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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft 2025

Der 11. Februar steht jährlich ganz im Zeichen der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Ziel ist es, eine Welt zu schaffen, in der die Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft nicht bloß die Endabsicht, sondern Realität ist.

Hintergrund

Am 22. Dezember 2015 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 11. Februar zum „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“. Die Durchführung wird jährlich von der UNESCO und UN-Women in Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft übernommen.

Dieser Tag soll dazu beitragen, Mädchen und Frauen zu ermutigen, den Weg in die Wissenschaft einzuschlagen beziehungsweise weiterzuführen. Darüber hinaus will er Entscheidungsträger*innen daran erinnern, entsprechende Strukturen für einen uneingeschränkten und gleichberechtigten Zugang zur Wissenschaft zu schaffen und zu verbessern.

Die Gleichstellung der Geschlechter als Menschenrecht ist eine globale Priorität der UNESCO. Sie gilt als Grundvoraussetzung für dauerhaften Frieden in der Welt.

Bedeutung und Ziele

Trotz diverser Ansätze und Bemühungen, Frauen in der Wissenschaft zu fördern, ist die Wissenschaft nach wie vor eine männlich-geprägte Domäne. Je höher in der Karriereleiter, desto drastischer der Unterschied. Dadurch geht viel Forschungs- und Erkenntnispotential verloren.

In Österreich erwerben mehr Frauen als Männer Studienabschlüsse an öffentlichen Universitäten. Ihr Anteil liegt in fast allen Hauptstudienrichtungen über jenem der Männer (vgl. Statistik Austria, 2023). Dennoch sinkt dieser Anteil mit jedem weiteren Schritt auf der akademischen Karriereleiter. So betrug der Frauenanteil unter den Lehrpersonen an Hochschulen im Jahr 2021 42,4 Prozent, unter den Professorinnen und Professoren 27,9 Prozent und unter den Rektorinnen und Rektoren 27,3 Prozent (vgl. Bundeskanzleramt, Gender Index 2021). Frauen sind zudem nicht nur unterrepräsentiert, sie werden häufig auch schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen – der Gender Pay Gap belief sich im Jahr 2022 in Österreich auf 18,4 Prozent. Dies ist zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich mit den letzten Jahren. Dennoch liegt Österreich damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 12,7% (vgl. Gender Statistik 2022).

Dieses ungenutzte Forschungspotential können wir uns angesichts der Probleme unserer Zeit nicht länger leisten. Wir brauchen die Wissenschaft, um diese Probleme zu lösen.

„Die Wissenschaft lebt von Diversität. Sie braucht die besten Köpfe aus den unterschiedlichsten Denkschulen und mit diversesten Hintergründen, um auch die besten Resultate hervorbringen zu können. Daher brauchen wir Strukturen, die die Durchbrechung des eigenen Confirmation Bias fördern und den Erkenntnisgewinn maximieren.“ Prof.in Dr.in Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission

For Women in Science Initiative

Gender Mainstreaming ist ein Kernelement der Bemühungen der UNESCO, um Mädchen und Frauen in allen Kompetenzbereichen der Organisation zu stärken. Die Initiative „FOR WOMEN IN SCIENCE“ wurde zusammen mit L’Oréal International 1998 ins Leben gerufen. Jährlich werden fünf herausragende Forscherinnen aus der ganzen Welt für ihre exzellente Arbeit in der Grundlagenforschung geehrt. Die Initiative will damit Frauen vor den Vorhang holen, um die öffentliche Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für die bedeutenden Leistungen der Forscherinnen zu stärken.

Fünf der Preisträgerinnen wurden für Ihre Arbeit bereits mit dem Nobelpreis ausgezeichnet: Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna (Nobelpreis für Chemie 2020), Christiane Nüsslein-Volhard (Nobelpreis für Medizin 1995), Ada Yonath (Nobelpreis für Chemie 2009) und Elizabeth H. Blackburn (Nobelpreis für Medizin 2009).

L'ORÉAL Österreich-Stipendium

Die Österreich-Initiative der UNESCO-L'ORÉAL For Women in Science-Stipendien versteht sich als nationale Erweiterung des gemeinsamen weltweiten Engagements von L’ORÉAL und UNESCO zur Würdigung des Beitrags von Frauen für die Forschung und zum Abbau von Karriere-Hindernissen für heimische Wissenschaftlerinnen. Seit 2007 vergibt L’ORÉAL Österreich in Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung jährlich vier Stipendien für junge Grundlagen-Forscherinnen in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften und Mathematik. 

Indem „FOR WOMEN IN SCIENCE“ jährlich renommierte Wissenschaftlerinnen und aufstrebende junge Forscherinnen auszeichnet und die Karrieren dieser Frauen fördert, profitieren wir alle durch ihre Forschungsergebnisse.

Darüber hinaus werden auch – und das ist ebenso wichtig – Frauen in der Wissenschaft sichtbarer und auch andere ermutigt, es ihnen gleichzutun.

Es verankert das Bild von Frauen in der Wissenschaft in den Köpfen der Menschen und trägt damit auch dazu bei, veraltete Rollenbilder abzubauen und struktureller Diskriminierung von Frauen entgegenzuwirken.

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