. Sie promovierte in Politikwissenschaft an der Universität Basel und forschte als Post-Doc an der Universität Zürich. Ihr Forschungsinteresse gilt Themenfeldern rund um Wirtschaft und Frieden, Konflikte um natürliche Ressourcen, konfliktbetroffene Diaspora, dekolonisierende Friedenserziehung und Diversity, Equity and Inclusion (DEI). Als Friedenswissenschaftlerin und -praktikerin konzentriert sie sich auf Konfliktkontexte in Asien und Afrika. Alluri ist indischer und philippinischer Abstammung und kanadische Staatsbürgerin.

„Ich freue mich sehr, zu erkunden, wie dieser Lehrstuhl uns unterstützen kann, die bereits bestehenden Kooperationen zu vertiefen und darüber nachzudenken, wo Anpassungen vorgenommen werden können. Und darauf, unsere Netzwerke strategischer zu erweitern“, so Alluri.

Links

Prof.in Dr.in Rina M. Alluri
© Universität Innsbruck
v.l.n.r.: Dekan Dirk Rupnow, Martin Fritz, Geschäftsführer der Österreichischen UNESCO-Kommission, UNESCO-Lehrstuhlinhaberin Rina Alluri, Rektor Tilmann Märk, Pablo Argárate (UNESCO-Lehrstuhl für interkulturellen und interreligiösen Dialog für Südosteuropa) und Dominic Ellwardt, Youth Representative der Österreichischen UNESCO-Kommission.
© Universität Innsbruck
„On Peace: Reflections on Knowledge and its Liberation“ – Antrittsvorlesung von Rina Alluri
© Universität Innsbruck