Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt:Gemeinsam für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen
- 22. Mai 2025
Die biologische Vielfalt ist das Fundament unserer Ökosysteme und sichert die Lebensgrundlagen für alle Lebewesen, einschließlich des Menschen. Dennoch führen bestimmte menschliche Aktivitäten zu einem Verlust dieser Vielfalt. Am 22. Mai erinnert die internationale Staatengemeinschaft jährlich an die Bedeutung der Vielfalt der Arten, Lebensräume und genetischen Ressourcen sowie die Notwendigkeit, diese zu schützen und zu bewahren.
Biologische Vielfalt umfasst die Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen sowie genetischen Unterschiede innerhalb von Arten und Ökosystemen wie Seen, Wäldern und Agrarlandschaften. Diese Vielfalt ist die Grundlage unserer Zivilisationen: Fische liefern 20 % der tierischen Proteine für 3 Milliarden Menschen, über 80 % der menschlichen Ernährung ist pfanzenbasiert, und bis zu 80 % der Menschen in ländlichen Gebieten in Entwicklungsländern sind auf traditionelle pflanzliche Arzneimittel angewiesen.
Der Verlust der biologischen Vielfalt bedroht unsere Gesundheit. Er fördert Zoonosen – von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheiten –, während intakte Ökosysteme zur Bekämpfung von Pandemien beitragen.
Obwohl zunehmend anerkannt wird, dass die biologische Vielfalt ein globales Gut von enormem Wert für künftige Generationen ist, wird die Zahl der Arten durch bestimmte menschliche Aktivitäten, wie den menschengemachten Klimawandel, erheblich reduziert. Laut dem jüngsten Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) sind drei Viertel der terrestrischen Ökosysteme und fast die Hälfte der Meeresumwelt degradiert. Jeder Anstieg der Durchschnittstemperatur um 1 °C könnte die Zahl der gefährdeten Arten verdoppeln.
Das diesjährige Motto des Internationalen Tags der Biologischen Vielfalt „Harmonie mit der Natur und nachhaltige Entwicklung" betont die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen menschlichen Aktivitäten und der natürlichen Umwelt zu finden. Es unterstreicht, dass nachhaltige Entwicklung nur dann möglich ist, wenn wir die natürlichen Ressourcen schonen und die Ökosysteme, von denen wir abhängig sind, schützen.
Die UNESCO setzt sich weltweit für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt ein. Ihre transformative Arbeit basiert auf drei zentralen Säulen:
- Wiederherstellung der Beziehung zwischen Menschen und Natur
- Erhaltung der Harmonie unserer Ökosysteme
- Stärkung der Rolle der Jugend
Vor allem über das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) koordiniert die UNESCO weltweit Bemühungen, um den Schutz der biologischen Vielfalt weiter voranzutreiben. Im September 2025 findet der 5. Weltkongress der Biosphärenparks (WCBR) statt. Vertreter*innen von Biosphärenparks und MAB-Nationalkomitees aller Länder treffen dort zusammen, um sich auszutauschen und einen neuen Aktionsplan für das UNESCO-Programm zu verabschieden. Österreich wird durch eine Delegation vertreten sein, der u.a. Mitglieder des MAB-Nationalkomitees (MAB-NK), Vertreter von Biosphärenparks sowie der ÖUK-Youth Representatives angehören.
Die vier österreichischen Biosphärenparks Großes Walsertal, Wienerwald, Salzburger Lungau & Kärntner Nockberge sowie Unteres Murtal sind Vorreiter- und Modellregionen für nachhaltige Entwicklung und damit auch für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der lokalen Artenvielfalt. Zahlreiche Projekte und Veranstaltungen binden Besucher*innen oder die Bevölkerung vor Ort aktiv ein und vermitteln anschaulich die zentrale Rolle der Biodiversität als Lebensgrundlage und gemeinsame Ressource.
Auch die Youth Representatives der Österreichischen UNESCO-Kommission setzen sich im Rahmen ihres Mandats auf unterschiedlichen Ebenen für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein und engagieren sich in diversen MAB-Netzwerken, Gremien und internationalen Veranstaltungen wie dem European MAB-Youth Network, MAB-NK, EuroMAB und WCBR.
