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Österreichische UNESCO-Kommission

 

„Schutzgebiete – über materielle und imaginative Räume des Bewahrens und des Wandels aus interdisziplinärer Perspektive“

Die Österreichische UNESCO-Kommission lädt am 28. April von 18:00-19:30 Uhr zu einer Veranstaltung zum Thema „Schutzgebiete“ in Villach ein. Gemeinsam mit den UNESCO-Lehrstühlen Österreichs und moderiert von Renata Schmidtkunz (Ö1) möchten wir die Gegenwart und mögliche Zukünfte von Schutzgebieten erkunden und (neue) interdisziplinäre Perspektiven eröffnen.

Schutzgebiete wie Nationalparks, Naturparks und von der UNESCO ausgewiesene Stätten werden eingerichtet, um die biologische Vielfalt, Ökosysteme, Landschaften und kulturelle Besonderheiten zu schützen. Diese Gebiete tragen maßgeblich zu nachhaltiger Entwicklung und zu den Zielen der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei. 

Derzeit sind 17 Prozent der Erdoberfläche als Schutzgebiete ausgewiesen. Nach internationalen Vereinbarungen (Kunming-Montreal-Protokoll) sollen in den kommenden Jahren 30 Prozent der Erdoberfläche geschützt werden. Dies erfordert einen gesellschaftlichen Wandel und berührt verschiedene gesellschaftliche Interessen, Gruppen und wissenschaftliche Disziplinen. 

Schutzgebiete sind nicht nur Orte des Naturschutzes und der Landschaftspflege, sondern auch Lern- und Erfahrungsräume und Labore für Ideen. Gemeinsam mit Vertreter*innen des interdisziplinären Netzwerks der UNESCO-Lehrstühle Österreichs möchten wir die Gegenwart und mögliche Zukünfte von Schutzgebieten erkunden und (neue) interdisziplinäre Perspektiven eröffnen: 

  • Welchen Beitrag leisten unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen zu einem besseren Verständnis von Schutzgebieten? 
  • Welche (neuen) Möglichkeiten eröffnet die interdisziplinäre Zusammenarbeit für ein tieferes Verständnis von Schutzgebieten und der Mensch-Natur-Beziehung?
  • Was braucht es, damit diese Zusammenarbeit über die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen hinweg – aber auch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Interessengruppen – gelingt? Welche Praxisbeispiele lassen sich nennen?

PROGRAMM

Eckdaten

  • Termin: Montag, 28. April 2025, 18:00–19:30 Uhr
  • Ort: Audimax der FH Kärnten, Campus Villach, Europastraße 4, 9524 Villach
  • Anmeldung zur Veranstaltung: ANMELDELINK

Begrüßung

  • Sara Schaar (Landesrätin, Land Kärnten)
  • Peter Granig (Rektor, FH Kärnten)
  • Martin Fritz (Generalsekretär, Österreichische UNESCO-Kommission)

Auf dem Podium diskutieren:

  • Antje Bierwisch, UNESCO-Lehrstuhl für Zukunftsfähigkeit für Innovation und Unternehmertum, MCI Innsbruck
  • Michael Jungmeier, UNESCO-Lehrstuhl für Nachhaltiges Management von Schutzgebieten, Fachhochschule Kärnten
  • Gabriela Krist, UNESCO-Lehrstuhl für Erhaltung von Kulturerbe, Universität für angewandte Kunst Wien
  • Kurt Luger, UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelles Erbe und Tourismus, Universität Salzburg
  • Carmen Sippl, UNESCO-Lehrstuhl in Futures Literacy – Zukünfte lernen und lehren im Anthropozän, Pädagogische Hochschule Niederösterreich

Moderiert wird die Veranstaltung von Renata Schmidtkunz (Ö1).

Wir laden Sie im Anschluss an die Veranstaltung dazu ein, gemeinsam mit uns den Abend bei einem Get-Together ausklingen zu lassen. 

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt; die Teilnahme ist kostenlos. Den Einladungsflyer zur Veranstaltung finden Sie im Downloadbereich. Gerne dürfen Sie die Einladung mit interessierten Kolleg*innen teilen!

Downloads


Über die Sprecher*innen

© MCI / Anna Geisler

Antje Bierwisch

Antje Bierwisch ist Professorin und Fachbereichsleiterin für Innovationsmanagement, Entrepreneurship und Foresight am Department Betriebswirtschaftslehre Online des MCI Management Center Innsbruck. Seit 2023 leitet sie zudem den UNESCO-Lehrstuhl für Futures Capability in Innovation and Entrepreneurship. Zuvor war sie über zehn Jahre als Senior Researcher am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe tätig. Ein zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist der Transfer dieser Erkenntnisse in die Hochschul- und Berufsbildung, um zukunftsorientierte Lernräume zu schaffen. Aktuell arbeitet sie u. a. im Auftrag des österreichischen Bildungsministeriums an der Entwicklung eines Kompetenzrahmens für Futures Literacy in der Hochschulbildung. Antje Bierwisch engagiert sich u. a. im Fachbeirat „Tranformative Bildung und Global Citizenship“ der Österr. UNESCO-Kommission.

© FH Kärnten / Helge Bauer

Michael Jungmeier

Michael Jungmeier ist Leiter des UNESCO-Lehrstuhls für Nachhaltiges Management von Schutzgebieten an der FH Kärnten. Als Ökologe und Humangeograph beschäftigt sich Michael Jungmeier mit Biodiversitätsforschung, Konzepten und Instrumenten des Naturschutzes, Mensch-Natur-Beziehungen und Umweltgeschichte. Er hat sich intensiv mit inter- und transdisziplinären Forschungsdesigns und -methoden auseinandergesetzt und kann auf eine lange Reihe von Lehraufträgen an verschiedenen Universitäten zurückblicken. Michael Jungmeier ist seit mehr als 30 Jahren in der Planung und Beratung von Schutzgebieten sowie in Forschung und Lehre, Capacity Building und Training tätig. Im UNESCO-Kontext ist Michael Jungmeier unter anderem Mitglied des Nationalkomitees des UNESCO Man-and-the-Biosphere-Programms (MAB-Programm) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

© Universität für angewandte Kunst Wien / Belle&Sasse

Gabriela Krist

Gabriela Krist leitet seit 2019 den UNESCO-Lehrstuhl für die Erhaltung von Kulturerbe an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Von 1999-2024 war sie Leiterin des Instituts für Konservierung und Restaurierung an der Universität für angewandte Kunst Wien. Gabriela Krist studierte Restaurierung an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie Kunstgeschichte und Archäologie in Wien und Salzburg. Vor ihrer Berufung an die Angewandte war sie vor allem für das von der UNESCO gegründete International Centre for the Study of Preservation and the Restoration of Cultural Property (ICCROM) mit Sitz in Rom und für das Österreichische Bundesdenkmalamt tätig. Gabriela Krist ist Trägerin des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. Im vergangenen Jahr wurde ihr eine Ehrenprofessur der Mongolian National University of Arts and Culture verliehen.

© privat

Kurt Luger

Kurt Luger ist Inhaber des 2011 eingerichteten UNESCO-Lehrstuhls für kulturelles Erbe und Tourismus am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg  und Vorsitzender von EcoHimal, der Gesellschaft für Zusammenarbeit Alpen-Himalaya. An der Universität Salzburg war er 27 Jahre Leiter der Abteilung Transkulturelle Kommunikation. Kurt Luger ist auch im Vorstand des Stadtvereins Salzburg, der sich für eine nachhaltige Stadtplanung und Stadtpolitik und damit auch für die Bewahrung des Welterbes Historische Altstadt einsetzt. Seine jüngsten Publikationen befassen sich mit den Herausforderungen, die durch die Klimakrise für Welterbestätten bestehen, mit Nachhaltigkeitsstrategien in der Entwicklungspolitik und mit dem Tourismus, mit dem Reisen und Urlauben in unserer Zeit. Als Teil unseres westlichen Lebensstils hat er viele positive Seiten – aber auch zahlreiche negative.

© privat

Carmen Sippl

Carmen Sippl ist seit 2024 Leiterin des UNESCO-Lehrstuhls Futures Literacy – Zukünfte lernen und lehren im Anthropozän. Sie studierte Slawische und Englische Philologie an der Universität Würzburg; ihre Dissertation wurde mit dem Preis der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft ausgezeichnet. Carmen Sippl forschte und lehrte an den Universitäten Würzburg und Salzburg und war Stipendiatin im Postdoc-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Von 2000–2017 war Carmen Sippl als Sachbuchlektorin, Programm- und Verlagsleiterin tätig. Seit 2011 ist sie Lehrbeauftragte an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, seit 2018 Hochschulprofessorin für Kultursemiotik und Mehrsprachigkeit und seit 2022 Leiterin des „Zentrum Zukünfte⋅Bildung“ an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich.

Über die Moderatorin

© Lukas Beck

Renata Schmidtkunz

Renata Schmidtkunz hat Evangelische Theologie in Wien und Montpellier studiert. Sie leitet seit 13 Jahren die Sendung „Im Gespräch“ auf Ö1, in der jede Woche namhafte Persönlichkeiten zu ihrem Lebenswerk, ihren Büchern und Erfahrungen interviewt werden. Zuvor hat sie mehr als 20 Jahre lang als Moderatorin und Filmemacherin u. a. in der 3sat-Redaktion des ORF gearbeitet. Renata Schmidtkunz wurde für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Frauenring-Preis des Österreichischen Frauenrings, dem Publizistikpreis der Stadt Wien und dem Axel-Corti-Preis. Ihr Kinodokumentarfilm „Das Weiterleben der Ruth Klüger“ wurde 2011 bei der Viennale uraufgeführt. Im Jahr 2019 erschien ihr Buch „Himmlisch frei – warum wir wieder mehr Transzendenz brauchen“. 


Hintergrund

Das UNITWIN/UNESCO-Lehrstühle Programm wurde 1992 ins Leben gerufen, um die Anliegen der UNESCO an Hochschulen zu verankern. Es fördert Forschung, Ausbildung und Entwicklung von Hochschulen durch die Bildung von Universitätsnetzwerken und zwischenuniversitären, grenzüberschreitenden Kooperation. Heute zählen rund 950 Lehrstühle und 45 Universitätsnetzwerke in 120 Ländern zum Programm der UNESCO – Österreich ist mit derzeit 13 UNESCO-Lehrstühlen vertreten. Mehr über die UNESCO-Lehrstühle in Österreich erfahren Sie auf unserer Website: Das UNESCO-Lehrstühleprogramm


Wir danken dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung für die finanzielle Unterstützung.


© Susan Wilkinson (unsplash+)