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Wissenschaft

Wissenschaft im Rahmen der globalen Nachhaltigkeitsziele  
Foto: © Colourbox.de

Ein halbes Jahrhundert im Dienst der WasserforschungDie UNESCO feiert das 50-jährige Bestehen des zwischenstaatlichen Hydrologischen Programms

Das Jahr 2025 markiert das 50-jährige Jubiläum des zwischenstaatlichen Hydrologischen Programms (IHP) sowie 60 Jahre Engagement der UNESCO für die Bewältigung globaler Wasserprobleme. Am 11. Juni starten die offiziellen Feierlichkeiten im UNESCO Hauptsitz in Paris. Am 12. Juni findet ein von Österreich organisierter Side Event zum Thema „The Joint Danube Survey 5: Science, society, and the invisible in the river – bridging science to citizens” in hybrider Form statt.

Seit den frühen 1960er Jahren setzt sich die UNESCO mit Wasserforschung und -bewirtschaftung auseinander. Durch internationale Zusammenarbeit und wissenschaftliche Exzellenz wird an globalen Herausforderungen im Bereich Wasser geforscht und gearbeitet. Dieses Jubiläum ist nicht nur eine Feier vergangener Erfolge, sondern unterstreicht auch das anhaltende Engagement der UNESCO für die Sicherung der Wasserversorgung künftiger Generationen in einer Zeit beispielloser Umweltveränderungen und steigenden Wasserbedarfs.

Das IHP, das Flaggschiffprogramm der UNESCO im Bereich der Wasserwissenschaften, spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung wissenschaftlicher Erkenntnisse, technischer Innovationen und der Ausbildung im Bereich der Wasserressourcenbewirtschaftung. Durch fünf Jahrzehnte gemeinsamer Forschung, des Kapazitätsaufbaus und politischer Unterstützung hat das IHP Wissenschaftler*innen, politische Entscheidungsträger*innen und Gemeinden weltweit zusammengebracht, um dringende wasserbezogene Herausforderungen anzugehen.

Die Schwerpunkte des IHP werden regelmäßig den jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Der aktuelle Strategieplan ist Teil der 9. Phase des Programms  (IHP-IX; 2022-2029) und steht ganz im Zeichen von „Wissenschaft für eine wassersichere Welt in einer sich wandelnden Umwelt“.
 

Beitrag Österreich

SideventJoint Danube Survey 5
Im Rahmen der Feierlichkeiten an der UNESCO in Paris organisiert das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK) in Kooperation mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) einen Side Event zum Thema: The Joint Danube Survey 5: Science, society, and the invisible in the river–bridging science to citizens.

Dieser Event findet am 12. Juni von 09:00 bis 10:30 Uhr in hybrider Form statt. Eine Anmeldung via zoom ist noch unter Join via Zoom möglich.

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Joint Danube Survey 5 (JDS5), das weltweit umfassendste Flusswasserqualitätsmonitoring, vorgestellt und innovative Methoden wie Umwelt-DNA (environmental DNA – eDNA) für reichhaltigere Biodiversitätsdaten und Citizen-Science-Ansätze, die Studierende in das Monitoring der Wasserqualität einbeziehen, präsentiert.

Bildband Water is Life“
Anlässlich des IHP-Jubiläumsjahrs entstand auch der von Helmut Habersack herausgegebene Bildband „Water is Life“, der das 50-jährige Bestehen des IHP und die 60 Jahre UNESCO-Wasserwissenschaften in spektakulären Fotos und erläuternden Texten widerspiegelt. Dabei wird die Welt des Wassers, ihre Bedeutung und Schönheit, aber auch ihre Bedrohung präsentiert.

Österreich und das IHP
Um die Errungenschaft des IHP auch auf nationaler Ebene umzusetzen, wurde in Österreich ein entsprechendes Nationalkomitee etabliert. Seit 2015 wird es aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung zusammen mit dem Nationalkomitee zum International Geoscience Programme der UNESCO als gemeinsames Geo/Hydro-Science Nationalkomitee geführt.

Auf internationaler Ebene ist Österreich bereits zum dritten Mal in Folge durch den international anerkannten Experten und UNESCO-Lehrstuhlinhaber Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Helmut Habersack im IHP-Rat vertreten und lenkt so auch die Geschicke dieses wichtigen UNESCO-Programms mit.

Für die Periode 2024-2025 wurde Prof. Habersack auch zum Vorsitzenden des zwischenstaatlichen Rates gewählt. Darüber hinaus hat er seit 2014 den UNESCO-Lehrstuhl für integrative Fließgewässerforschung und -management inne und ist Vorsitzender des Geo/Hydro-Science Nationalkomitees an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 

Hintergrund
Das zwischenstaatliche Hydrologische Programm der UNESCO (Intergovernmental Hydrological Programme – IHP) wurde 1975 im Anschluss an die Internationale Hydrologische Dekade (1965–1974) gegründet und ist das einzige zwischenstaatliche Kooperationsprogramm des UN-Systems, das sich der Wasserforschung und -bewirtschaftung sowie dem damit verbundenen Kapazitätsaufbau und der Bildung widmet. Es befasst sich mit nationalen, regionalen und globalen Wasserproblemen und unterstützt die Entwicklung nachhaltiger und widerstandsfähiger Gesellschaften.

Links

Logo mit Schriftzug 50th Anniversary of the IHP 60 years of UNESCO water sciences
© Ivan Pisar

„Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des IHP reflektieren wir über unseren Weg von einem hydrologischen Wissenschaftsprogramm zu einer umfassenden Plattform für Wassersicherheit. Unser Erfolg beruht auf der Kraft der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit und dem Engagement zahlloser Wissenschaftler*innen, Expert*innen und Partner*innen, die dazu beigetragen haben, die Wasserwissenschaft und -wirtschaft voranzubringen. Heute sind wir entschlossen, den Wasserherausforderungen der Zukunft mit innovativen Lösungen zu begegnen.“

Abou Amani, Direktor, Abteilung für Wasserwissenschaften der UNESCO; Sekretär, Zwischenstaatliches Hydrologisches Programm (IHP)